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Uri Bülbül

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An mangelndem Selbstbewusstsein scheinst du ja nicht zu leiden. http://ask.fm/GartenzwergDesTodes/answer/113045922783 «Halbwegs ordentlich» ist schon ein Lob. Aber dann reden wir halt über die Mängel...

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«Weil er befürchtete, dass man ihn als Mörder beschuldigen könnte, wenn jemand die Frau bei ihm entdeck[en würde], beschloss er, sie zu verspeisen.» Du hast nur einen Hilfskonjunktiv benutzt!
«Mit einem Messer schnitt er kurzerhand das Fleisch von ihrem Körper, briet es in einer Bratpfanne und aß es genüsslich auf.» Die Ausdrucksweise zu umständlich: «Kurzerhand schnitt er ihr das Fleisch vom Körper, briet es und aß es genüsslich auf.» Deine Ergänzungen verraten, dass du der Vorstellungskraft und der Lesekompetenz deines Publikums nicht traust, weil es wahrscheinlich bei dir selbst noch nicht so sehr ausgeprägt ist.
«welcher, welche, welches» ein Interrogativpronomen als Relativpronomen gebraucht ist ein stilistischer Archaismus, macht den Text geschwollen und altertümlich. Eine Schwerfälligkeit, die nach Anerkennung heischt. Sehr schlecht!
«Danach lud er die [anderen] Überreste der Frau» wieder eine unnötige Ergänzung. Schlecht.
«Nachdem er sich vergewissert hatte, dass ihn niemand bei seinem Vorhaben beobachtete, ging er mit Kreuzhacke und Spaten in die Höhle und grub ein Loch, in [welches] das er die Reste der toten Frau legte und [das Loch wieder zu schüttete].» Der letzte Satzteil ungrammatisch! Er passt nicht in deinen Relativsatz. Mach die Probe selbst: ...und grub ein Loch, in das er ... legte ... und das Loch wieder zuschüttete. Es müsste heißen: ...und das er danach wieder zuschüttete.
Also ist die Sprache «nur» halbwegs in Ordnung und durchaus an Perfektion zu überbieten. Bleib auf dem Teppich und lerne - das bist du deinem Talent schuldig. Wenn du dich gegen Kritik sperrst und perfekt sein willst, baust du nur eine Lernbehinderung auf.

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Eine kleine Rezension für http://ask.fm/GartenzwergDesTodes/answer/112884968415 ...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Der Horror ist in Mode; eine ganze Geschichte auf knapp 3000 Zeichen zu komprimieren und dabei den Grusel aufrecht zu erhalten oder überhaupt erst aufzubauen, ist recht schwer, obwohl auch mein Motto der Rotstift ist. Fasse dich nicht länger als nötig. Ich will nicht sagen: kurz; denn eine Geschichte braucht ihren Raum. Das ist sehr wichtig. Aber wenn man zu viele unnötige Informationen in die Sätze schreibt, dann zerfasert auch die Geschichte.
Wie wichtig ist zum Beispiel, dass gleich zu Beginn der Mann von der Arbeit kommt? Soll es seine "Normalität" andeuten, dann ist diese Information nicht unwichtig. Aber wieso kommt jemand von der Arbeit und geht direkt ins Bad zum Zähneputzen? Nicht in die Küche, um etwas zu trinken, zu essen oder ins Wohnzimmer zum Fernsehen?
«Als ein Mann eines Abends von der Arbeit nach Hause kam [und ins Badezimmer ging, um sich die Zähne zu putzen], lag eine Frau in seiner Badewanne, die er noch nie zuvor gesehen hatte.» Ich würde den Teil in eckigen Klammern also kürzen. Manche Dinge kann man offen lassen und überspringen. Wie und wann genau, wozu der Mann nun ins Bad geht, spielt keine Rolle. Er kommt von der Arbeit, hat also ein Alibi und entdeckt in seinem Bad eine Frau, die er nicht kennt.
Von ihr aus bekommt die Geschichte ihre seltsame Wendung und entwickelt die ihr eigene Abstrusität. Der Mann beschließt die Frau zu essen, obwohl eine Leiche im Wasser doch sehr schnell sehr unappetitlich wird, und seine Motivation ist, unentdeckt zu bleiben bzw. in keinen Verdacht zu geraten. Dieser kranke Gedankengang wird so selbstverständlich erzählt, dass es reizvoll ist und die Geschichte interessant macht. Und vor der Auflösung am Ende ist eigentlich klar, dass der Mann der Mörder ist und es vor seinem eigenen Bewusstsein verschleiert.
Ich finde es immer schade, dass die Phantasie irgendwelcher pseudoanimierender Anregungen bedarf, die dann nur noch relativ phantasielos abgearbeitet werden. Das mag, so meine Vermutung, tatsächlich an der Aufgabestellung liegen. Daher ist die Szene des Creative Writing, die immer irgendwelcher an Dämlichkeit kaum zu überbietenden Spielchen bedarf, völlig öde und dumm. Der dummen Texte gibt es eine ungeheure Menge. Deine Geschichte könnte ein wenig herausstechen, verliert aber an den Stellen sehr viel, wo deutlich ist, dass du Stichwörter abarbeitest: «Dann schob er einen riesigen Felsen vor den Höhleneingang». Nichts leichter als das: da hat eben jemand Wahnsinnskräfte.
Es wäre besser gewesen, den Text an der Stelle mit dem Regal zu beenden.

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Welches Wort magst du nicht? Weshalb?

