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Uri Bülbül

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Da wartet noch ein Gedankenstrich von @Nicolai1995 auf mich, den ich gerne nutzen möchte, aber auch der Fortsetzungsroman lässt mir keine Ruhe. Wurde er nicht wegen Verführung der Jugend verurteilt? SOKRATES Folge 263:

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Ihren Ingwer-Lemmongrastee konnte die Flugbegleiterin nicht so genießen, wie es sich gewünscht hätte. Stattdessen stieg Ärger in ihr hoch. Sie ärgerte sich über sich selbst aber auch über die junge Dame, die sich so leichtfertig diesem Methusalem hingegeben hatte. Ahnte sie denn überhaupt, wohin das führte? Die eine Sache war, dass sie nun ihren ersten Sex mit einem Mann hatte, der gut und gerne ihr Großvater hätte sein können. Das konnte man als unschicklich, unmoralisch, unpassend und wenn man es ganz hart ausdrücken wollte als „pervers“ bezeichnen. Eine siebzehnjährige junge Frau aber sollte auf der anderen Seite so erwachsen sein, selbst zu entscheiden, mit wem sie ihr erstes Mal haben wollte. Sie war zwar minderjährig, aber auch Minderjährige haben ein gewisses Recht auf Selbstbestimmung. Um den alten Lustmolch einer Straftat zu überführen, müsste Prostitution im Spiel sein. Was sich aber im mittleren Teil des Luxusflugzeuges abspielte, war nicht Sex gegen Geld, sondern Sex wegen Dummheit! «Ich würde diesen Kerl nicht näher als zwei Meter an mich heran lassen», sagte sie sich. Dabei ärgerte sie umso mehr, dass er ihr bereits viel näher gekommen war. Der Hals schmerzte noch immer. Aber es sollte ihr nicht um kleinliche Rachegefühle gehen. Es galt, diesem Mann das Handwerk zu legen, wobei selbst ihre Behörde nicht wusste, was dieser Mensch genau betrieb. Die Tochter des Franz-Joseph Metzger in einem Regierungsjet mit einer Blackbox im Gepäckraum mitzunehmen, wovon sie leider nicht wusse, was sich darin befand, war sicher keine Sache des reinen Vergnügens, sondern Teil eines größeren Plans, den sie noch nicht durchschaute. Franz-Joseph Metzgers Tod hatte sich wie Lauffeuer herumgesprochen und alle in hellste Aufregung, wenn nicht gar in schiere Panik versetzt. Die Staatssekretärin aber schien als einzige kühlen Kopf zu bewahren, was sie nicht davor schützte, auch eine falsche Personalentscheidung zu treffen und einen schnöseligen, eingebildeten jungen Mann zur Klärung als Agenten loszuschicken, der in seiner Arroganz nichts anderes erreichte, als die Panik nur noch zu vergrößern. Er stocherte wild und spekulativ im Wespennetz des Polizeipräsidiums herum, bis ein Kommissar ihm eine Falle stellte und ihn einsperrte. Sie hätte ihn ja gerne als Köder benutzt und gesehen, wie weit sie das Spiel im Präsidium noch getrieben hätten. Aber die Staatssekretärin war dagegen gewesen: «Philomena, du arbeitest in dieser Sache bitte nur für mich, ja? Hol diesen Schwachmaten bitte aus dem Gewahrsam – am besten spurlos und katapultier ihn aus der Geschichte, aber bitte so, dass sich am besten niemand mehr auch nur an seinen Namen erinnert! Dann hängst du dich bitte selbst herein. Du hast das nötige Feingefühl und den Gespür für diese heikle Sache. Die Haftprüfung für unseren Agenten hat die Richterin Caroline Bachmann, also schlimmer kann es wirklich kaum kommen. Meinst du, du schaffst es, Ruhe ins Spiel zu bringen?» Philomena hatte versprochen alles zu geben.

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Halloo ... Ist noch jemand dahier? Es ist so still im Ask. Einige haben sich sogar deaktiviert,obwohl Ruhe und Frieden herrscht. Wie gehts dir denn eigentlich und was machst du ? Tinschen

