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Uri Bülbül

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SOKRATES Folge 222: Wie sicher ist ein Video als Beweismittel?

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Hatten vielleicht die Piraten schon angefangen auf ihre Art im Cyberspace der Banken und Finanzmärkte Umverteilungskämpfe zu führen und Kapital "volkseigen" zu machen, wie es die blöden K-Gruppen genannt hätten? Ihnen war es weder in den Sinn gekommen, Flugzeuge zu kapern und den Versuch zu unternehmen, den Kapitalismus symbolisch im Herzen zu treffen und mit diesen Flugzeugen in das Worldtrade-Center zu fliegen, um den antikapitalistischen Klassenkampf blutig und symbolisch zu beschleunigen, noch hatten sie irgendwelche Hackererfolge zu vermelden; keinen Einbruch in das System des Pentagon, um die Raketen scharf zu machen und die Welt demonstrativ an den Rand des atomaren Holocaust zu bringen oder streng geheime Dokumente einfach im Internet zu veröffentlichen - nichts. Rein gar nichts. Außerhalb ihrer ewiggestrigen Phrasendrescherei mit Vokabeln der vergangenen Jahrhunderte, was sich heutzutage etwa so anhörte wie Walther von der Vogelweide für Betonköpfe, brachten die Linken nichts zustande. Aber die Piraten könnten in der Lage sein, von den Reichen im virtuellen Raum zu nehmen und es den Armen zu geben. Aber gleich so viel?
Er hatte sogar erwogen, Anwalt Kolbig ins Vertrauen zu ziehen und hatte die Frage für sich nicht endgültig geklärt. Er war noch mit der Suche nach möglichen Antworten beschäftigt, aber seine Reaktion – oder besser Reaktionslosigkeit vor der Richterin, die Antworten verlangte, stimmten ihn eher pessimistisch. Eine große Hilfe konnte Kolbig sicher nicht sein.
Oberstaatsanwalt Leopold Lauster spürte den Wahnsinn knistern. Der beklagte Häftling einfach verschwunden, weg, nicht mehr in seiner Zelle. Im Schnelldurchlauf hatte Hauptkommissar Hoffmann sofort die Überwachungsvideos gecheckt: nichts zu sehen. Der Wachtbericht enthielt etwas anderes Seltsames, aber nichts davon gehörte hierher. «Ich muss die beiden Kollegen befragen, die in der Nacht Dienst hatten», ging es Hoffmann durch den Kopf. Er beobachtete Hardenberg, während die Richterin ins Diktaphon sprach. Das Aktenzeichen des Schriftstücks der Staatsanwaltschaft war also auch festgehalten. «Meine Herren, Sie haben mir nur ein Video vorgelegt, auf dem zu sehen ist, wie eine Gestalt, wahrscheinlich ein Mann sich einem Auto nähert, das dem Beklagten als Dienstfahrzeug vom Innenministerium zur Verfügung gestellt wurde; die Gestalt beugt sich vor und macht sich an der vorderen und hinteren Stoßstange zu schaffen und dann öffnet er die Beifahrertür und beugt sich ins Auto; schließt dann wieder die Tür und geht. Das soll ausreichen, Arthur Francis Suthers festzusetzen? Sind Sie noch bei Sinnen?» Leopold Lauster unternahm einen Versuch: «Die Nummernschilder am Auto, als Herr Suthers kontrolliert wurde, waren gefälscht und ebenso befand sich in seinem Besitz ein nicht registrierter Revolver des Typs Smith and Wesson Special357MAG. Zudem leistete er gegen seine Festnahme Widerstand.» «Herr Oberstaatsanwalt, Sie beleidigen meinen Verstand!»

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Das erste Fragezeichen, es ärgert mich nun...etwas. Es sollte tatsächlich an der Stelle platziert werden an die du es dann schlepptest :-) Mein Hang zur Harmonie der Zeichen war wohl in diesem einen Augenblick gewichtiger. Wie schade.

Nach einem intensiven Abend mit Gästen ging Uri Bülbül in einer Vollmondnacht durch seinen Garten. Er war nun allein (?) mit sich und seinen Gedanken, Ruhe kehrte ein (?) und ein Gefühl der Dankbarkeit (?) erfüllte ihn. Er lächelte und weinte zugleich... @Phinaphilo
Ach, meine Liebe. Es schmerzt mich zu hören, dass du dich über so etwas ärgern kannst. Es war doch wunderbar, dass du die Frage so gestellt hast, wie sie mir vorlag - denn nur so konnte ich mir Gedanken machen und die Antwort entwickeln, wie ich sie entwickelt habe: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answers/139149921465
Auch in dieser Frage finde ich eine Anregung: der Hang zur Harmonie lässt uns Dinge harmonisieren, die wir vielleicht unharmonisch nebeneinander stehen lassen und das erkennen sollten, was die Dissonanz ausmacht. Ich bin sowieso ein großer Freund der gestörten Harmonie. Ich mißtraue der Harmonie, ich fürchte, sie heuchelt mir Sicherheit und verbirgt hinter sich etwas Schreckliches. Ich fürchte, ich bin ein mißtrauischer Mensch, obwohl ich Harmonien suche und mich nach ihnen sehne, bleibe ich immer in diesem Punkt ambivalent.
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Auf was kann man sich verlassen wenn nicht auf die Mathematik?