MaskenmitMasken’s Profile PhotoZeitspiel
Erst dachte ich, es liegt nicht an den einzelnen Wörtern, sondern wie sie verwendet und in welchem Kontext an einen oder gegen einen gerichtet werden. Ich hatte mich schon entschlossen, in diese Richtung gehend dir zu antworten. Dann aber habe ich mich zwischendurch ein wenig mit Komik und Humor beschäftigen müssen, weil mir irgendwie ziemlich lose im Kopf die Idee schwebt, einen kleinen Abriss über die Geschichte der Komik in deutschen Medien zu schreiben und allein anhand dieses medienhistorischen Abrisses auf die Migration zu sprechen zu kommen.
Eine Kollegin erforscht am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen den Zusammenhang zwischen Migration und Komik, die ich auch scherzhafter Weise auf unserer Foyer-Bühne, meinem Lieblingsrondell, interviewt habe:
http://youtu.be/EPbWjAvPJlAKlugdiarrhoe’s Video 114532439993 EPbWjAvPJlAKlugdiarrhoe’s Video 114532439993 EPbWjAvPJlA
Sie trug aus ihrer Forschung auch in unserem Theater vor und als alter Methodengrübler fiel mir auf, dass sie von ihrem hermeneutischen Ansatz in der Soziologie sprach. Schon seit einigen Jahren ist es augenfällig, dass die sich neu konstituierenden Kulturwissenschaften allesamt weg von der Hermeneutik entwickelt haben, wenn sie denn je dort standen. Jura, Wirtschaft, Management und eben die Soziologie geben eher den Ton an, scheinen moderner, «wissenschaftlicher» und überprüfbarer ;) zu sein als die gute alte Hermeneutik der geisteswissenschaftlichen Tradition mit Fragen wie (etwas klischeehaft ausgedrückt) «was will der Künstler uns damit sagen? Was will er ausdrücken? Was ist die Botschaft?» Und ganz in der Nähe dieser Fragestellung kann man auch Kunst- und Kulturgeschichte schreiben, den Werdegang von Kunst und Künstlern in Epochen, Phasen und dergleichen mehr einteilen, Einflüsse und Strömungen studieren oder Ideologien beschreiben.
Die Kulturwissenschaften aber kommen immer mehr davon ab. Die Beschäftigung mit den Medien wird zur Beschäftigung mit der Geschichte ihrer Technik, ästhetisch erkennen Computer Muster und definieren darüber, was der Mensch in der Regel dieser Muster als schön empfindet, Juristen und Ökonomen machen den künstlerischen Erfolg an Urheberrechten, sozialer Absicherung von Künstlern oder an Veranstaltungsmanagement und Kunstvertrieb fest. Irgendwie wird alles banalisiert.
Und da kommt eine Wissenschaftlerin aus der Soziologie, was zunächst ganz typisch war für mich, dass sie am KWI arbeitet, betreibt aber keine statistische Erbsenzählerei, sondern spricht von soziologischer Hermeneutik. Und in diesem Zusammenhang fiel mir heute der Satz ins Auge: «Auch mit anspruchsvollem Polit-Kabarett konnte man es unter die Top 10 bringen. Irgendwie beruhigend», schreibt rp-online über ein Komiker-Ranking des ZDF. Und da hatte ich mein Wort: «anspruchsvoll». Das benutzen alle blöden Ignoranten, wenn sie Kunst abkanzeln und nicht darüber sprechen wollen: sie sei «anspruchsvoll» oder «zu anspruchsvoll». Und immer denke ich bei solchen Leuten: neee, du bist zu blöd.

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Welches Wort magst du nicht  Weshalb

Kann ich Arthur beruhigen? http://ask.fm/point_man/answer/112588952585

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So, so, die neueste Entwicklung des SOKRATES-Romans beunruhigt dich also? Ich wünschte, ich könnte irgend etwas zu deiner Beruhigung beitragen. Zum Beispiel könnte ich ja sagen: Lieber Arthur, das Leben entsteht zwar aus Sex; aber es besteht nicht nur daraus.
Aber wahrscheinlich lässt du dich nicht mit Wortspielen beruhigen, obwohl dich ein Fortsetzungsroman beunruhigen kann. Ein wesentliches Merkmal von Fortsetzungsromanen sollte jedenfalls die Spannung sein, die man erzeugt, damit die Leser die nächste Folge mit Spannung erwarten können.
In einer Hinsicht kann ich dich beruhigen: in der nächsten Folge machen wir mal einen Schnitt und erzählen weiter, wie es mit Johanna Metzger unserer jungen Kommissarin weiter geht. Wir werden ein wenig ihr Leben beleuchten und uns in ihren Charakter vertiefen. Wir haben zwei parallele Erzählstränge: der eine Strang betrifft die Erlebnisse des kleinen Vögelchens und der andere die Erlebnisse der jungen Kommissarin. Und wenn du nichts dagegen hast, lassen wir erst einmal den brutalen Kommissar Alfred Ross erst einmal beiseite. Wir brauchen ja auch Nebenfiguren.
Das heißt natürlich nicht, dass eine Nebenfigur für immer in diesem Status bleiben muss. Der Witz eines Romans und erst recht eines Fortsetzungsromans besteht darin, dass Nebenfiguren sich ins Zentrum des Geschehens entwickeln und an Bedeutung gewinnen können, während Hauptfiguren marginalisiert werden.
Eine ganz schreckliche Marginalisierungserfahrung, eine radikale sozusagen, lieferte einst Alfred Hitchcock in seinem PSYCHO. Die scheinbare Hauptfigur kommt unter der Dusche durch die Messerstiche eines Psychopathen ums Leben. Der nachhaltige Eindruck des Films ist oberflächlich betrachtet, die Mordszene unter der Dusche mit der markanten einschneidenden Musik. Aber dahinter steckt die weitaus tiefgreifendere Erfahrung, dass jene Figur, die uns im Film als Hauptfigur präsentiert wurde, nun plötzlich tot ist. Das hinterlässt im Publikum ein Gefühl wie der Tod von vertrauten Menschen im realen Leben: eine Leere. Wie soll... wie kann es jetzt weiter gehen? Die Hauptfigur ist tot!
Ich schweife ab: hoffentlich hat Schwester Lapidaria unser kleines Vögelchen nicht vergiftet. Hitchcockmäßig wäre das - genauso wie in PSYCHO. Ich hoffe, ich konnte dich mit meiner Antwort etwas beruhigen.

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Die 20. Folge von SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman könnt ihr hier nachlesen: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/114405800121 und alle bisherigen Folgen da: https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing. Und Folge 21 jetzt...

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Sie genoss ihre Macht über ihn, und seine Angst sprach ihre mütterliche Ader an, die zu haben, ihr besonders wichtig war. In einem sanft belehrenden Ton sagte sie: «Ich heiße Feenstaub, Maja Feenstaub. Du darfst mich „Schwester Maja“ nennen. Was war nun mit dem Buch?» Auf den Schreck trank er erst einmal seine Tasse leer. «Ja, das Buch trägt meinen Namen als Autor. Aber ich kann mich nicht erinnern, dieses Buch geschrieben zu haben.» Diese Formulierung, die ihn sofort ärgerte, kaum, dass er sie ausgesprochen hatte, war für Schwester Maja ein gefundenes Fressen: «Führen dich deine Gedächtnislücken zu Doctor Parranoia?» «Ich habe keine Gedächtnislücken», widersprach er sofort, «es war eine ironische Bemerkung. Ich habe dieses Buch nicht geschrieben.» «Du schreibst überhaupt keine Bücher, stimmt's?» «Doch, doch. Ich bin Schriftsteller von Beruf. Aber eine „Paradieseologie“ habe ich niemals geschrieben.» «Vielleicht ein Namensvetter von dir, der zufällig auch Schriftsteller ist?» Er streckte ihr das Buch entgegen: «Das hätte ich spontan auch gedacht. Aber Schwester Maja, bitte, schauen Sie sich das an! Mein Photo, meine Biographie auf der Innenseite.» Er gähnte laut. «Entschuldigen Sie, ich werde plötzlich so müde. Es ist sehr entspannend am Kaminfeuer.» «Ja, und der Tee entspannt besonders. Ich kenne übrigens ein weiteres Buch von diesem Autor hier im Regal», sagte sie. «Vielleicht ein Buch über die Hölle?» scherzte er, während sie zum Regal ging und nach einer kurzen Suche mit einem Buch zurück kam: „Der sprechende Delphin“. Er nahm das Buch in die Hand und fühlte seine Glieder schwer werden. Er gähnte wieder und vor seinen Augen verschwamm die Schrift, in der sein Name über dem Buchtitel geschrieben stand. «Ich werde plötzlich so müde», murmelte er, «Ich fahre jetzt besser nach Hause.» «Besser nicht» erwiderte Schwester Lapidaria, «Ich habe für dich ein Zimmer hergerichtet, du kleiner Vogel.»