lebensberatungen’s Profile PhotoWolfslyrik-♥ das Wolfsgetier♥
Du weißt sicherlich, dass ich ab und ask auch als Blog verstehe und nutze; ob es Gedankenstriche sind oder passende Fragen und Zwischenrufe oder Nachrichten; es findet sich doch immer ein Aufhänger auf ask. Umso schöner ist es, dass hier wirklich auch persönliche Freundschaften entstehen und auch mal nach mir gefragt wird. Ich glaube, wir sind noch nicht soweit. Aber immerhin kann ich deine Frage schon ein wenig persönlich nehmen und mich freuen, dass du dich nach mir erkundigst.
Heute war ein seltsam wunderbarer Tag, der mein momentanes Lebensgefühl ganz gut wiedergibt: Von Sonntag bis Mittwoch war ich mit einem Freund in Berlin gewesen; er leitet unser Theater, ist Musiker und wollte mit einem Jazzpianisten, der kürzlich nach Berlin gezogen ist, Aufnahmen machen. Ich begleitete ihn mit einem Theaterpapier, das wir dort zwei Theatern offerieren wollten und zugleich war die Reise eine wunderbare Gelegenheit, mal außerhalb des Rahmens miteinander über all die Dinge zu sprechen, zu denen wir sonst nie kommen. In Berlin war alles soweit sehr gut und unterhaltsam gelaufen und Mittwoch Nacht war ich wieder in meinem Gartenhäuschen aufgeschlagen. Die Freunde setzten mich ab und ihre Fahrt nach Hause fort.
Das Gartenhäuschen eiskalt, musste erst einmal ein wenig aufgewärmt werden, bevor überhaupt an Schlaf zu denken sein konnte; ich hundetodabsolutmüde harrte bis halb Vier aus, um dann den Donnerstag wirklich zu verschlafen. Eigentlich wollte ich an weiteren Konzeptpapieren schreiben, aber daran war gestern überhaupt nicht zu denken. Am Abend beschloss ich nach Hause zu fahren, obwohl das Gartenhäuschen nun schön aufgewärmt war und ich hätte eigentlich eine weitere Nacht dort verbringen können. Aber da ich Freitag sowieso im Theater meinen Bürodienst anzutreten hatte und das Theater in der Nähe meiner Wonung ist, machte ich mich auf den Weg, musste halt die eiskalte Wohnung auch aufheizen und habe ein wenig die zweite Nacht gefroren.
Mein Bürodienst hat sich zum Besuchertag für meine Freunde entwickelt. So kam um 10.00 der erste, eineinhalb Stunden später der zweite, dann der dritte, dann die vierte, die bei dem Theaterprojekt hospitieren möchte und in der Kreativgruppe unseres Theaters ist. Und dann ein weiterer aus derselben Gruppe aber mit einem etwas anderen Schwerpunkt. J. interessiert sich für Theater und Philosophie; Y. für Film, Literatur und Philosophie. So gab einer dem anderen die Klinke in die Hand und ich war gut unterhalten den ganzen lieben langen Tag; Y. brachte mich auf Nastassja und auf den alten "Tatort": "Reifezeugnis", den ich mir heute Abend noch einmal angesehen habe - nach 39 Jahren! Ich bin nun ganz seltsam von ihm ergriffen und werde gleich Y. schreiben, auf welche Spuren er mich gebracht hat. Und zwischendurch am Nachmittag hat J. aufgrund des Konzeptpapiers einen Vortrag von zwei Stunden ausgelöst gehabt, da sie die Begriffe "Rationalismus", "Logozentrismus" und "Sensualismus" geklärt haben wollte. Schöner geht nicht *-*

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Was simd eigentlich goji beeren und wonach schmecken die hä

Ach, ich habe die im Garten. Sollen ganz lecker sein und furchtbar nahrhaft und für Veganer äußerst wichtig. Sind leicht zu halten, glaube ich. Ich pflege sie nicht besonders und sie wachsen und wachsen. Vielleicht kann ich mal ein Schnitzel daraus machen.
Was simd eigentlich goji beeren und wonach schmecken die hä
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'Je mehr du dich so behandelst, als wärst du liebenswert, umso liebenswerter fühlst du dich.' Stimmst du diesem Gedanken zu?

The_open_door’s Profile Photoet immutati
Nein, ich überlasse die Beurteilung meiner Liebenswürdigkeit lieber anderen und kreise nicht allzu sehr um mich selbst, so dass ich mich selbst nun auch noch behandeln müsste, als wäre ich liebenswert. Ich bin liebenswert, wenn ich liebenswert sein will, zu anderen Menschen. Und sie finden mich dann liebenswert. Bisher hat das immer sehr gut funktioniert, zumal ich auch sehr unfreundlich sein kann. Aber ich habe Freunde, die selbst diesen Zug an mir sehr liebesnwert finden, weil er ehrlich ist. Wen ich nicht mag, mag ich nicht; er muss mich auch nicht liebenswert finden.
Aber dieses Spiel ist immer ein Duett und kein Solo. Je mehr ich andere so behandle, als wären sie liebenswert, desto liebenswerter verhalten sie sich zu mir. Und umso liebenswerter fühle ich mich.
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Und das Haus klingt echt schön, aber auch gruselig (liegt aber eben an meiner durch Filme geprägten Realitätswahrnehmung)

tittengrabschernumberone’s Profile PhotoPapiertiger.
Auf der Fahrt aus dem Ruhrgebiet nach Berlin habe ich meinem Freund und Kollegen von den Lichtereignissen im Haus erzählt, in dem ich wohne; er war erst geschockt und meinte dann, ich solle die Dinge aus meinem Roman nicht so erzählen, als wären sie wirklich passiert! Nun verdrehen sich die Dinge, wie ich es mir wünsche; das Wirkliche und Fiktive fließen ineinander; eigentlich ist das Fiktive wirklich im Sinne von Wirksam. Realität ist das, was wir für faktisch halten und das Wirkliche ist alles, was Wirksamkeit entfaltet. Und Wirksam sind auch Träume, Geschichten, Mythen, all das Phantastische was uns umgibt.
Der Freund konnte auch meine Gedanken und Erfahrungen mit Filmen bestätigen. Er habe mal einen Horrorfilm gesehen, der in einem Wald spielte. Und wenige Tage später musste er wohl durch ein Waldstück und habe sich vor Angst schier in die Hose gemacht. Hätte er den Film nicht gesehen, hätte er all die Schatten und Geräusche nicht wahrgenommen und sich geängstigt.