Warum und in welchen Fällen sollte man sich auf die Mathematik verlassen? Die Mathematik deckt nur einen klitzekleinen Teil der Lebenswirklichkeit ab; und mir ist dabei durchaus bewusst, dass ohne die Mathematik kein Flugzeug fliegen, kein Auto fahren, kein Computer funktionieren würde, wir keine Elektrizität hätten, keine Straßen, keine Häuser, unsere ganze Kultur würde auf ganz wackeligen Beinen stehen.
Aber wenn wir leben, nehmen wir all diese Dinge als eine Selbstverständlichkeit an, denke kein einziges Mal über die Statik von Brücken nach, über die wir gehen, über die Höhe der Treppenstufen, die wir besteigen. Wir verlassen uns blind - und das ist doch ein wirklich wahrhaftiges Sichverlassen auf die Mathematik, auf Technologie und auf die technologische Kultur.
Aber die Dinge, die uns emotional bewegen, berechnen wir nicht: wird mich die Frau, in die ich mich verliebt habe, morgen noch so sehr lieben, wie ich sie liebe? Wie soll ich das berechnen? Und das ist die emotionale und eigentliche Komponente der Frage: worauf kann sich der Mensch verlassen? Wo ist Gewissheit? Ja, sicher in der Mathematik; aber dort, wo ich emotional Sicherheit brauche, gibt mir nichts und niemand diese Sicherheit.
Diejenigen, die bedingungslos und jede Menge Liebe und Anerkennung erhalten haben, können sicherer durch das Leben gehen und sich angenommen fühlen, als Menschen, die in Zweifeln und unter Liebesentzug groß geworden sind. Die Mathematik ist für derlei Dinge kein sicherer Hafen.

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Mir wurde gesagt das wir es verlernt haben Fremde anzusprechen. Man lernt sich mittlerweile lieber im Internet kennen. Was meinst du?

eshathunger’s Profile PhotoAbsolem
SIcher ist es so, dass Verhaltensformen sich ändern. Nichts ist natürlicher. Wir gehen auch nicht Arm in Arm in gepflegten Konversationen durch den Park wie im 19. Jahrhundert. Na und?
Ich halte nichts von der Ideologie, dass früher alles besser gewesen sein soll. Und gegen das Internet ist als Technologie nichts einzuwenden; es liegt am Menschen, etwas daraus zu machen, ansonsten offenbaren sich dort die Unzulänglichkeiten, die ihm sozial und kulturell eigen sind.
Nehmen wir die Perversionen: sie sind nicht ein Produkt des Internets, sondern des Menschen. Das Internet bringt sie nur besser zum Vorschein. Es mach keinen Sinn, den Boten für die schlechte Nachrichten zu bestrafen, das Internet für die miesen Inhalte.
Genau in diesem Sinne halte ich auch nichts von pauschalen ask-Beschimpfungen, als wäre die Plattform für die schlechten oder oberflächlichen Inhalte verantwortlich. Was ich hier zu kritisieren habe, betrifft die Streichungspraxis von Fragen - das ist ein konkretes Anliegen. Für die Inhalte aber müssen wir user sorgen; ask spiegelt das wider, was wir im Kopf haben.
Mein Umgang mit jungen Menschen, meine Begegnungen mit ihnen im Park, auf dem Sportplatz oder im Theater kann dieses Vorurteil nicht bestätigen. Die Menschen, die mir begegnen, haben in der Regel eine ordentliche soziale Kompetenz und wie früher leidet diese Kompetenz, wenn jugenliche sich zu Gruppen zusammenschließen und auf Sauftouren gehen.
Drogenkonsum hat etwas Selbstzerstörerisches, aber ich bin noch nicht dahinter gekommen, warum Menschen sich selbstzerstörerisch verhalten, wenn es um ihr Bewusstsein und ihre Persönlichkeit geht.

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Liked by: Lara Evans Absolem

Kennst du die Menschenrechte? Findest du, man sollte sie erweitern oder kürzen? Wenn ja was fehlt und was muss weg?

Sie stehen auf dem Papier und werden mit den Füßen getreten; man sollte sie nicht erweitern oder kürzen, man sollte sie am besten respektieren und einhalten und zwar für alle Menschen überall.

Das ist alles viel zu ausscheifend. letzten Sommer hatte die Filomena mal den Seeger und mich in ein RICHTIGES Theater mitgenommen. Da war eine Oma, ein Polizist und ein Krokodil. Das wurde verdroschen weils grün war... Da konnte man sich was drunter vorstelln!!...Da herrschten klare Verhältnisse.

Und für diese sollten wir weiterhin sorgen:
https://youtu.be/4rvZaIKksowKlugdiarrhoe’s Video 139415999161 4rvZaIKksowKlugdiarrhoe’s Video 139415999161 4rvZaIKksow

Boah, soviel neuer Text auf deiner Seite :D Ich wollte nur mal eben querlesen, aber bei dir muss man sich schon etwas Zeit mitbringen 😉

Aber wie heißt es bei dir so schön: Wahrheit macht Arbeit. Die Wahrheit aber ist: Klugdiarrhoe macht Arbeit. Ha, ha :)

Nun habe ich wirklich lange um die Frage herumphilosophiert, ob ich ein Romantiker sei und wenn ja, welcher Art. Höchste Zeit von der Romantik zum Roman zurückzukehren - SOKRATES Folge 221: Die schöne Richterin.