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Betr. Rundflüge und http://ask.fm/chiarajasmin/answer/112986364759 : «Das mit dem Rundflug erinnert mich an das Buch "Sofies Welt."»

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Ja, damit hast du recht. Einerseits gibt es eine grundsätzliche Ähnlichkeit, aber es gibt auch Unterschiede - vor allem einen grundsätzlichen Unterschied. Aber da bin ich mir nicht sicher. Du kannst mich gerne korrigieren, wenn ich falsch liege. Die Ähnlichkeit liegt darin, die philosophische Landschaft, die Philosophie als ein Faszinosum zu entdecken und sich von ihr fesseln zu lassen.
Etwas weniger pathetisch ausgedrückt haben wir es mit einer Einführung in die Philosophie zu tun. Die «Rundflüge über die Philosophie» haben sich allerdings ganz unabhängig von «Sofies Welt» entwickelt. 1988 kam ich auf die Idee, ein «studentisches Seminar» in der Bochumer Germanistik anzubieten. Das sind Seminare gewesen, die Studenten vorbereiten und durchführen konnten und von einem Dozenten betreut wurden. Ich wählte damals Gerhard Plumpe und fragte ihn, ob er die Betreuung übernehmen könne. Meines Wissens war er derjenige Prof unter den Germanisten mit dem größten Philosophischen Interesse. Er nahm das Angebot an und ich eiferte drauf los.
Damals war das Konzept als eine kreative Einführung, aber eben in erster Linie als eine Einführung gedacht. Zumal ich die Meinung vertrat, dass es ein Studium der Philosophie aber keine Philosophie des Studiums gab. Das war damals sehr, sehr wichtig geworden, weil sofort die Frage der Legitimation nach einem Germanistik und Philosophiestudium gestellt wurde; wozu studierst du das? Was kann man damit machen? Wozu braucht man das? Gerade die letzte Frage zielte von politischer Seite darauf ab, Einsparungen an den Universitäten vorzunehmen. Und man wollte natürlich nicht primär an der Physik oder den Ingenieurswissenschaften sparen, sondern eben an jenen, die man für deutlich weniger wichtig hielt. Daher formulierte man sofort an Studierende wie Lehrende die obigen Fragen. Es ging durch die Presse, es ging durch die Reden der Politiker und natürlich ging es auch durch die Universität. Alle waren sehr aufgeregt und besorgt um ihre geisteswissenschaftlichen Fächer und wir benötigten dringend Argumentationsstrategien für die Bedeutung (Dignität) unserer Fächer. Daher also eine «Philosophie des Studiums»: Wie bekommt man selbst- und fachbewusste Studierende, die die Relevanz ihrer Fächer sehen und mit phantastischen Kräften gegen die Sparpolitiker verteidigen?
Zugleich gab es viele, die im Zweitfach Philosophie gewählt hatten, aber mit dem undurchsichtigen Studienplan nicht klar kamen; dieser bot ihnen einfach zu viele Freiheiten und zeigte zu wenig Strukturen auf. Und die durch die Schule disziplinierten und in die Freiheit des Studiums entlassenen Köpfe suchten Orientierung und suchten sie in der Studienordnung anstatt in sich selbst.
«Sofies Welt» kam übrigens 1991, und ärgerte mich durch ihre Naivität. Vielleicht ärgerte ich mich auch eher darüber, dass dieses Buch ein Bestseller wurde, während meine «Rundflüge» mittlerweile kaum noch Anhänger fanden: im ersten Jahr waren es über 30, im zweiten 12, im dritten nur noch vier.

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Betr.: Rundflüge über die Philosophie http://ask.fm/Gehirn_Zelle/answer/113114821858

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Zeit als eine Illusion - diesen Faden müssen wir unbedingt weiter spinnen. Spontan widerstrebt mir der Gedanke, obwohl er äußerst angenehm ist. Es wäre einfach nur schön, wenn Zeit eine Illusion wäre und wir hingegen eine Ewigkeit. Aber das offensichtliche Altern macht mir in diesem Zusammenhang große Schwierigkeiten.
Doch ist dies nicht der Anlass meines Schreibens, sondern tatsächlich die Tatsache, dich, liebe @Gehirn_Zelle nicht mit auf der Passagierliste zu haben; als die Rundflüge begannen, folgte ich dir noch nicht. Du musst mir später aufgefallen sein; nun aber, dachte ich, wäre es eine schöne Gelegenheit, Dich mit an Bord begrüßen zu dürfen - du kommst einfach mitten im Flug dazu. Vielleicht ist ja nicht nur Zeit eine Illusion, sondern auch der Raum - zumal der Raum in diesem Fall als Rundflugraum ohnehin ein rhetorischer Topos ist. Erweitert das den Sinn des illusionierten Raumes?

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4. Durchsage des Flugkapitäns der Rundflüge über die Philosophie...

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Ich scrollte auf Facebook so vor mich hin und nichts zu suchen war mein Sinn, da fand ich eine schrecklich-gruselige und meine Phantasie anregende Nachricht, an der sehr gut sichtbar wird, wie Phantasie und Zufall ineinander greifen können. Auch oder gerade auf die Gefahr hin, dass nun so manch einer etwas durcheinander kommt, möchte ich aus dem beschleunigten Rundflugflugzeug aus auch einen Blick auf den kafkASKen Fortsetzungsroman SOKRATES werfen: Ich bitte die Rundflugpassagiere dringend darauf zu achten, dass ein rhizomatischer Philosoph und Essayist, wie ich einer bin, ich zögere noch das Wort «Transzendentalästhetiker» für meine Arbeit zu benutzen, nicht umhin kann, in Quantensprüngen zu philosophieren und literarisch zu schreiben.
Dies ist in einem linear-kausal argumentierenden Denken, das eher mit der klassischen Mechanik verwandt ist, nicht nachzuvollziehen. Liebe Leute, bitte, lehnt euch entspannt zurück und beobachtet die Muster der Bewegungen, die ich in meinem Denken und Schreiben vollziehe, und ihr werdet es so verstehen, dass ihr selbst zu euren eigenen Mustern findet, die sich einer aufoktroyierten Logik entziehen aber organisch zu euch gehören. Muster entstehen. Ihr müsst sie nicht erzwingen, sondern ganz im Gegenteil ihr müsst sie zulassen, indem ihr die Mechanik der Logik verlasst, gewohnte Schemata loslasst und euren Assoziationen folgt.
Hier nun meine Assoziationen: Es ist ein und derselbe Mensch, der auf mindestens zwei unterschiedlichen Ebenen und Bereichen arbeitet bzw. schreibt. (Lasst uns erst später über den Begriff der «Arbeit» unterhalten und eventuell streiten. Ich habe dazu noch eine interessante Begebenheit zu berichten.) Derselbe Mensch mit unterschiedlichen Handlungen, die inhaltlich (semantisch) nichts miteinander zu tun haben. Aber diese Handlungen sind dadurch miteinander verknüpft, dass ein und derselbe Mensch sie ausführt. Kann dies weitergehende Verknüpfungen vielleicht unsichtbarer Art schaffen als diese eine offensichtliche? Beeinflussen Tätigkeiten, die inhaltlich und kausal nichts miteinander zu tun haben, dennoch einander gegenseitig? Kann beispielsweise Kaugummikauen die Phantasie beim Schreiben eines Romans anregen, der überhaupt nichts von Kaugummis und Kauen enthält? Hier lösen wir die Vorstellungen einer mechanischen Kausalität auf zugunsten einer Interferenzvorstellung von unzusammenhängenden Inhalten.
Wenn die werten Passagiere einen Blick auf meine Antworten auf ask über Kunst und Definition von Kunst werfen und diese im Zusammenhang mit den Rundflügen sehen, werden sie unschwer erkennen, dass wir einen kurzen Abstecher in die philosophische Disziplin der Ästhetik gemacht haben. Bevor nun ein Abstecher in die Poetik kommt, die nur mit einem Fragezeichen zur Philosophie gehört, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass weder Google noch Wikipedia für mich tabu sind. Ihr könnt alles nachschlagen und eure Fragen an mich richten.