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:D Ich muss dir kurz mitteilen, dass der Dontask.fm-Witz so schlecht war, dass ich wirklich lachen musste. Okay, jetzt lese ich mir in Ruhe die Argumente zu deiner These durch

tittengrabschernumberone’s Profile PhotoPapiertiger.
Hey, je älter ich werde, desto schlechter werden auch meine Witze :) Ich werde sie bei passender wie unpassender Gelegenheit wiederholen und selbst am lautesten darüber lachen.
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Darf ich fragen, wie du selbst deine These, dass Filme unsere Realitätswahrnehmung prägen, mit Argumenten stützen würdest? Ich sehe das auch so und würde gerne lesen, was du dazu zu sagen hast, wenn dich das nicht stört.

tittengrabschernumberone’s Profile PhotoPapiertiger.
Aber ja klar, darfst du fragen - ha, ha, die Plattform heißt ja nicht Dontask.fm :)
Ich denke, dass die Realitätswahrnehmung auf vielfältige Weise medial bestimmt ist und der Film hinterlässt mit Bildern starke Eindrücke - vor allem bei Kindern, die die Bilder, die auf sie einprasseln, nicht sprachlich gut verareiten können. Sprachliche, kognitive Verarbeitung von visuellen Eindrücken verschafft etwas Distanz. Aber der Film ist ein sehr starkes Medium vor allem in Kombination mit Musik wirkt er direkt emotional. Er zeigt uns Dinge immer in einer bestimmten emotionalen Färbung und mit dieser Färbung sehen wir dann wiederum die Dinge außerhalb des Films, in unserer Realität, was eben die Wahrnehmungsveränderung ausmacht.
Nach dem abstrakten mein konkrtes Beispiel, was ich in diesem Zusammenhang im Sinn hatte: Ich wohne seit einem Jahr in einem etwas verfallenen Haus, das einem alten Mann gehört, der in seiner Jugendphase geistig kleben geblieben ist. Er wohnt immer noch in dem Teil des Hauses, den seine Eltern für die Kinder vorgesehen haben mochten, hört alte Rockmusik, träumt von Fußball und Konzerten, führt laut Selbstgespräche und kümmert sich um nichts Praktisches; die Regenrinne ist kaputt und der Regen tropft am Haus entlang; der Garten eine Brache usw. usf.
Die Kollegin, die mir das Haus vermittelte, meinte: «darin kannst eigentlich nur du wohnen. Ist genau das Richtige für dich». In der Tat, ich sah das Haus in einer sonst recht gediegenen Nachbarschaft und verliebte mich sofort: Ja, da wollte ich wohnen. Und ich liebe dieses Haus und meinen "verrückten" Vermieter. Ich bin ja auch verrückt - nur anders als er. Und ich kann dieses Haus mit den liebevollsten Augen sehen und finde es einfach märchenhaft schön.
Nun kann man aber das Haus auch anders sehen: es hat etwas Gruseliges, ist in der Nacht sehr finster, dass man gar nicht in den Garten findet; das Brennholz hole ich immer hinter dem Haus, wenn es noch nicht dunkel ist. Manchmal brennt das Licht im Bad, obwohl ich meinte, es ausgemacht zu haben. Ich habe schon den Zylinder am Schloss ausgetauscht, weil ich befürchtete, der Vermieter hätte noch einen nachgemachten Schlüssel von früher. Man traut sich kaum in den Keller, zu dem eine Tür unter der Treppe führt, die nur eine Klinke von außen hat.
Wenn ich mir nun einen Horrorfilm anschaue mit den entsprechenden Gruseleffekten: halb offene Türen, Licht-Schatten-Spiele, Treppen, die in Keller führen, knarrende Dielen usw. kann ich dieses mein Lieblingshaus eine ganze Weile nicht mehr mit den liebevollen Augen betrachten wie ich es im Moment kann. Meine Wahrnehmung ändert sich und ich sehe bestimmt auch mehr Spinnweben, Schatten und andere unheimliche Phänomene mehr als jetzt. Vor drei Tagen konnte ich noch über das kaputte Badezimmerlicht noch lachen, das plötzlich wieder brannte, als ich morgens aufstand und ins Bad wollte. Das Licht mit dem Schalter hat mehrere Monate nicht funktioniert. Nun geht das Licht wieder. Der reinste Horror?