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Verstehe einer die Frauen!» ging es Niklas durch den Kopf, aber ungewollt kam es ihm auch über die Lippen. «Wie bitte?» Scharf wie eine Rasierklinge huschte diese Frage der Richterin über Niklas' Gesicht. Während sein Freund Kolbig taten- und verständnislos für die menschlichen Zwischentöne neben ihm saß, reagierte der fettleibige Kommissar recht schnell: «Herr Hardenberg ist ein privat ermittelnder Kollege und im Kommissariat bei uns bekannt wie wohl gelitten!» Hoffmann konnte also bei der Richterin Eisberge zum Schmelzen bringen; der eisige Wind von ihr zu Niklas flaute augenblicklich ab. Aber nur, weil Hoffmann sich rhetorisch geschickt dazwischen geworfen hatte, wofür Niklas ihm einen dankbaren Blick zuwarf. Nun befand er sich wieder auf der Lee-Seite des Lebens. Der Oberstaatsanwalt blieb ebenso reglos wie sein Gegenüber Kolbig. Sie würden nicht lange um das unangenehme Thema herum kommen. Und die Richterin ging in medias res: «Wo ist der Beschuldigte?» Nun hatte sie Kolbig im Blick. Und Niklas neigte selbst in dieser äußerst seltsamen wie unangenehmen Situation dazu, so etwas wie eine leise Eifersucht zu empfinden. Er hätte jede furchtbare Frage der Richterin auf sich genommen, selbst wenn ihre Blicke ihn getötet hätten, wenn sie doch nur auf ihn gerichtet wären. Waren sie aber nicht! Kolbig konnte nur solange schneidig und elegant wirken, solange er nichts sagen musste. Nun aber musste er sich äußern und zwar ohne sich an Paragraphen halten zu können: «Frau Richterin, mir ist der Verbleib meines Mandanten unbekannt. Gestern hat Herr Hardenberg noch mit ihm in der Haftzelle des Präsidiums gesprochen. Und heute erwartete ich, ihn hier anzutreffen!» Die Richterin nahm kommentarlos ihr Diktaphon in die Hand. Erst diktierte sie die Formalitäten wie Ort, Datum, Uhrzeit, dann die Anwesenden, wobei Niklas krampfhaft versuchte einen besonderen Tonfall herauszuhören, als sein Name ins Protokoll des Magnetbandes wanderte; dann wurde sachlich und eiskalt die Abwesenheit des Beschuldigten Francis Arthur Suthers, dessen Beruf einfach als „Regierungsbeamter“ angegeben wurde, konstatiert. „Regierungsbeamter“ - das klang Niklas Hardenberg sehr verdächtig dilettantisch! Die Richterin war also eingeweiht. Doch das mysteriöse Verschwinden des Beschuldigten passte offensichtlich in kein Konzept. «Rechtsanwalt Kolbig gibt an, über den Verbleib seines Mandanten nicht informiert zu sein. Er wird vom Gericht darauf aufmerksam gemacht, dass er keine falsch Aussage tätigen darf. Daraufhin wird er noch einmal gefragt, ob er wisse, ob sein Mandant flüchtig sei.» Sie hatte mit dem Diktaphon gesprochen, nun richtete sie einfach ihren fragenden Blick auf Kolbig. «Nein, definitiv: ich weiß nicht, ob mein Mandant flüchtig ist. Das müssten Sie die Herrschaften des Präsidiums fragen!» «Schreiben Sie mir nicht vor, was ich müsste!» Niklas erwartete jetzt einen pfiffigen Widerspruch seitens Kolbig. Aber der schnieke Anwalt schwieg einfach.

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Bist du ein Romantiker, Uri?

Dieser kleine meine Film wird dir nichts und einiges verraten. So wenig Worte deine Frage hat, so komplex und vielschichtig ist sie - facettenreich wie die Romantik selbst.
https://youtu.be/7lRLbn_vAnwKlugdiarrhoe’s Video 139300424377 7lRLbn_vAnwKlugdiarrhoe’s Video 139300424377 7lRLbn_vAnw
Wenn wir heute "Romantik" hören, gehen unsere Vorstellungen kaum über Candellightdinner, traute Abende zu zweit beim Sonnenuntergang am Meer oder schmachtend kitschige Liebesbriefe an eine unerreichbar ferne Geliebte hinaus. Ich möchte nicht sagen, dass dies nicht zur Romantik gehört und Romantik etwas gänzlich anderes sei; aber dies allein ist zu wenig, um die Romantik zu beschreiben. Wenn ich "Romantik" mit Google suche und mir nur die Reihe der gelieferten Bilder dazu anschaue, bleibt Romantik tatsächlich in einem kleinen Klischeeschatzkästchen stecken. Ich würde Heinrich Heines Zeilen:
Das Fräulein stand am Meere
Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.
Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.
nicht pauschal als eine ironisierende Ablehnung der Romantik deuten, sondern als eine Verteidigung der Romantik gegen die Klischees, die sie zu erdrücken und ersticken drohen.
Wenn ich nun deine Frage mit einem "Ja, ich bin ein Romantiker" oder ähnlich beantworten würde, sähe ich mich in derselben Gefahr, in einem Klischee zu ersticken. Ganz nebenbei möchte ich auf einen ganz kleinen und feinen Punkt in Heines Gedicht aufmerksam machen: es ist der bestimmte Artikel in dem Gedicht. Es handelt sich also nicht um irgendein Fräulein, sondern um die Freundin des lyrischen Ichs, das zu der Frau spricht: "Mein Fräulein!". Hier wird also durchaus die klischeehafte Beziehungs- und Gefühlsduselei ganz nebenbei abgehakt. Wie der Kreislauf der Tage, ist auch die Liebe ein "altes Stück;/Hier vorne geht sie unter/Und kehrt von hinten zurück."
"Das Gedicht gilt als beispielhaft für die Destruktion romantischer Poesie durch den Zusammenprall von Ideal und Realität." sagt uns Wikipedia, destuiert bzw. dekonstruiert wird aber nicht die Poesie, sondern die Klischeevorstellungen, die damit verbunden sind und die sonst immer angesprochen werden sollen. Insofern bin ich kein Romantiker. Da ist manch ein junger Mensch hier auf ask sicherlich deutlich mehr mit romantischen Vorstellungen von Liebe, dem richtigen Partner fürs Leben usw. behaftet als ich. Ich habe so manch eine große Liebe auf- und untergehen sehen und habe gelernt: es ist ein altes Stück ;)
Die Romantik hat aber auch ganz andere Facetten, auf die ich noch gerne in den anderen Teilen meiner Antwort eingehen möchte...