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Der 4. Durchsage des Flugkapitäns der Rundflüge über die Philosophie zweiter Teil...

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Nun aber kommt der gruselige Teil, was mich zu dieser Durchsage veranlasste: Ein Buch in Menschenhaut eingebunden und dazu die Kommentare der Gelehrten, die das gemacht haben: «Die Tests bestätigten damit einen entsprechenden handschriftlichen Hinweis auf die Beschaffenheit des Einbands in dem Buch selbst. "Bei genauem Hinsehen sind die Hautporen leicht zu erkennen", vermerkte der Arzt Ludovic Bouland, ein Freund Houssayes, darin. "Ein Buch über die menschliche Seele hat eine menschliche Hülle verdient", schrieb er weiter.» ( http://www.spiegel.de/panorama/us-universitaet-harvard-in-menschenhaut-eingebundenes-buch-entdeckt-a-974009.html )
Und es ist nicht irgend eine menschliche Haut, wie wir der Quelle entnehmen können, sondern die «einer psychisch kranken Frau..., die an einem Herzinfarkt gestorben war.» Nun kommen wir unschwer auf SOKRATES den kafkasken Fortsetzungsroman und auf das Sanatorium des Doctor Parranoia, in dem unsere Hauptfigur gelandet ist. Er fand im Bücherregal des Aufenthaltsraumes oder des Wartezimmers ein Buch. Das war bereits geschrieben, bevor ich den Artikel mit dem Hinweis auf dieses seltsame Buch erhielt. Nun gilt es, die Bausteine zusammen zu bringen. Es gibt zwei Anlässe, warum ich die Bücher einführte: 1. @Maulwurfkuchen wollte einen sprechenden Delphin im Roman haben und ich gedenke diesen durch die gefundenen Bücher anzudeuten (schließlich brauchen auch Träume irgend einer Motivation) und in einer der darauf folgenden Episoden als Traumfigur auftreten zu lassen; 2. Der Titel des einen Buches «Paradieseologie» gefällt mir als meine Wortschöpfung so gut, dass ich etwas daraus machen wollte. Nun gesellt sich zu all diesen Vorhaben («Willkommen im Irrenhaus») das Buch mit dem Einband aus Menschenhaut von Arsène Houssaye: «Das Schicksal der Seele».
Warum schreibe ich aber darüber nun im Zusammenhang mit den Rundflügen?
Es ist sowohl ästhetisch als auch poetisch interessant, das dialektische Verhältnis von Zufall und Plan in kreativem Schaffen zu beleuchten. Wem das jetzt zu sehr Fachchinesisch ist, der mag sich einfach zurücklehnen und sich das Beispiel in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen. Ich denke, da werden einige auf den Geschmack kommen, den Zufall in ihre Pläne einfließen zu lassen. Der Begriff der Dialektik wird in den Rundflügen bald erklärt werden. Und dieses Mal heißt bald bald :)

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Eine Durchsage des Flugkapitäns der Rundflüge über die Philosophie...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Fluggäste,
Mein Kopilot @point_man und ich haben festgestellt, dass die erste Durchsage des Flugkapitäns drei Monate zurückliegt. Daraus konnten wir leicht errechnen, da wir uns noch über der sogenannten Vorsokratik befinden, dass bei dieser Fluggeschwindigkeit unsere Lebenszeit nicht ausreichen wird, den Rundflug zu vollenden. Dabei muss unbedingt erwähnt werden, dass zwischen meinem Kopiloten und mir ein Altersunterschied von 31 Jahren besteht. Wenn ich also im günstigsten Fall im Cockpit als Flugkapitän nicht nur in Rente gehen, sondern weit über das Rentenalter hinaus weiter fliegen würde, was ja durchaus auch zur Entlastung der Rentenkasse beitrüge und während meiner von Senilität erschwerten Arbeit vom Leben schiede, an dem ich als Lebensphilosoph doch sehr hänge, und selbst wenn mein Kopilot es mir nachtäte und in meine Fußstapfen träte, könnten wir die Tatsache nicht abwenden, dass auch er dem selben Schicksal erläge, wie ich selbst: auch er flöge weit über das Rentenalter hinaus und könnte während seiner von Senilität erschwerten Arbeit aus dem Leben scheiden, ohne dass wir das Ende des Fluges erreicht hätten.
Zumal es in diesem Szenario unbedingt eines zu bedenken gilt: während wir rund zu fliegen vermeinen, ändert sich die Philosophie, da ja auch sie nicht stehen bleibt. Hier möchte ich Sie, meine verehrten Fluggäste, auf einen äußerst an sich schon philosophischen Punkt aufmerksam machen: wir selbst sind nicht nur die Überflieger der Philosophie, sondern auch ein Teil von ihr, was folglich bedeutet, dass auch wir das Ende der Philosophie durch unseren Flug beeinflussen. Aber in solch einem von mir verschuldeten Schneckentempo, dass niemand bemerken kann, dass auch wir die Philosophie verändern -so wenig, wie man den Stundenzeiger einer analogen Uhr wandern sehen kann. Wir sind sogar noch deutlich langsamer als der Stundenzeiger.
Was empfiehlt in einem solchen Fall der «gesunde» Menschenverstand? Diejenigen unter Ihnen, die flugphysikalische Kenntnisse besitzen, werden wahrscheinlich nach dem Fallschirm greifen wollen, da bekanntermaßen ein zu langsam fliegendes Flugzeug abzustürzen droht. Der eine oder andere Passagier ist uns tatsächlich auch schon abhanden gekommen, so möchte ich mein Bedauern über das Fehlen von:
@autumngold, @aoesnui, @Pizzaboote zum Ausdruck bringen und möchte auch nicht verhehlen, dass mir das zeitweilige Verschwinden unserer tussigsten Passagierin http://ask.fm/HeuteBinIch14/answer/110246410863 Gundel Gaukel Ey großen Kummer bereitete. Allerdings war sie nur auf der Toilette eingeschlafen und ist nun wieder an Bord. Vielleicht tauchen wie durch ein Wunder auch die anderen genannten Personen wieder auf. Ich kann auf diesem Flug nichts ausschließen.
Die andere Möglichkeit, die es in Erwägung zu ziehen gilt, ist, dass wir unsere Fluggeschwindigkeit im Interesse aller erhöhen. Ich will diesbezüglich mein Bestes geben: mal sehen, was die alte Möhre hergibt :)