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Die Antworten auf meine Filmunterhaltungsfrage musste ich schnell sortieren und auswerten, damit die von mir angestoßene Unterhaltung nicht schnell versandet...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...dabei habe ich erst einmal die negativ beschiedenen Antworten von den positiv beschiedenen zu unterscheiden versucht. Eine Antwort, die eher auf ein Ja hinauslief, landete aber doch im Contra-Ordner, weil ein «kommt drauf an ha, ha, ha» mich nicht gerade besonders ansprach. Dafür aber kam ein Nein in den Pro-Ordner, weil dieses Nein nicht einfach nur für ein Desinteresse an Filmen zu stehen scheint, sondern für eine eher bewusste Entscheidung für das Lesen und gegen das Filmsehen. Ja, über so etwas mag ich mich natürlich sehr gerne unterhalten. Das gehört für mich auf jeden Fall zum Thema.
Heute Abend wurde ich von mir selbst überrascht. Meine Art, Filme zu sehen, konzentriert sich weniger um die Handlung und wie es wohl weitergehen mag, als vielmehr um Dinge wie Schnitte, Kamerafahrten, Bildkompositionen, Dialoge, Musik, Rhythmus des Films u.ä. So kann ich manche Filme zig mal sehen, auch wenn ich die Handlung bereits kenne. Der heutige Abend aber verlief diesbezüglich anders: die finale Season von Dexter hat mich so gepackt, dass ich vier Folgen hintereinander weg geschaut habe, nur um zu erfahren, wie der Film weiter geht. Plötzlich war die Filmästhetik völlig irrelevant und am liebsten hätte ich sogar die Filme vorgespult. Nun berichte euch darüber und frage mich, ob es vielleicht daran liegen kann, dass Dexter filmästhetisch gesehen einfach nicht viel hergibt und im Plot sogar einige erhebliche Schwachstellen hat, dennoch aber die Handlung so fesselnd ist. Die Idee für ein Happyend für einen Mörder hatte ich schon vor Ewigkeiten, als mich die ollen Tatort-Serien elendig zu langweilen begannen und ich wie narkotisiert einschlief; aber dass ich mal in die Rezeptionssituation käme, mir sehnlichst ein Happyend für einen Serienkiller zu wünschen, hätte ich mir doch nicht vorstellen können.
Und nun stehe ich vor dem Problem: wie kann man über Filme sich unterhalten, ohne das Ende zu verraten? Vielleicht müsste ich das mal Das Apfelmädchen @HenrietteSophie fragen, da Dexter auch zu ihren Favoriten zählt.
Dann müsste ich mich auch noch zum Horror-Genre äußern; da gibt es einen Film, den ich mir nicht traue anzusehen, weil ich denke, er könnte mir mein schönes Gefühl von einem tollen Zuhause im MagicMysteryHouse zunichte machen und wenigstens für einige Tage, wenn nicht sogar für Wochen mir meine eigene Wohnung verderben. Das ist zwar ein anderes Kapitel, hat aber auch etwas mit Filmen zu tun; denn Filme prägen durchaus auch unsere Realitätswahrnehmung. Oder?

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Ich freue mich über die Rückmeldungen zu meiner Film-Unterhaltungsanfrage. Da werden einige Dialoge zustande kommen :) SOKRATES' 262. Folge ist aber schon seit Tagen geschrieben und wartet nur darauf vorher veröffentlicht zu werden, bevor irgendwann einmal «Narr & Narration» entsteht:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
So recht aufmerksam war Viktor gegenüber Basti nicht gewesen. Er hatte zwar die Sache mit dem Professor und dem mehrbändigen Werk über die „himmlischen Geheimnisse“ erzählt, aber man konnte wirklich nicht wissen, ob er das mehr sich selbst erzählte oder Basti. Deshalb riss Bastis Stimme, als er fragte: «Wofür beschimpft?» Viktor aus seinen Gedanken. Erstaunt sah er von seinem Computer hoch, als würde er sich über Bastis Anwesenheit wundern. Basti wiederholte seine Frage geduldig: «Wofür, warum hat er den Schreiber der „himmlischen Geheimnisse“ beschimpft? Weil er die Geheimnisse verraten hat?» Viktor war mit seiner Aufmerksamkeit wieder bei Basti: «Nein, weil er das für Humbug hielt! Der Philosophieprofessor war der Meinung, dass man über Geister nichts wissen könne – weder über ihre Existenz überhaupt noch darüber, was sie für Eigenschaften haben!» «Ach ja? Ich habe gehört, die Geister der Toten wissen nicht, dass sie tot sind. Aber die Geister können das ja auch nicht wissen; denn sie sind ja auch nicht tot. Der Körper ist aber tot, aber das wissen dann die Geister auch nicht.» «Es klingt so, als hättest du dein Wissen aus einer schlechten amerikanischen Mystery-Serie», bemerkte Viktor tadelnd. «Was war nun mit diesem Philosophieprofessor? Warum hat er sich so aufgeregt? Ist doch völlig egal, ob man etwas über Geister weiß oder nicht weiß oder ob man sie sehen kann oder nicht sehen kann. Wie kann man sich über so was nur aufregen? Ich habe mein Wissen nicht aus Filmen mit Geistern. Sie sind mir zu unheimlich und wenn ich so einen Film sehe, kann ich dann nachts nicht schlafen. Ich bekomme Angst und denke, die Geister krabbeln unter meinem Bett vor und kitzeln mich an den Füßen, dann wache ich auf, sehe sie und erschrecke mich zu Tode. Darum schaue ich mir keine Filme mit Geistern an. Ich lese auch keine Bücher mit Geistergeschichten drin!» «Schon klar», versetzte Viktor, «Aber du übernachtest bei Bellarosa.» «Ja und? Mit Lara und Rudi! Und am nächsten Morgen sind wir schnell weiter gegangen.»
Als Marcellus Adonis Narrat sich wieder zu Luisa legte, schlug sie die Augen auf, lächelte ihn spontan an, während sie sich an ihn kuschelte. Narrat umarmte sie küssend. Die Flugbegleiterin in der Teeküche hörte bald die Lustschreie des junge Mädchens mit seiner ausgelassenen Leidenschaft. Sie schlürfte ihren Tee umso lauter, um in ihrem Kopf die entstehenden Bilder, die sie anekelten, zu übertönen. Im Cockpit gab der Käptn eine Erklärung für seinen Kopiloten, der nun sein Verbündeter geworden war: «Unsere Flugbegleiterin ist eine Agentin, die den alten Sack, den wir durch die Gegend fliegen überwachen und im Zaum halten soll. Sie weiß nicht wie, aber er hat Wind davon bekommen. Sie erhielt den Befehl per SMS bei unserer Zwischenlandung von Bord zu gehen und zurück zu fliegen. Das kann sie ja nun nicht, weil wir die Zwischenlandung nicht gemacht haben. Darum hat sie mich gebeten.» «Woran soll sie den Alten denn hindern?»