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Bist du ein Romantiker Uri

Die interessanten Facetten der Romantik:

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Wie interessant: Facebook meldet mir heute, zwei Erinnerungen, auf die ich zurückblicken kann: 1. auf mein Posting mit Fotos von mir am Teich in der Nähe meiner Wohnung und von meinem Studier- und Arbeitszimmer und 2. auf eine Nachricht des Deutschland Radio Kultur, dass der Zettelkasten des berühmten Soziologen und Systemtheoretikers Niklas Luhmann digitalisiert wird. Luhmann gelte als einer der wichtigsten Soziologen und legendär sei sein Zettelkasten, der als Ordnungssystem die Prinzipien des Webs vorwegnehme. Diese Prinzipien sind als geistige Sehnsucht nach dem Hypertext deutlich älter als die "Elektrifizierung der Sprache" (wie es einmal Dieter E. Zimmer in einem Artikel genannt hatte). Man könnte Hypertexte auch als vernetzte Fragmente bezeichen. Die Anfänge der Romantik sind nicht an einem bestimmten Zeitpunkt auf einer Zeitachse festzumachen. Überhaupt ist es falsch, sich Epochen auf einer Zeitachse vorzustellen. Denn das ist zu eindimensional. Epochen sind eher wie Farbkleckse, sie ineinander verlaufen und fließende Übergänge bilden, Farbverläufe sozusagen. Da gibt es Bereiche, die eindeutig einer Farbe zuzuordnen sind und Bereiche, die verblassen oder Mischformen bilden. An manchen Stellen beeinflussen sich die Epochen auf jeden Fall gegenseitig. Ohne das Aufkommen der modernen, also auf Beobachtung, Experiment, mathematisierte, formelhafte Gesetze und Voraussagen beruhende Wissenschaften, ohne den cartesianischen Rationalismus in der Philosophie und ohne Locke und Hume als Vorläufer des Positivismus wäre im späten 18. und im 19. Jahrhundert die Romantik nicht denkbar. Während die Vorphasen im Spektrum der geistig-kulturellen Entwicklung eine systematische und allumfassende Weltsicht und Welterklärung zu errichten suchten und dabei sowohl die Metaphysik als auch die Anti-Metaphysik (grob gesprochen der Positivismus) keine Ausnahme machten, erkannte die Romantik das Scheitern einer auf das große Ganze, auf die Totalität des Universums gerichteten Systematik an und war sich auch bewusst, dass die positivistischen Tatsachen allein und umfassend die Welt nicht erklärten. Die Romantik konzentrierte sich auf die Aussagekraft der Splitter, der Bruchstücke (Fragmente) und fand die Faszination des losen Zusammenhangs als ein kostbares wissenschaftliches und philosophisches Gut. Wenn man Fragmente in unterschiedlichen Reihen nebeneinander legte und den Blick darüber schweifen ließ, verrieten diese Fragmentlinien Gesetzmäßigkeiten, die man durch positivistische Methoden so nicht entdeckte. Dadurch hatte die romantische Wissenschaft immer mehr im Blick als die positivistische. Durchgesetzt hat sich aber schier gewaltsam der Totalitarismus des Positivismus, wofür ich den Buchtitel "Der logische Aufbau der Welt" beispielhaft finde. Während Kant eher diesen logischen Aufbau favorisiert, kann man einiges von Hegel eher in der Zwischenzone zwischen Positivismus und Romantik ansiedeln.

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Fragmentarismus, Intuitionalismus, Spiritualismus, die Sehnsucht und Suche nach dem Wunderbaren, Phantastischen, Mytischen als wichtige Facetten der Romantik. Z.B. die Blütenstaubfragmente von Novalis, H.v. Kleists "Prinz von Homburg"

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Ich liefere die Stichworte, fungiere wie ein Wegweiser, stehe einsam in der ask-Landschaft und weise in diverse Richtungen, die ihr euch selbst erschließen und erwandern müsst. Über den Fragmentarismus habe ich schon ein wenig gesprochen. Er betrifft die Weltanschauung und die Methode des Verstehens und Erklärens sowie der Poetik im Sinne der Textproduktion. Will sagen: Poetik ist ein anderes Wort für die Kunst des Schreibens. Dieser Fragmentarismus findet sich spannenderweise durchaus kombiniert mit einem Intuitionalismus beim Schreiben bei dem berühmten Systemtheoretiker Niklas Luhmann. Siehe seinen Zettelkasten. Als ich 1983 in Stuttgart mein Germanistikstudium aufnahm wurde auch uns in der Einführung das Zettelkastensystem beim Schreiben von wissenschaftlichen Hausarbeiten nahegelegt. Es sollte nicht ein Text von der Einleitung bis zum Ende linear durchgeschrieben werden; sondern wir sollten auf Karteikarten unsere Gedanken und Ideen und Zitate sammeln und später zu einem fließenden Text ordnen und zum Schluss die Einleitung schreiben; denn zuvor wisse man ja gar nicht, in was man einleite. Man musste also nicht chronologisch schreiben, sondern dem Lauf der Gedanken und Begegnungen mit anderen Gedanken folgend Textbausteine auf Karteikarten verfassen und diese später zu einem Fließtext zusammenfügen. Vielleicht hatte der einführende Dozent auch Niklas Luhmanns Karteikasten im Sinn, was er uns Anfängern so nicht sagte.
Erst gute zehn Jahre später begegnete mir die Technik des Hypertextes, die neben dem Fließtext auch Querverweise, assoziative Sprünge und Verlinkungen ermöglichte. Die Sehnsucht nach dieser Möglichkeit aber hatte schon Schopenhauer beim Verfassen seiner Bücher verspürt. Er ist zwar kein ausgesprochener romantischer Philosoph, weil er sich Fichte und Hegel gegenüber furchtbar abgrenzlerisch und polemisch negativ äußert, aber so ganz frei vom romantischen Intuitionalismus ist Schopenhauers Willensphilosophie gewiss nicht. Der Wille oder die Intuition fügt Fragmente in Linien und Reihen, schafft Assoziationsfelder, die ein ganzes symbolisieren und erahnen lassen, ohne dieses Ganze in einem theoretischen Systemgebäude einzusperren.
Heinrich Heine beschreibt die deutsche Philosophie auf seine witzig-geistreiche Weise und gibt interessante Hinweise: «Seltsam ist es, daß das praktische Treiben unserer Nachbarn jenseits des Rheins dennoch eine eigene Wahlverwandtschaft hatte mit unserem philosophischen Träumen im geruhsamen Deutschland. Man vergleiche nur die Geschichte der französischen Revolution mit der Geschichte der deutschen Philosophie, und man sollte glauben: die Franzosen, denen so viel' wirkliche Geschäfte oblagen, wobei sie durchaus wach bleiben mußten, hätten uns Deutsche ersucht, unterdessen für sie zu schlafen und zu träumen, und unsere deutsche Philosophie sei nichts anders als der Traum der französischen Revolution.» http://gutenberg.spiegel.de/buch/vermischte-schriften-385/1