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(mal eine eher kitschige frage) Für was lohnt es sich zu sterben bzw für was lohnt es sich zu sterben?

sopzock’s Profile PhotoSam
Mein lieber Unmaskiert. Deine Frage ist ja lustig. Gibt es denn noch eine Wahl zwischen sterben und sterben? Oder muss man in jedem Fall in den Tod - ganz egal in welcher Beziehung? :)
Also ganz im Ernst: es gibt nichts, wofür es sich zu sterben lohnt, aber eine verdammte Menge, wofür es sich lohnt zu leben. Die Menge ist so verdammt groß, dass sie unüberschauber ist, weshalb es leichter erscheint sich Gründe für das lohnenswerte Sterben zu erfinden, als sich die Mühe zu machen, das Leben anzuschauen.
Bei aller Klugscheißerei der Wissenschaft, der Philosophie, des Uri Bülbül - eins steht fest: das Leben haben wir ebenso wenig begriffen wie die Liebe.
Angesichts dieser schrecklichen Tatsache könnte man zum Beispiel für das Vaterland sterben oder für die Ehre. Das ist noch deutlich weniger als das Wetten ums Recht. Eine größere Null, wofür es sich zu sterben lohnt, fällt mir nicht ein.
Ich wünsche dir ein geiles Leben :)

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Glaubst Du an Wiedergeburt oder ein Leben nach dem Tod? // PS: Bitte auf meinem Profil nachsehen und den letzten Beitrag beachten!!!

Ja, diese Frage war mir vor sechs Monaten gestellt. Und jetzt will die Antwort auch niemand mehr wissen :( Das schlafende Kätzchen ist statt dessen sichtbar geworden. Das Profil ruht.
Ruht es aber auch für immer? Oder wird es mal wieder aktiviert? Oder wird ein neues Profil mit den bisherigen und zuzüglich neuen Profilen geboren? Ja, auf ask ist eine Wiedergeburt auf jeden Fall möglich. Das muss ich nicht mal glauben, sondern das weiß ich einfach. Und für alle anderen ist dieses Wissen sehr leicht nachvollziehbar.
Ansonsten habe ich eine recht gelassene Haltung zu Glaubensfragen, die nicht durch Wissen ersetzt werden können, sondern immer auf den Glauben basieren müssen. Das ist eigentlich eine Sache der Religion. Und würde mich ein hübsches junges Mädchen mit der berühmten Frage konfrontieren: «Und wie hältst du es mit der Religion?», müsste ich den Dachdecker zitieren ;)
Ich nehme die Unentscheidbarkeit metaphysischer Fragen ernst: Was kommt nach dem Tod? Gibt es ein Paradies? Einen Himmel? oder eine Hölle? Gibt es Geister? Einen Orkus? Gibt es den Urknall? Ist die Seele unsterblich?
Keine Ahnung. Ich lasse die Dinge auf mich zukommen, werde sie durch Denken und Forschen bestimmt nicht lösen oder entdecken. Ich brauche meine Erkenntniskraft für all die Dinge, die ich mit dieser Kraft halbwegs bewältigen kann. Es gibt so viele unbeantwortete Fragen, die sich aber beantworten lassen, wenn man nur über sie nachdenkt. Warum muss ich mich mit jenen herumschlagen, die durch Nachdenken nicht zu lösen sind?
Ich glaube, das Nachsehen auf deinem inzwischen eingeschlafenen Profil hätte auch nichts gebracht; denn auch du kannst keine Antworten auf Fragen finden, auf die es in dieser Welt prinzipiell keine Antworten geben kann.
Aber wie wäre es denn mit deiner Wiedergeburt auf ask?

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was hältst du davon wenn menschen sich auf zombieepedemien vorbereiten?

sopzock’s Profile PhotoSam
Man sollte im Leben auf alles vorbereitet sein. Aber wie machen es denn die Leute in diesem Fall?

Was machst du, um die "alten weißen Männer" auf die Ideologie der heutigen Zeit einzustimmen?

rujam’s Profile Photomoses
Erst habe ich deine Frage gar nicht so recht verstanden, habe ja auch eine entsprechende Rückfrage an dich gehabt. Dann aber ereilte mich auch der Text über Google: http://goo.gl/eQTa2p Ich meine, so wird die Diskussion ganz schön dämlich. Die «alten weißen Männer» müssten etwas symbolisieren, eine Metapher sein. Aber sind sie das wirklich in diesem Kontext? Oder geht es darum, dem alter einfach zu unterstellen, etwas dumm zu sein und nicht mehr auf die Gegenwart adäquat reagieren zu können.
Ich kenne aus Erfahrung sehr viele junge Menschen (ganz egal, ob Männer und Frauen), die schon in ihrer Jugend durch ihre, wie auch immer und von wem auch immer übernommenen Wertmaßstäbe, Denkweisen und Vorurteilen, völlig zugekalkte Hirne haben. Sie sind 15 oder 17 und argumentieren wie 70.
Aber andererseits kenne ich auch ältere bis alte Menschen, die im Kopf äußerst jung geblieben sind und durchaus auch eine eigene Skepsis sich selbst gegenüber haben und äußern, was sie gegenwärtig nicht so recht zu beurteilen vermögen, weil sie eben andere Erfahrungen gemacht haben. Andererseits bringen sie sehr viel erfrischende Gedanken hervor.
Ich denke, das Alter spielt bestimmt eine gewisse Rolle im Denken, da Erfahrungen in jedem Fall das Denken prägen. Umgekehrt aber werden aus Erlebnissen erst dann Erfahrungen, wenn Menschen ihre Erlebnisse reflektieren, kategorisieren und interpretierend abspeichern. Man kann beispielsweise einen erlebten Unfall als einen unglücklichen Zufall abspeichern, wofür man gar nichts konnte, oder aber eine Fehleranalyse betreiben und einige Fehler an sich entdecken, die zu dem Unfall geführt haben und vermieden werden können.
Besonders bei Jugendlichen, mit denen ich es zu tun habe, stelle ich immer wieder fest, dass einige von ihnen, ihren eigenen Fehlern gegenüber gelassen sind und sich nicht scheuen, auch Dinge falsch zu machen und darüber zu sprechen. Sie lernen viel schneller und sind äußerst produktiv, während es andere gibt, die von vornherein mit dem Anspruch antreten gut, ja womöglich auch noch sofort besser sein zu müssen, als der Mentor. Sie mögen intelligenter sein als ich, das ist unschwer möglich. Aber sie nehmen sich die Möglichkeit, dazu zu lernen, weil sie sofort eine Konkurrenzsituation aufbauen und keine Fehler zugeben können. Und noch schlimmer ist: sie verfallen in Passivität, um keine Fehler zu machen.
Aber ähnliche Verhaltensmuster gibt es bei älteren und jungen erwachsenen Menschen auch. Als ich mit einem Kollegen auf seinen Wunsch hin ein gemeinsames Theaterstück schreiben wollte, und seinen Anfang in der Kommentarfunktion kritisierte, kam sofort ein Angriff zurück, so könne ich mit «meinen jugendlichen» Praktikanten diskutieren, aber nicht mit ihm. Warum nicht? Ich habe ihm gegenüber keinen anderen Ton gewählt als sonst auch. Ich fand seine Reaktion äußerst dumm, zumal er die Kooperation mit mir als Spielerei abtun wollte und unser Wirken nicht ernst nahm.