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Über welche Filme möchtest Du denn favorisiert schreiben?

HenrietteSophie’s Profile PhotoApfelmädchen
Ich sammle Ideen für mein neues Buchprojekt: es soll ein Filmbuch werden. Und wie immer steht bei mir der Titel meistens fest, bevor das Buch überhaupt geschrieben ist. Aber der Titel soll dich nicht abschrecken und kann erst einmal völlig egal sein, ich schreibe ihn dir nur auf, damit es nicht nach Geheimniskrämerei aussieht: «Narr und Narration. Eine Narratologie des Films. Essays.»
Auf ask wollte ich ganz locker einmal herum hören, was meine Verfolgten so gerne schauen und über welche Filme sie gerne kommunizieren (würden).
Aber wenn du mich nach meinen aktuellen Favoriten fragst: ich habe mit großer und wachsender Begeisterung die Serie "Dexter" mir angesehen; dann an Spielfilmen "Columbus Day" und "Lucky Number Slevin". Etwas älter sind "Sixth Sense", "The Others" oder "Es war einmal in Amerika". Wie gesagt: wenn du überhaupt mit mir über Filme schreiben magst, kannst du auch deine Favoriten listen und dann sehen wir mal weiter.
Und eine Frage, die ich anderen, die mir geantwortet haben, gestellt habe, ist:
Schaust du dir auch gerne alte Filme an? Gibt es für dich Filmklassiker? Wenn ja, welche?

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Liked by: Psijic

Der neueste Trend in den USA ist Co-Parenting. Wie siehst du das? Ist es sinnvoll Kinder vor eine solche Konstellation zu stellen und die traditionelle Familie auszuhebeln? Hier Infos dazu: https://www.familyship.org/

Ich halte nichts von der bürgerlichen Kleinfamilie: Vater, Mutter, Kind(er). Ich halte hingegen viel von Liebe und liebevoller, freundschaftlicher Zuwendung von Menschen zueinander. Immer wieder gibt es sicherlich Konflikte, die diese Zuwendung erschweren oder manchmal sogar verunmöglichen. Aber was sagt der alte preußische Militarist? Man darf die Flinte nicht zu früh ins Korn werfen. Mit anderen Worten: nur nicht aufgeben! Die Kleinfamilie, die nur die eigenen Kinder liebt, weil sie in ihr Genmaterial verliebt ist, ist für mich eine große Heuchelei. Natürlich gibt es Menschen, die uns näher stehen als andere, Menschen, die uns vertrauter sind, angenehmer, deren Gewohnheiten wir besser kennen und mit denen wir uns besser verstehen. Aber genau das wird von Lebensumständen geprägt und nicht von Blutsverwandtschaft.
Daher würde ich denken, dass es in einer offenen Gesellschaft, offene Menschen geben kann, die sich füreinander in Gruppen verantwortlich fühlen und die Nachkommenschaft gemeinsam erziehen und wo es auch mal zu "Ersatz" von Vater und Mutter kommen kann, weil die Umstände es so erfordern (Krankheit, Tod, lange Reisen, Krisen usw.)
Irgendwo aber riecht mir "familyship" nach einer Macdonaldisierung dieser Idee, die eher zu Kommunenstrukturen führen sollte. Also bleibe ich eher skeptisch beobachtend und bin froh, dass du mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht hast, denn ich kannte weder die Seite noch den Begriff "Co-Parenting). Aber pauschal ablehnen würde ich die Sache nicht, wobei ein besonderer Kritikpunkt für mich die Samenspenderei ist. Künstliche Schwangerschaften und Samenspenden für eine pseudomedizinische Hochrüstung lehne ich eher ab. Es gibt auf der Welt genug Menschen und Menschenskinder, die auf Sorgfalt, Geborgenheit und Wärme hoffen und nichts davon abbekommen. Warum muss man mit aller technischen Gewalt versuchen, "eigene" Kinder zu zeugen. Das ist für mich ein Teil des Rassismus, dass man auf das eigene Genmaterial abfährt wie auf eine Droge.