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Nun ist aber genug mit der Romantik. Auch wenn sie sehr viel mit dem zu tun hat, was ich hier auf ask.fm zu kommunizieren versuche^^

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Ganz nebenbei finde ich absolut lustig, wie Heine Fichte zum Napoleon des Subjektivismus macht. Beschäftigt euch mal mit dem Ich-Begriff von Fichte. Das könnte euch gefallen, wenn es euch nicht vollkommen verwirrt ;) Am besten aber sind die Schimpfkanonaden, die Schopenhauer über Fichte loslässt. Die ask-Redaktion hätte alle diese Stellen längst und augenblicklich gelöscht.
Ich würde ja denken, dass natürlich das Ich die Welt ordnet und konstituiert; insofern entspringt die Welt dem Ich als Subjekt, aber man darf sich ja auch mal Fragen, wer oder was das Ich geformt und konstituiert hat ;)
Was meine Affinität zur Romantik anbelangt, weshalb ich mich laut meiner fb-Erinnerung genau vor einem Jahr als einen postmodernen Neoromantiker bezeichnete, möchte ich noch folgenden Hinweis geben. Auf http://www.pohlw.de/literatur/epochen/romantik.htm findet sich die Bemerkung:
«Die Romantik lehnte die Wirklichkeit des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jh. radikal ab. Sie sah die Gesellschaft geprägt vom Gewinnstreben und vom bloßen Nützlichkeitsdenken des beginnenden industriellen Zeitalters. Den aufblühenden Naturwissenschaften warfen die Romantiker vor, sie würden alles mit dem Verstand erklären, alles auf seine Nützlichkeit, Verwertbarkeit untersuchen und keine Geheimnisse mehr lassen. Der bürgerliche Alltag erschien den Romantikern als grau, ohne Abwechslung, "prosaisch", beherrscht vom eintönigen bürgerlichen Berufsleben.»
Das kann man durchaus auch ein bißchen schärfer formulieren: Das bürgerliche sprich kapitalistische Erfolgs- und Gewinnstreben widerte die Romantiker an; auch sahen sie die Naturwissenschaften vom Dienst an den Menschen zum Dienst für das Kapital überlaufen; die Technologie befreite den Menschen nicht, wie es die beginnende Neuzeit versprochen hatte, sondern versklavte den Menschen auf eine neue Weise. Die Romantik geriet selbst in den Verdacht, die Realität zu verklären; aber diejenigen die die Fakten schufen und sie zur Norm erhoben, wollten keine Alternativen denken und zulassen, um andere Wege zu anderen Realitäten als inexistent und ihren eigenen Weg als den einzig wahren zu verkaufen. Das hält nach einigen Abschwächungen bis zum heutigen Tag der Konjunktur neoliberaler Dogmen an. So gesehen hat die Romantik auch eine antikapitalistische Komponente, die die Linke nicht sieht oder gar bewusst ablehnt, weil sie sich durch die Romantik in ihrem rationalistischen Aufklärungswahn bedroht fühlt, ohne ein Selbstgefühl für den eigenen brutalen Unfug zu entwickeln, mit dem sie gegen vermeintliche oder echte politische Gegner zu Felde zieht.

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Nun ist aber genug mit der Romantik Auch wenn sie sehr viel mit dem zu tun hat

Guten Morgen großer Meister. Als ich mich gestern Abend der Interesse halber in Ihren Kulturtempel begab,..konnt ich nicht ahnen daß ich umgehend in die Requisitenkammer verfrachtet und in die Kulissenkiste geschmissen werde. Hätt ich's gewusst, wäre mein Rechtsanwalt über meinen Verbleib informiert