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«Alte weiße Männer» - Teil 2

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Geistige Flexibilität wird von uns allen verlangt, während eine Ideologie eher unflexibel und fix ist und auf jedes Phänomen dieselbe schematische Antwort gibt. Daher wäre es überhaupt sehr fatal, von einer Ideologie der Zeit oder der Gegenwart auszugehen. Andererseits ist es aber schier unmöglich oder auf jeden Fall äußerst schwer, Bewusstseins- und Denkstrukturen zu ändern. Menschen sind nur in beschränktem Maße Argumenten zugänglich. Argumente müssen sie ansprechen und von ihnen als Argumente interpretiert werden. Manche Argumente aber fallen Menschen eher wie Urteile zu oder gar Verurteilungen, gegen die sie sich sofort sperren und Strategien der Ignoranz und Abwehr entwickeln.
Solche kommunikativen Barrieren lassen sich nicht ohne Weiteres knacken. Eine Vorwissensstruktur entwickelt sich im Bewusst sein sehr schnell - ich würde mal sagen: in der Pubertät und ist wohl auch am Ende der Pubertät ebenfalls abgeschlossen. Dann steht die Grundstruktur des Weltbildes, eine Architektur, an die noch angebaut und die etwas umgebaut, die aber nicht umgestoßen werden kann, ohne dass es mit tragischen Einschnitten einher geht.
Der Austausch von Argumenten erfolgt immer nur in einem Kontext, der eben auf dieser Grundlage basiert und nur bedingt flexibel ist. Ausnahmen sind eben tragische oder revolutionäre Ausnahmen. Aber schön sind sie für die eigene intellektuelle Biographie erst einmal nicht, sondern krisen- und schmerzhaft. Vielleicht wenn man sie überstanden hat und zurück blickt, kann man sagen, dass sie womöglich fruchtbar waren und man froh ist, diese oder jene Krise erlebt zu haben. Aber wer stürzt sich schon freiwillig von einer existenziellen zur anderen existenziellen Krise, um nur intellektuelle Fortschritte zu machen?
Ich selbst war 15 Jahre alt, als mein Philosophielehrer sagte, es sei eine Lebensentscheidung, wie man sich zur Dialektik stelle. Ständige Veränderung und Fluss aller Dinge als Grundannahme des Denkens kann mitunter so anstrengend sein, dass viele Menschen, dass nicht wollen. Bei anderen wird es zur Attitüde. Sie tun immer nur so, als wären sie Dialektiker schlechthin. Ob ich tatsächlich einer bin oder auch nur in meinen festgefahrenen Begrifflichkeiten verharre, vermag ich selbst nicht zu beurteilen. Wer sieht schon den eigenen blinden Fleck? Aber in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen kann man sich sehr gut spiegeln, wenn man sich traut.
Angesichts der Komplexität des Bewusstseinsproblems würde ich es für besser halten, Pauschalisierungen zu vermeiden. Wenn man aber eine Metapher braucht, dann benutze ich lieber die der Verkalkung. Meistens verkalken alte Menschen, aber manchmal auch junge. Und so manch eine Verknöcherung passiert auch in jungen Jahren. Alter schützt vor Torheit nicht und Jugend nicht vor dem Kalk im Denken.

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Zwei Folgen SOKRATES fast hinter einander - das gab es auch noch nicht. Aber wenn ich die Schlagfrequenz erhöhen will, ist das eine konsequente Notwendigkeit... Verkörpert Schwester Lapidaria wirklich das Böse? Sitzt die Nachtigall nun in der Falle?

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Uri Nachtigall war als Autor angegeben. Hatte er tatsächlich einen Namensvetter? Schließlich war klar, dass er dieses Buch unmöglich selbst geschrieben haben konnte. Daran würde er sich erinnern. Ab und an vergaß er kleinere Artikel und Beiträge in Zeitschriften, die er verfasst hatte. Aber ein ganzes Buch und dann auch noch mit einem derart ungewöhnlichen Titel? Nein, so etwas würde er sicher nicht vergessen. Sich über den angenommenen Zufall wundernd schlug er das Buch auf und stieß ein «Das gibt es doch nicht!» aus.
«Na, schon fündig geworden?» Schwester Lapidaria war unbemerkt zurück gekommen und hielt ein Tablett mit zwei Teetassen darauf in der Hand. «Komm, lass uns ein Teechen trinken und uns unterhalten. Dafür bist du doch hier, oder?» Mit weit aufgerissenem Mund streckte er ihr das Buch entgegen, was sie nicht bemerkte. Sie steuerte zielsicher mit dem Tablett den kleinen Beistelltisch am Kamin an. Ohne auf ihn zu warten setzte sie sich in einen der ledernen Ohrensessel und begann ihren Tee zu schlürfen. Er glaubte, Earl Grey zu riechen, als er im Sessel ihr gegenüber Platz nahm. Er hielt das Buch noch immer in der Hand. Sie sah ihn mit großen Augen und gespielter Aufmerksamkeit an, klimperte mit den Wimpern und schien zu warten, was ihn eher verunsicherte, als zum Reden animierte. Sie blieb stumm und wandte ihre Augen nicht von ihm ab. Die Wanduhr schlug acht. Er ließ es schweigend geschehen, als müsste er sie ausreden lassen. Willkommene Gelegenheit zum Zeitgewinn. Schwester Lapidaria aber blieb hartnäckig. «Also, also, ich wollte...», stotterte er, es war besser als gar kein Anfang, «eigentlich wollte ich Doctor Parranoia sprechen, und da habe ich im Regal ein Buch gefunden...» «Der Doktor ist um diese Zeit nicht mehr zu sprechen», antwortete sie kurz angebunden, aber nicht unbedingt unfreundlich. Ihn beschäftigte im Moment dieses Buch in seiner Hand mehr als alles andere: «Der Titel stach mir ins Auge. „Paradieseologie“.» Sie wandte noch immer ihren Blick nicht ab von ihm und klimperte ab und an mit den Wimpern. Er nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse. Sie hatte ihm Hagebuttentee zugedacht. Als sie ihn trinken sah, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht wie der Schatten eines Adlers über seine Beute. «Ein ziemlich ungewöhnlicher Titel, wie ich finde», sagte er. «Ja, ein Kunstwort. Wahrscheinlich eine Eigenschöpfung des Autors, um sich wichtig zu machen.» Er nahm einen weiteren kräftigen Schluck Hagebuttentee; es war behaglich am Kaminfeuer, so dass er sich zu entspannen begann. «Schauen Sie, liebe Schwester Lapidaria, als Autor steht mein Name auf dem Buchdeckel.» Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig, was sein Blut in seinen Adern schockgefrieren ließ. «Wie bitte? Wie hast du mich gerade genannt?» «Ich... ich meine, Zodiac vom Gesindehaus, er...»