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Liked by: et immutati

Es ist fast schon unheimlich: Meine erste geschiedene Frau fragt mich über Facebook nach der 260. Folge des SOKRATES. Er ist ein Fortsetzungs- und kein Abrechnungsroman ;) Hier schon die Folge 261, liebe Gundi:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der plötzliche Kurswechsel des Flugzeugs hatte Alfred Ross den Boden unter den Füßen weggezogen. Er hatte sein Gleichgewicht verloren und war in eine Ecke des Containers gerollt. Während der Durst ihn innerlich verbrannte, lag er völlig orientierungslos da. Nun hätte er auch seine Campingtoilette nicht wieder finden können. Er musste bei Null anfangen. Schwarz. Nichts als Schwarz vor den Augen. Er schloss und öffnete die Lider, noch einmal und noch einmal. Nichts änderte sich. Er hatte immer dasselbe Schwarz vor Augen. Kurz bevor es ihm den Boden unter den Füßen wegzog, hatte er noch einen hoffnungsvollen Gedanken gehabt: wer ihm eine Campingtoilette installiert hatte, hatte auch bestimmt an etwas zu trinken gedacht. Dann verlor er das Gleichgewicht. Was hatte diese Frau, diese Irrenhausschwester mit ihm gemacht? Was hatte sie ihm injiziert? Das ging in jedem Fall weit darüber hinaus, ihren Patienten beschützen zu wollen. Warum überhaupt hatte dieser Uri Nachtigall einen Patientenstatus erhalten? Wer hatte ihn in die Villa eingewiesen? Nichts ging mit rechten Dinge zu – das war klar. Und ebenso klar war, dass er nun kläglich verdursten würde, wenn er nicht bald ein Schlückchen zu trinken fand. Johannas Schwester Luisa zu helfen, ihr beizustehen und sie gegebenenfalls aus den Fängen dieses alten rätselhaften Mannes zu befreien, war in der Finsternis, in der er sich befand, in unerreichbare Ferne gerückt, war vom schwarzen Loch seiner Gefangenschaft verschluckt worden. Und er selbst? Er war wahrscheinlich in die Liste der verschwundenen Leute eingegangen.
Viktor ging an sein ThinkPad, klappte den Deckel hoch und startete den Rechner. Eine Viertelminute später gab er sein Passwort, das auffällig lang war, ein, wartete bis der Rechner hochgefahren war. Indessen sprach er vor sich hin, so dass Basti nicht recht wusste, ob sich sein Gelehrtenfreund mit ihm oder mit sich selbst unterhielt: «Bei Bellarosa habt ihr übernachtet. Nun gut, nun gut. War da dein Schnüffelfreund auch dabei? Und hatte er keine Angst, in das Turmhäuschen hinein zu gehen? Offensichtlich mag er mich nicht; denn in meine schiefe Hütte kommt er nicht!» «Ja, sehr komisch. Ich weiß auch nicht, was er hat, Viktor. Oh! Wie flink du tippen kannst!» Inzwischen war das ThinkPad hochgefahren. Es waren nur Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu sehen. Viktor tippte in einer erstaunlichen Geschwindigkeit, der Computer antwortete ihm mit vielen Zeichen, er las diese und schrieb schnell wieder zurück. «Hast du keine Symboloberfläche?» «Doch, natürlich auch. Aber über den Terminal geht es schneller. Von mir aus kann dein Freund auch draußen bleiben. Ich bin nicht beleidigt, nur erstaunt. Oder ihn haben alle seine Instinkte trotz des langen Rüssels verlassen. Wie auch immer! Es gab einst einen wirklichen Experten für diese Dinge; er schrieb ein mehrbändiges Werk über die „himmlischen Geheimnisse“ und wurde dafür von einem berühmten Philosophieprofessor dafür beschimpft.» «Wofür beschimpft?»

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Was bringt uns die Philosophie?

sopzock’s Profile PhotoSam
Du scheinst ja ganz genau zu wissen, was die Philosophie ist, dass du nur noch etwas provokant zu fragen meinst: was sie uns bringt. Eine gut ausgelebte Philosophie könnte uns den Weltfrieden, soziale Gerechtigkeit und Freiheit bringen. Aber ich rechne bei dem vorherrschenden Mangel an Verstand und Vernunft nicht damit.
Die Philosophiegeschichte bringt uns die Geschichte der Philosophie, wer in welcher Epoche was gedacht, welche Schule begründet, welches Denken verfochten und welches Denken angefochten hat. Aus dieser Geschichte kann man eine Menge über das Denken, seine Wege und Strukturen lernen. Das ist auch heute für ein vernünftiges Leben unverzichtbar.
Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse nützen nicht viel, weil sie nur zum technologischen Fortschritt etwas beitragen nicht aber zum menschlichen und gesellschaftlichen. Ich sehe die Ursache der heutigen globalen katastrophalen Situation im Mangel an philosophischem Denken und nicht an naturwissenschaftlichem oder technologischem Denken.
Die Philosophie als Tätigkeit des Geistes und der Vernunft verstanden, kann uns zu sinnvollem Handeln führen. Und allein um diesen letzten Satz zu verstehen, muss man philosophisch denken können, denn sonst erkennt man nicht, dass er den Unterschied zwischen Zweckrationalität und Sinnrationalität impliziert und der Sinn erörterungsbedürftig ist. Es wäre also konsequent philosophisch zu fragen: was ist "sinnvolles Handeln"? Wir können es zwar vom zweckrationalen Handeln unterscheiden, das ist aber keine hinreichend positive Bestimmung des "Sinns". Was wiederum "positiv" meint, kann auch nur philosophisch verstanden werden, weil es nicht synonym für eine gute Bewertung steht, sondern einen Begriffsinhalt meint, der nicht ex negativo bestimmt wird, also: "Sinn ist, was nicht Zweck ist". Es ist die aristotelische Definitionslehre, die uns beibringt, dass Definitionen nicht ex negativo erfolgen können: "Ein Auto ist kein Baum" ist keine Definition des Autos; sondern man definiert, indem man einem Begriff eine ihm übergoerdnete Klasse zuordnet und diese Zurodnung durch eine spezielle Eigenschaft spezifiziert: Ein Auto ist ein Fahrzeug (übergeordneter Begriff), das aus eigenem Antrieb fährt (spezielle Eigenschaft). Dieses Denken bringt uns die Philosophie und auch das Reflektieren über dieses Denken: Macht es immer Sinn, die aristotelische Definitionslehre anzuwenden? Oder gibt es Situationen, in denen diese Lehre zur Ordnung der Begriffe versagt? Usw. usf.
Das bringt uns die Philosophie. Und eine Menge Bilder, wenn man "Philosophie-Bilder" googlet.