Verehrter Graf, ein Anwalt wie Markus Kolbig von Kolbig und Partner, dessen Kanzleikollegin ja auf eine sehr überraschend schnelle Weise in der Psycho-Villa ums Leben gekommen ist, ein Anwalt, der schnieke vor Gericht neben seinem Detektiv und Freund sitzt und schön darauf bedacht ist, eine gute Figur vor der schönen Richterin zu machen, kann in jedem Fall mitgebracht werden - leider habe ich so meine Zweifel, was den Nutzen von Paragraphenreitern und Rechtsverdrehern angeht. Und Sie wissen ja: auf hoher See und vor Gericht... Ich kann meine Korrespondenz auch in juristischen Angelegenheiten selber viel besser und billiger führen - allerdings haben Anwälte den Vorteil, dass sie das Prozedere bei Verhandlungen besser kennen. Also ist ein Anwalt auf jeden Fall gut, solange man sich nicht blind auf ihn verlässt und immer schön selbst auch mit den Gedanken bei der Sache ist.
Aber es schmerzt mich zu hören, dass Sie sich einwenig in die Requisitenkammer abgeschoben fühlen. Ich versichere Ihnen, ein Freund des Herrn Marcellus Adonis Narrat zu sein, ist überhaupt nicht mit der Requisitenkammer zu vergleichen, sondern zumindest standesgemäß, möchte ich sagen :)
Und unsere verehrte Filomena @Phinaphilo , die ich nostalgisch wie ich bin, am liebsten mit "Ph" schreibe, hat nicht nur eine wunderbare Rolle in SOKRATES, den Sie tot... Entschuldigung: «toooot» wähnen, sondern bekommt von mir ganz aus dem Herzen auch den 3. Band des Romans gewidmet. Und Sie wären neben Marcellus Adonis Narrat mit von der Partie.
Und bitte Sie, das nicht mißzuverstehen: Gegen Ihren Vorschlag, Nietzsche zu rezitieren, ist dies überhaupt kein Einwand. Vielleicht bekommen wir die außergerichtliche Einigung zustande, dass Sokrates nicht tot ist, Nietzsche aber lebt!

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Der verehrte Graf von Monte Inkasso @Graf_Otto beehrt mein Profil und fragt, ob ich denn nicht als Theater Querulant mal was Vernünftiges aufführen könne; denn SOKRATES sei schon lange «tooot»! Ich glaube, der Herr Graf ist ein Freund von Adonis Narrat und kommt bald ins Spiel ;) Teil 220:

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Wenn er auch nur annähernd geahnt hätte, wie faszinierend die Untersuchungsrichterin durch ihre Schönheit war, hätte er sich mit seiner Morgentoilette mehr Mühe gegeben. So aber saß er muffelig und unrasiert neben seinem schnieken Freund und Auftraggeber, dem Anwalt Markus Kolbig, der äußerst ernst und konzentriert wirkte, und musste sich von der Richterin fragen lassen: «Und Sie sind der Beschuldigte, Arthur Francis Suthers?» «Na ja», hob er schwerfällig an. Da bohrte sich auch schon der spitze Ellenbogen des Anwalts in seine Rippen. Atemlos träumte er lieber von den Waden und Fesseln der Richterin in schwarzen Nylons, die er gesehen und schier angestarrt hatte, als sie den kleinen Verhandlungsraum betrat. Nun war er, wie es die phänomenologisierenden Kollegen auszudrücken pflegten, auf seine EIDETIK angewiesen, da ihr Körper ab der Bauchhöhe hinter dem Richtertisch verschwand. Das Wissen um ihre schönen Beine hatte sich wie ein Angelhaken in seinem Bewusstsein verhakt. Es galt eben nicht der Satz: Aus den Augen, aus dem Sinn. Nun wurde er also auch noch zu allem Überfluss für diesen schnöseligen und arroganten Suthers gehalten. Seine Laune war im Keller, seine Gefühle aufgewühlt. Der Richterin war der Rippenstoß nicht entgangen. Was sollte das für eine dämliche Verteidigungsstrategie werden? Sofort gab sie dem Gerichtsdiener ein Zeichen; sie hatte drei von ihnen angefordert: zwei bewachten die Tür von außen, da dies eine nicht öffentliche Sitzung war; und ein Gerichtsdiener stand innen an der Tür. Auf das Zeichen der Richterin straffte sich sein Körper. «Überprüfen Sie die Personalien dieses Mannes! Ich möchte seinen Ausweis auf meinem Tisch haben!» Hardenberg verächtlich pfiff durch die Zähne, als er an seine hintere Hosentasche griff, um erschrocken festzustellen, dass er sein Portemonnaie zu Hause liegen gelassen hatte. «Tut mir sehr Leid, aber...» Die Richterin schlug mit der flachen Hand auf den Tisch: «Herrschaften, was wird das für eine Vorstellung? Wo ist der Verdächtigte? Wessen genau wird er beschuldigt? Und wer ist dieser Herr neben dem Herrn Rechtsanwalt? Warum kann er sich nicht ausweisen?» Kommissar Hoffmann konnte sich ein grinsen nur schwer verkneifen. «Wenn sie nur wüsste!» ging es ihm durch den Kopf und eine diebische Freude erhellte sein Gesicht. «Es gibt also Dinge, die der Richterin entgehen», stellte er still und heimlich für sich fest, als müsste er vor ihr sogar seine Gedanken verstecken. Aber was war das? Niklas spitzte die Ohren; das konnte doch nicht wahr sein! Die Richterin wandte sich an den Kommissar – aber mit was für einer Stimme! - in was für einem Ton? «Irgendetwas scheint Sie sehr zu erheitern, Herr Kommissar!» Niklas konnte es einfach nicht fassen, aber es war ganz klar und eigentlich für niemanden zu überhören, dass die Richterin eine äußerst vertraute und liebevolle Farbe in ihre Worte gelegt hatte. Unfassbar, dass diese Schönheit in den adipösen Kommissar verliebt war.

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Können Sie als Theater Querulant denn nicht mal was vernünftiges aufführen? Was volkstümliches , ich meine; was auch den Nerv des Proletariats trifft. Immer nur diesen Sokrates, Sokrates ..der ist doch schon lange toooot ! Rezitieren'se doch mal den Nietzsche,....der ist noch ziemlich lebendig

Gestatten Sie mir ein Lächeln, verehrter Graf?