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Spaß beiseite! Jetzt kommt die 19. Folge des kafkASKen Fortsetzungsroman SOKRATES... Willkommen im Irrenhaus, kleine Nachtigall - na dann lass dich mal auf den Wahn ein!

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Ihre Blicke durchbohrten ihn, als er nach Fassung rang. «Aber ich bin kein Patient» brachte er endlich heraus. Sie wandte sich gleichgültig von ihm ab und verließ den Raum.
Das Gemälde aus dem Entrée ließ ihn nicht los. Darauf war eine junge Frau in brauner Erden- und Felsenlandschaft abgebildet. Sie saß auf einem Stein in einem weißen Kleid, das ihre Beine ab den Knien frei gab, sie hatte lange rotblonde Haare, die wie im Winde zu wehen schienen, ihr Blick vom Betrachter weg auf den Himmel gerichtet, woher ein breiter Lichtstrahl die sonst eher erdige Szenerie erhellte. Mit dem linken Arm, den sie in Richtung der Lichtquelle streckte, schien sie das Licht zu sich herab rufen zu wollen, während ihre rechte Hand sich an ihre Brust beugte. Eine Schönheit, die mit den ihr eigenen Problemen beschäftigt war, barfüßig auf dem felsigen Boden mit Lilien im Schoß. Er kannte sie aus der Kunstgeschichte und die dargestellte Frauenfigur aus der griechischen Mythologie: Es war die Göttin der Unterwelt, des Totenreiches, die wunderschöne Kore, später bekannt geworden unter dem Namen Persephone. Sie auf dem Gemälde im Eingangssaal des Irrenhauses zu treffen, wühlte ihn auf. Was hatte das zu bedeuten? Kore war eine Tochter des Zeus, der sich in sie verliebte und in der Gestalt einer Schlange in sie kroch. Musste man Sigmund Freud sein, um diesen Mythos zu interpretieren? Das arme Mädchen durch die Inzucht vergiftet, wurde, als der Gott der Unterwelt sich in sie verliebte und Zeus um ihre Hand bat, widerspruchslos dem Totenkönig überlassen. Zeus stimmte der Sage nach weder zu noch lehnte er ab. Und Hades deutete das als Zustimmung und entführte das Mädchen in sein Reich. Doch Kores Mutter ließ dies nicht tatenlos geschehen und kämpfte um ihre Tochter, so dass am Ende ein Kompromiss stand: Nur die Hälfte des Jahres musste Kore als Persephone in der Unterwelt leben, die andere Hälfte durfte sie auf die Erde, zum Sonnenschein, zum lichten Leben.
Das Feuer im Kamin krachte; er drehte sich lächelnd danach um. In der Tat war es hier sehr gemütlich. Und wahrscheinlich saß jetzt Zodiac auch an seinem Kaminfeuer. Vielleicht las er sogar PHAIDON, den berühmten Dialog des zum Tode verurteilten Sokrates, worin er begründete, dass Unrecht erleiden besser sei als Unrecht zu tun. Das Ganze fußte auf der Annahme der Unsterblichkeit der Seele. Uri sah sich das Bücherregal näher an: Nietzsches Werke waren dort ebenso zu finden, wie Schopenhauer, Hegel, Sigmund Freud («das passt ja wunderbar ins Wartezimmer eines Irrenhauses», dachte er), C.G. Jung, Karl Bühler mit seiner Sprachtheorie, Ludwig Wittgenstein mit seinem Tractatus logico philosophicus und seinen Philosophischen Untersuchungen. Er sah soviel Theoretisches und keine Unterhaltungsliteratur. Plötzlich erregte ein Buch seine besondere Aufmerksamkeit: Paradieseologie. Auf dem Buchrücken stand nur dieser Titel, so dass er das Buch aus dem Regal ziehen musste, um den Autor zu erfahren. Dabei war sein Staunen groß:...

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Es gibt also die Perfektion?

«Also»? Woraus schließt du deine Frage? Etwa aus meiner vorangegangenen Antwort zur Schönheit? Aus der Definition, worin sich das Wort «Perfektion» findet? Ich schrieb «Schönheit ist eine Harmonie und Perfektion in Relation zu einer Idee...» Das wäre eine relative Perfektion. Die Vollendung einer Idee in der realen im Sinne von nicht-idealen Welt. Und ist Schönheit nicht gerade als ein substantiviertes Adjektiv perfekt?
Es gibt die Perfektion, um es einmal ganz deutlich zu sagen: in der idealen Welt, zum Beispiel in der Mathematik, wo ein rechter Winkel exakt 90° hat und ein Kreis 360° und absolut und perfekt rund ist.
Ein Nachhilfeschüler sagte mir: «Herr Bülbül, das stimmt nicht, was Sie erzählen. Die Winkelsumme in einem Dreieck ist nicht 180°. Ich habe es nachgemessen und komme auf 167°.» Ich empfahl ihm, weitere Dreiecke zu zeichnen, mit unterschiedlichen Stiften und angespitzten und stumpfen Bleistiften und mir dann seine Wahrheit mitzuteilen. Aber ich wollte eine Gradzahl und nicht mehrere.
Ich finde, ich bin ein perfekter Nachhilfelehrer. Also gibt es die Perfektion ;)

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Wie lässt sich Schönheit definieren?