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Was bringt uns die Philosophie

Kann auch bitte in der Geschichte eine Ente drin vorkommen, die Eric heißt und in einem Gurkenglas, das im Wald steht, wohnt und mit einem Tiger befreundet ist, bitte? :3

Eine Ente, die Eric heißt und in einem Gurkenglas wohnt, das im Wald steht und mit einem Tiger brefreundet ist, gebe ich mal als Bestellung in die SOKRATES-Küche weiter. Ich denke, diese Ente könnte ein Produkt von Viktors Experimenten sein. Aber so weit sind wir mit Viktor und dir noch lange nicht. Das wird noch ein paar Folgen auf sich warten lassen. Das Wölfchen hingegen kommt bald, wird aber nicht Faolan wie der Wolf aus dem "Clan der Wölfe" heißen. Auch wenn du ihn gerne so getauft hättest. Ich nenne ihn lieber Bastolian :)
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Wer bist du? Wie siehst du dich? In welcher Geschichte findest du dich wieder?

Ich sehe mich im Spiegel im Bad, im Spiegel, meiner Mitmenschen, im Spiegel meiner Gedanken und Texte und im Spiegel der Ergebnisse meiner Taten. Wenn ich mal die Tiefenstrukturen und unsichtbaren Fäden vernachlässige, an denen ich hänge und die mich so sein und agieren lassen, wie ich bin, bin ich das, was auf meiner Profilbeschreibung auf ask.fm steht: Uri Bülbül, geboren 1963, schriftstellernd-philosophierender ask-User mit Hang zum Theatralischen und zur Polemik. Und nun auch mit einem Blog: https://uri19163.wordpress.com/ Wird Zeit, dass ich mal wieder etwas auf meinem Blog schreibe, was über 3000 Zeichen gehen kann. Bis zu 3000 Zeichen bringe ich ja hier schon blogartig ins Netz ;)
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Gibt es überhaupt "die wahre Liebe" oder bilden wir uns das alle nur ein? was macht wahre Liebe überhaupt aus, und wann ist "Liebe wahr"?

Für mich ist jede Liebe wahr, die nicht auf Lüge und Heuchelei basiert. Es gibt nunmal eine Menge Spielarten der Liebe, warum sollte ich an nur einem bestimmten Ideal festmachen, was Liebe sein soll, so dass ich davon ausgehend eine "wahre Liebe" definieren könnte?
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Würdest du dich, für einen anderen Menschen, verändern oder gar anpassen?

eshathunger’s Profile PhotoAbsolem
Die Begegnung mit einem anderen Menschen bedeutet auch immer eine Veränderung. Manchmal nur eine klitzekleine und manchmal eine größere - je nachdem, wie intensiv und lang diese Begegnung ist und ob sie sich zu einer Beziehung ob freundschaftlich, kollegial oder intim oder eine Mischung von allem ausweitet. Für mich kann Intimität zu einer Begegnung dazu gehören und tangiert nicht die Freundschaft oder Kollegialität, wenngleich dies nicht immer so funktioniert und manchmal doch Spannungen sich ergeben oder gar Brüche. Aber das alles verändert mich ja auch.
Aber das Wesentliche an mir: meine Arbeit, mein Denken, meine Ansichten, mein Schreiben würde ich nicht aufgeben; aber die Ansichten verändern sich ebenso mit der Begegnung. Ich würde mich jedenfalls nur kurzfristig und aus Höflichkeit bis zu einem Grad verbiegen - viel Elastizität habe ich da nicht. Bevor ich zerbreche, beende ich lieber das wie auch immer geartete Verhältnis.

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Stimmt das, was man über dein Sternzeichen sagt, mit deiner Persönlichkeit überein?

Die Gerüchteküche über mich stinkt nun sogar zum Himmel.
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Was ist das Ziel eines 'guten Menschenlebens'?