Du hast die Frage einfach provoziert :D Was lustiger ist möchte ich nicht beantworten, aber.... das Magazin ist schon seeehr lustig ^^

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Ich provoziere niemanden! Nicht einmal eine Frage, okay?!
Mann, Mann, ich saß heute sehr lange mit einem Freund im Garten und drehte einen Kulturlaubenfilm, der erklären soll, welche Idee hinter der Kulturlaube steckt.
Und nun musste ich der Sonne weichen und habe mich in die schattige Laube verzogen. Was für eine Niederlage! Ich muss mich hier auf ask auskotzen: Eine Plattform für Fragen und Antworten und die Leute lassen hier ersteinmal ihren Flegeleien freien Lauf. Macht man das nicht so?
Dabei habe ich die Zügel nur leicht gelockert, von freiem Lauf kann längst nicht die Rede sein.
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"Der Spiegel", das Magazin, oder der Gegenstand? :P Oder beides? :D

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Das habe ich mir gedacht! Ich wusste, dass diese Frage kommt. Ich wusste nur nicht, von wem!
Hi, @ShortMan679 :)
Na, was ist wohl lustiger: mein Gesicht oder das Magazin?
Und nun sag bitte nicht, in das Magazin könnte man länger hineinschauen, ha, ha. So was ist echt hart!
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Beim Autofahren stößt man des Öfteren am Straßenrand auf Gedenkkreuze, an ehemaligen Unfallstellen. Was sind deine Gedanken, wenn du eine solche Stelle siehst?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Ich habe schon lange keine coole Antwort mehr gegeben - ich werde hier für ein Langweiler gehalten, der nur ewig lange Romane von dostojewskijschem Ausmaß schreiben kann, ein Homer ohne die Dichtkunst sozusagen - man weiß gar nicht genau, was der alte Sack hier noch will. Philosophieren oder so? Aber das ist doch total langweilig und hat einen langen, langen, langen Bart, noch langweiliger als der langweiligste Witz.
Ich muss etwas für mein Image tun. Hey, was soll ich mir schon denken, wenn ich Gedenkkreuze an ehemaligen Unfallstellen sehe? Zeit für eine Pinkelpause?
Ich denke mir natürlich gar nichts dabei, wie ich mir nie etwas denke, wenn ich durch die Welt gehe, höchstens vielleicht: Hmmm, hübsches Kreuz, die Blumen passen sehr gut dazu, nur etwas mehr Grablichter hätten es sein können.
Wenn ich meinen antikapitalistischen Drive habe, denke ich: Verdammte Autoindustrie! Ohne sie wäre das jetzt nicht passiert! Wie teuer wird wohl das Kreuz gewesen sein? Und wieviel Profit hat es abgeworfen? Sind die Grablichter von dm oder von einer anderen Drogeriekette? Auch die Erdölindustrie hat doppelt und dreifach verdient! All die Krankenwagen, Polizeiautos, womöglich noch ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Und wofür das alles? Erdbeisetzung oder Einäscherung? Grabstein vom Feinsten oder anonyme Bestattung?
Ehrlich, das alles kommt mir beim Schreiben in den Sinn und ich bin noch nicht fertig, kann ja bis zu 3000 Zeichen. Es gibt ja auch diese anonymen PS-Junkies! Fand hier womöglich ein illegales Autorennen statt? Und wer wurde das Opfer des Wahnsinns? Einer der Raser oder irgendein unbeteiligter, womöglich ein Schulmädchen auf dem Nachhauseweg und die Eltern völlig fassungslos mit einer explosiven Mischung aus Wut, Verzweiflung, Unglauben, dass das die Wirklichkeit sein soll, mit der Vorstellung, dass dies nur ein Alptraum ist und sie daraus erwachen und ihr Töchterchen wieder kommt und natürlich mit der extremen Trauer, die ich wirklich niemandem wünsche, denn dann könnte man plötzlich auch Uris Frage auf ask nach der Anwesenheit der Abwesenheit beantworten, wenn man überhaupt noch irgendeinen Restnerv für solchen Quatsch übrig hätte? Wohin soll all die Trauer über einen verlorenen Menschen, den man womöglich noch zum Abendessen oder Frühstück zuhause erwatete und am Anfang der Verspätung noch dachte, ihm wird etwas dazwischen gekommen sein?
Ich habe mal via Telefon eine Todesnachricht übermittelt - zum Glück war ich selbst ebenso betroffen wie derjenige, der die Nachricht bekam: es ging um den Tod meiner Mutter, den ich meinem Bruder mitzuteilen hatte. Lustig ist etwas anderes. Und einmal die Nachricht von einem Verkehrsunfall, den ich selbst verursacht hatte und die Eltern der Mitfahrerin verständigen musste - aber wir hatten es alle überlebt. Was sagt man da: ich habe zwei Nachrichten: eine gute und eine schlechte. Welche wollen Sie zuerst hören? Ach, die gute zuerst? Interessant, wünscht sich sonst keiner: Ihre Tochter lebt. Und nun die...

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Was ist deine Lieblingszeile aus einem Songtext?

«No woman, no cry» :)
Ha, ha... kleiner Chauvi-Scherz^^
Nicht witzig!!!