Das ist eine der schönsten und wichtigsten Fragen der letzten Tage, hängt wohl auch mit der ganzen Kunstdiskussion zusammen, die ich irgendwie heraufbeschworen habe. Aber vielleicht habe ich auch nur reagiert; wie auch immer: die Frage ist äußerst interessant und spannend. Vor allem dann, wenn man selbst immer im Bewusstsein arbeitet, ein «Ästhetikum» zu verfassen und vor zwei Wochen erst einen Vortrag zur «Philosophischen Konzeption ästhetischen Handelns» gehalten hat.
Und plötzlich die einfache wie schwierige Frage: Wie lässt sich Schönheit definieren? Jeder brave Schulphilosoph würde nun mit wissender und ernster Miene Immanuel Kants «Kritik der Urteilskraft» hervor holen und anfangen zu zitieren. Dann kommt dabei so etwas heraus wie:
«Schönheit ist die Form der Zweckmäßigkeit eines Gegenstandes, sofern sie, ohne Vorstellung eines Zwecks, an ihm wahrgenommen wird.» Oder wir können auch festhalten, dass das «habituelle Interesse an der Schönheit der Natur jederzeit ein Kennzeichen einer guten Seele» sei. Zufrieden?
Also ich nicht. Aber mich schockiert bei dieser Frage auch mein eigenes intellektuelles Verhalten gegenüber der Schönheit. Man kann es natürlich auch als äußerst liberal und freiheitsliebend ansehen, wenn ich sage: Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters, und jeder kann schön finden, was er mag. Aber eine Definition ist das nicht! Als hätte der anonyme Fragesteller oder die Fragestellerin gewusst, dass ich nach Ausflüchten suchen könnte.
Jeder mag vielleicht etwas anderes schön finden; aber jeder wird, wenn er sein Maß erfüllt sieht sagen: das ist nun in meinen Augen eine Schönheit.
Für mich hat Schönheit etwas mit Harmonie und Perfektion zu tun. Und weil die Schönheit im Auge des Betrachters liegt und sehr subjektiv sein kann, muss ich in meiner Definition Harmonie und Perfektion in eine Beziehung zum Subjekt setzen, also sind sie an einer Subjektivität zu messen. So könnte theoretisch für jedes Individuum Schönheit etwas anderes sein. In jedem Fall aber würde eine Harmonie im Sinne von innerer Stringenz und Kohärenz eine Rolle spielen. Wenn jemand etwas Zerrissenes, Fragmentarisches, völlig Zerstückeltes schön findet, wird er es als unharmonisch, also auch weniger schön empfinden, wenn im ganzen Scherbenchaos plötzlich ordentliche ganze Elemente vorkommen. Wenn jemand auf die Mischung von Ganzem und Bruchstücken steht, wird er gerade das Fehlen eines Ganzen im Scherbenchaos als unschön empfinden.
Die Erscheinung muss also mit der Erwartung und dem Geschmack harmonieren, wenn sie als eine Schönheit eingestuft werden soll. Und wenn wir eine Erscheinung sehen, die wir so noch nie zuvor gesehen und je erwartet hätten, erkennen wir dennoch eine Harmonie mit unserem Geschmack, wenn sie unseren Geschmack voll und ganz trifft. Deshalb meine Definition: Schönheit ist eine Harmonie und Perfektion in Relation zu einer Idee, die mit einem Höchstmaß an positiver Emotionalität in und durch die Wahrnehmung einhergeht.

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Ihr grausamstes Schreckensbild manifestiert sich. Bitte schildern Sie die Situation, gerne auch mit vielen Details. // Ich möchte alle Patienten bitten, mich am Ende Ihrer Antwort wissen zu lassen, ob Sie weitere Fragen wünschen) - Doctor Parranoia

DoctorParranoia’s Profile PhotoWillkommen im Irrenhaus
Mein Grauensszenario habe ich zu literarisieren versucht in meinem kafkASKen Fortsetzungsroman SOKRATES, wovon ich bereits achtzehn Folgen geschrieben habe und die 19. kann so weit entfernt nicht sein. Ich treibe, was ich immer treibe und bin so nackt wie selten, wehrlos unter der Dusche, könnte Norman Bates Opfer werden, wäre ich eine Frau und in einem Motel.
Aber auch mich lässt der Irrsinn der Welt nicht verschont und schlägt so zu, dass meine Nase bricht wie einst aus Sokrates' Büste im Laufe der Jahrhunderte. Ich bin verhaftet, heißt es, ich werde wahrscheinlich angeklagt, kann ich mir laienjuristisch zusammen reimen, ich bin verloren, sagt mir meine Intuition.
Herr Doctor, mein Schreckensbild der grausamsten Art ist ein Szenario. Seltsam, seltsam, auch Frauen kommen darin vor, wenn ich da nur an Ihre Nachtschwester Lapidaria denke. Ich brauche keine Zombie-Apokalypse, mir reichen meine Schreckensbilder.
Aber auf Ihre Fragen möchte ich bitte schön auf gar keinen Fall verzichten, denn Sie versprechen: «Wer sich auf den Wahn einlässt, wird Sinn finden.» Die Hoffnung stirbt zuletzt, kann ich dazu nur noch sagen.
Teil1:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/107277631417
• Teil2:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/107427482553
• Teil3:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/107685857465
• Teil4:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/108564466105
• Teil5:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/108902073785
• Teil6:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/109503687865
• Teil7:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/109876599737
• Teil8:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/110452958905
• Teil9:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/111095372729
• Teil10:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/111635877561
• Teil11:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/111748799161
• Teil12:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/112151552697
• Teil13:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/112701213113
• Teil14:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/113276563641
• Teil15:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/113642274489
• Teil16:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/113980550073
• Teil17:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/114005574073
• Teil18:
http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/114109766841

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Danke für diese schöne Diskussion. Wirklich interessant. Sie freut mich aufrichtig :)
Hier meine Antwort noch einmal auf ask und dein Text als Bild, wie ich es durch den obigen Link erhalten habe. Ich liebe diese elektronische Kommunikation.
Mich hat nur dein "Unsinn Punkt" gestört, also «Unsinn.» Ja, da dachte ich mir, eine etwas ungehörig harsche Antwort könnte den Dialog dramatisieren ;)
-Unsinn.
-Fick dich.
Wenn man die Dinge rein logisch betrachtet, daher ja mein Rationalismus-Vorwurf, ist deine Argumentation zweifellos richtig im Sinne von folgerichtig. Aber im Sprachspiel bringt das Wort «genial» eine vage Komponente ins Bedeutungsumfeld, in dem "richtig" eben nicht ganz ausgeschlossen wird. Es wird doch die Frage aufgeworfen: wie kann etwas "genial" und "dennoch falsch" sein?
Du versuchst eine auf Logik basierende Vereindeutigung meiner Aussage und lässt sie in das Urteil «Unsinn.» münden. Da plädiere ich für mehr Humor in der Argumentation und für eine fröhliche Wissenschaft ;)
Deine Frage nach der Person, die meinen Text als falsch eingestuft hat, verstehe ich gar nicht. Gerade in meiner Antwort geht es doch um diese Einstufung! Macht es denn einen Text wahr oder falsch, wenn man weiß, von wem es kommt? Siehst du die latente Genie-Ästhetik an dir wirken? Wäre es "wahrer", wenn es der Papst gewesen wäre und nicht Jake?

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httpaskfmKlugdiarrhoeanswer114293092793

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