Pefeokio’s Profile PhotoFlo
So gut und schön, also erfüllt gelebt zu haben, dass man beruhigt, entspannt und glücklich sich in den letzten Schlaf fallen lassen kann, weil man müde ist und sich auf die Erholung freut.
Auch wenn es keine Wiederkehr gibt.
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Würde es dir gefallen, wenn dein Tagtraum zur Realität wird?

Ich beantworte diese Frage am liebsten mit meinem romantischen Ansatz: Mein Tagtraum ist realität, sonst wäre er kein Tagtraum, sondern einfach nicht da. Natürlich ist der Tagtraum als Tagtraum ein Teil meiner Realität und nicht eine Realität in der Außenwelt. Wenn er aus mir in die Außenwelt träte, wäre ich sehr verblüfft. Ich muss das immer wieder in SOKRATES durchspielen, wie das wohl sein könnte, wenn Tagträume objektive Realität würden. Im Grunde habe ich kein prinzipell negatives Verhältnis dazu, weil ich meine Phantastereien tatsächlich umzusetzen versuche. Wenn mir da mal die Welt entgegenkäme, anstatt sich mir immer entgegenzustellen, wäre ich ihr sehr verbunden. Ja, es würde mir also gefallen.
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Oh, ich habe einen Follower verloren! Weiß jemand, wo diese Person abgeblieben ist? Leute tauchen auf und verschwinden - das könnte die einfache Formel für SOKRATES sein, wenn es da nicht den Wahnsinn gäbe und hier die Folge 260:

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Die Flugbegleiterin hatte sich in die Teeküche zurückgezogen, machte sich gerade Wasser für einen Tee heiß und wartete ab, dass sich Adonis wieder beruhigte. Er konnte ja nicht ewig vor dem Cockpit toben und gegen die Tür hämmern. Und tatsächlich wurde es still. Kurz ließ die Anspannung in ihr nach, sie fühlte eine Erleichterung in sich aufsteigen, als plötzlich die Schiebetür zur Türküche aufgerissen wurde. Ihr entfuhr ein kleiner Schreckensschrei. Vor ihr stand Marcellus Adonis Narrat und es war nicht übertreiben zu sagen, dass er vor Wut Feuer spie. «Das werden Sie mir büßen! Sie ahnen ja nicht im Geringsten, mit wem sie sich da angelegt und worauf Sie sich eingelassen haben!» Der kurze Aufschrei durch den Schreck war die einzige Blöße, die sie sich zu geben erlaubte. Gefasst und kühl erwiderte sie seinen zornigen Blick. «Sie haben mich bestohlen!» schrie der alte Mann! «Sie gefährdeten ernsthaft mit Ihrem Spielzeug die Flugsicherheit. Ihr elektronischer Unterbrecher wurde vom Flugpersonal konfisziert.» Blitzschnell ergriff er ihren Hals und drückte ihr die Kehle zu. Mit so viel Kraft hatte sie nicht gerechnet. Sie hechelte, während es ihr schwarz vor Augen wurde. Aber sie verzichtete auf Gegenwehr, um ihn mit ihren furchtlosen Augen zu fixieren. Verunsichert ließ er los. Sie hatte ihn psychisch besiegt. Das war mehr als Taekwondo. Wortlos wandte er sich ab. Sie aber setzte ihm nach: «Ich behalte Sie im Auge Narrat. Ich behalte Sie sehr aufmerksam im Auge.» Luisa schlief tief und fest. Ihm wurde es bei ihrem entspannten Anblick warm ums Herz.
Das Flugzeug hatte seine Reiseflughöhe wieder erreicht und den portugiesischen Luftraum längst verlassen. Um nicht über Marokko zu fliegen, hatten sie einen südwestlichen Kurs eingeschlagen. Unter ihnen war nur der Ozean. Filomena betrachtete die Würgemale an ihrem Hals. Was für ein kräftiger Griff. Er hätte ihr beinahe den Kehlkopf zerdrückt. Plötzlich fühlte sie sich schwach, da nun die Gefahr vorüber war. Und sie war froh, es nicht mit physischer Gewalt versucht zu haben, obwohl dies der erste Impuls in ihr gewesen war. Wozu all diese Spezialausbildung, wenn sie sie nicht einsetzte? Aber ihre mentale Überlegenheit war in diesem Fall die bessere Waffenwahl gewesen. Mit zitternden Knien setzte sie sich auf einen Klappsessel, den sie aus der Wand zog, schloss die Augen, um tief Luft zu holen. Sie konnte und wollte nun ihren Tee genießen. Im Cockpit fasste sich endlich der Kopilot ein Herz: «Gestatten Sie, Herr Oberstleutnant, eine Frage?» Der Käptn schwieg. Der Käptn schwieg und der Kopilot fasste es als eine Zustimmung auf, weil er das so deuten wollte: «Was geht hier vor?» Dieselbe Frage stellte sich auch Alfred Ross in seiner Finsternis, der allmählich begonnen hatte zu realisieren, dass er sich womöglich gar nicht im Keller der Psycho-Villa befand, sondern wegen des Drucks auf den Ohren und des sich verändernden Neigungswinkels des Bodens: in einem Flugzeug. Oder war er einfach verrückt geworden?

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