Heute morgen...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...erreicht mich schon die Nachricht, dass der SOKRATES Band 2 nun lieferbar sei. Und mir stellt sich die Frage, ob ich dieses Mal mehr als zehn Exemplare verkaufe. Ha, ha, und wenn ich die Bestsellerlisten allmählich oder über Nacht erklimmen sollte, teile ich den Erlös mit meinen Romanhelden: Basti @Maulwurfkuchen Lara @derherbstinmir Nadia @xfartherawayx Betti @liebeanalle Arthur Francis Suthers @point_man (obwohl er durch Abwesenheit glänzt, aber da haben wir es auch mit der Anwesenheit der Abwesenheit zu tun, was ihren Tribut verlangt). Da gibt es aber auch noch Mila @MaskenmitMasken , die ein Anagramm aus ihrem Namen bastelnd und ableitend zu Nilam, der zweiten Persönlichkeit von Johanna Metzger kam; @Nowhereman , der sich um die trunkene Mutter und Ehefrau Metzger kümmerte, die einen unglaublich erschreckenden Fund im Keller ihres Mannes machte, was bei manchen die Meinung auslösen wird: Johanna Metzgers Vater habe den Tod durch die Hand seiner Tochter verdient! Aber, aber... wir leben in einem Rechtsstaat, sollte man zumindest meinen und hoffen! Das Polizeipräsidium aber ist nicht gerade ein Symbol für Rechtsstaatlichkeit, auch wenn wir noch wenig darüber erfahren haben.
Basti @Maulwurfkuchen hat dem Roman eine romantische, metaphysische und phantastische Dimension eröffnet. Damit ist er das «runde Käsedreieck», worin die Welt wie in einem schwarzen Loch des Universums verschwinden könnte, um durch ein Wurmloch zu rasen und in einer ganz anderen Dimension wieder wie ein Stern aufzugehen.
Die medizinische Betreuung des Wahnsinns wird in Zukunft Doktor Wagner @Pizzaboote übernehmen. Sie entfaltet ihre Rolle im dritten Band. Geheimnisvoll hingegen bleibt neben Nadia @xfartherawayx Schwester Lapidaria, die zu den "Guten" zu gehören scheint. Immerhin hat sie vorerst den Brutalokommissar Alfred Ross bezwungen. Ob sie auch einen Ask-Avatar hat (ha, ha), bleibt vorerst offen und wird womöglich auch im dritten Band nicht geklärt. Lapidaria beschäftigt sich nicht mit solch profanen Dingen wie mit einem SOKRATES-Roman. Sie hält sich für die oberste Instanz im Himmelreich.
Aber kommen wir nun zum geschäftlichen Teil:
Bei den ersten 10 000 verkauften Büchern gehören 75% des Erlöses mir und 25% werden unter den Helden verteilt. Bei den nächsten 10 000 gehören 50% des Erlöses mir und der Rest wird unter den Helden verteilt; ab den 3. Zehntausend gehören 25% mir und 75% werden unter den Helden verteilt. Und wenn ich über eine Million Exemplare verkaufe, gründe ich eine Hypertext-Kollaborationsstiftung zur Vermittlung von Hypertext-Poetik :)
Noch aber liegen wir unter 10 verkauften Exemplaren und haben noch nicht einmal ein Samenkörnchen - das ist die Wahrheit über SOKRATES :) Und... Folge 220 kommt bestimmt und... der 3. Band wird @Phinaphilo gewidmet *-*

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Über was hast du dich heute gefreut?

Die Frage ist nun 15 Stunden alt und jetzt ist es knapp 15.00 Uhr. Sie kam kurz nach Mitternacht angeflogen und bezieht sich wohl auf den gestrigen Dienstag, den 4. Juli 2016. Da gibt es eine Menge, worüber ich mich wirklich sehr gefreut habe.
Nicht zuletzt muss das Wetter erwähnt werden: es war gestern so schön sonnig und warm, dass ich im Garten auf der alten Hollywood-Schaukel ein Nickerchen machen konnte; zudem habe ich fünf Gartenstühle geschenkt bekommen, die aus sehr gutem Holz sind und einen unverwüstlichen Eindruck auf mich machen.
Die Tage von gestern bis Donnerstag stehen unter einem außergewöhnlichen Zeichen: ich passe zum ersten Mal in meinem Leben auf einen Hund auf, der mir vier Tage anvertraut ist. Der Tibetterrier Chico ist 13 Jahre alt und hat ein äußerst freundliches Wesen; wir verstehen uns prima und er ist immer dort, wo ich bin und legt sich immer in meiner Nähe schlafen. So auch jetzt. Am frühen Morgen musste ich mit ihm halb verschlafen Gassi gehen. Ein Schulmädchen kam aus dem Haus, kam uns entgegen und konnte sich ein Lächeln über uns nicht verkneifen. Über dieses Lächeln habe ich mich sehr gefreut. Zwei zottelige Typen gammeln am Weg, während sie in die Schule geht. Hätte gerne ihre Gedanken gelesen, die das Mädchen zum Lächeln bewogen haben. Auf jeden Fall passte dieses Lächeln bestens zum heutigen Tag.
Gegen Abend habe ich gekocht wie ein Meister und ein brot gebacken. Es wurde sehr lecker und hat den Freunden und mir sehr gut geschmeckt. Chico bekam auch etwas gekocht - aber natürlich ohne Gewürze; aber auch er hat sich wahnsinnig über das Essen gefreut und machte Luftsprünge; sein Trockenfutter rührt er irgendwie grundsätzlich nicht an.
Und ganz zum Abschluss habe ich mich tatsächlich auch über diese deine Frage gefreut. Du weißt ja, dass dein besonderer Platz im SOKRATES-Roman sicher ist.

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Hast du bereits die Liebe deines Lebens gefunden? wenn nicht, bist du hoffnungsvoll?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ich glaube, in diesem Punkt bin ich wie eine Katze: Ich habe sieben Leben und habe sieben mal die Liebe meines Lebens gefunden. Schon meine erste Ehefrau pflegte zu sagen, wer die Liebe des Lebens ist, weiß man erst am Ende des Lebens. Und je älter ich werde, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, die Liebe meines Lebens zu treffen.
Aber mal im Ernst: ich halte dieses Liebeskonzept für absolut überholt und nicht nur für unzeitgemäß, sondern für unmenschlich. Der Mensch war noch nie tatsächlich monogam, auch wenn alle autoritären Ideologien uns das glauben machen wollen.
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