„Wir müssen davon ausgehen, dass auch unser Universum irgendwann sterben wird und dann folgt nichts als ewiger Stillstand.“ Ist das nun eine wissenschaftliche Prognose?
Ist das nun eine durch Fakten abgesicherte Prognose? Wie kann man überhaupt eine Prognose durch Fakten absichern? Wir können nicht sagen, dass das Universum lebt - nicht alles, was sich bewegt, expandiert oder kontrahiert, lebt! Wie also können wir sagen, dass das Universum sterben wird, wenn wir nicht einmal sagen können, dass es lebt; wenn wir, folgt man dem Film, nicht einmal wissen, was Leben ist!
Die Lösung, die der Film gegen die Existenz- und Sinnkrisen der Moderne anbietet, wird selbst nicht ernst genommen. Eine Aussage aber, die sich selbst nicht ernst nimmt, ist logisch keine Aussage. Die Bitte des Films lautet: „nehmt das nicht für bare Münze; denn wir wissen selbst nicht mehr als du!“ Und dann kommt der optimistische Nihilismus: „Wenn das Universum keine Regeln hat, dann können wir entscheiden, was richtig ist. Wenn das Universum keinen Sinn hat, dann können wir ihm einen geben.“ Im astrophysikalischen Vakuum kann man so schwafeln; auf der belebten Erde jedoch stehen die Dinge anders; das biologische und ökologische Gleichgewicht spielt eine essentielle Rolle - hier gibt es vitale Kausalzusammenhänge, Kreisläufe, kybernetische Regelsysteme usw. usf.
Der optimistische Nihilismus ist eine Willkürsmetaphysik; denn es geht nicht um die Sinnhaftigkeit des in Milliarden und Trilliarden von Jahren abstrahierten Universums, sondern es geht um die Regeln des Lebens in gesellschaftlicher wie in individueller Hinsicht. Wie das Universum vor dem Leben war und wie es nach dem Leben sein wird, ist völlig irrelevant. Zahlen in astronomischen Größenordnungen sind keine relevanten Relationen. Wir brauchen um das Leben wertzuschätzen keine Astrophysik. „Man könnte sogar sagen, dass wir der denkende und fühlende Teil unseres Universums sind. [Ach was!] Auf unserem universumsgroßen SPielplatz sind wir ganz frei. [woraus genau wird das gefolgert? Nur weil wir nichts über die Regeln des Universums wissen, heißt das nicht, dass keine Regeln existieren und dass wir frei sind] Wir können also versuchen, einfach glücklich zu sein und ein Reich in den Sternen zu errichten. [Ja, genau, weil wir schon mit einem perfekten Erdenreich fertig sind und alle Menschen frei von Kriegen, Elend, Armut und Ausbeutung leben] Außerdem haben wir noch lange nicht alle Geheimnisse des Universums enthüllt... [Also bitte! Wurde nicht auch gesagt: „Wir wissen nichts über seine Regeln, oder wie Leben entstehen konnte oder was Leben überhaupt ist.“ Diesem Armutszeugnis wird nun auch noch logisch ein weiteres beigestellt.]“ Und zum Schluss bleibt das Individuum sich selbst überlassen: „Entscheide selbst, was Glück für dich bedeutet.“ Ja genau, so einfach ist das. Also für mich wäre Glück, auf einem Schlauchboot im Mittelmeer Krieg, Folter und Bombenhagel entgangen zu sein und höchstwahrscheinlich ertrinken zu müssen, weil mich niemand rettet. Ich bin so unglücklich in Westeuropa auf ask schreiben zu müssen.
Die Lösung, die der Film gegen die Existenz- und Sinnkrisen der Moderne anbietet, wird selbst nicht ernst genommen. Eine Aussage aber, die sich selbst nicht ernst nimmt, ist logisch keine Aussage. Die Bitte des Films lautet: „nehmt das nicht für bare Münze; denn wir wissen selbst nicht mehr als du!“ Und dann kommt der optimistische Nihilismus: „Wenn das Universum keine Regeln hat, dann können wir entscheiden, was richtig ist. Wenn das Universum keinen Sinn hat, dann können wir ihm einen geben.“ Im astrophysikalischen Vakuum kann man so schwafeln; auf der belebten Erde jedoch stehen die Dinge anders; das biologische und ökologische Gleichgewicht spielt eine essentielle Rolle - hier gibt es vitale Kausalzusammenhänge, Kreisläufe, kybernetische Regelsysteme usw. usf.
Der optimistische Nihilismus ist eine Willkürsmetaphysik; denn es geht nicht um die Sinnhaftigkeit des in Milliarden und Trilliarden von Jahren abstrahierten Universums, sondern es geht um die Regeln des Lebens in gesellschaftlicher wie in individueller Hinsicht. Wie das Universum vor dem Leben war und wie es nach dem Leben sein wird, ist völlig irrelevant. Zahlen in astronomischen Größenordnungen sind keine relevanten Relationen. Wir brauchen um das Leben wertzuschätzen keine Astrophysik. „Man könnte sogar sagen, dass wir der denkende und fühlende Teil unseres Universums sind. [Ach was!] Auf unserem universumsgroßen SPielplatz sind wir ganz frei. [woraus genau wird das gefolgert? Nur weil wir nichts über die Regeln des Universums wissen, heißt das nicht, dass keine Regeln existieren und dass wir frei sind] Wir können also versuchen, einfach glücklich zu sein und ein Reich in den Sternen zu errichten. [Ja, genau, weil wir schon mit einem perfekten Erdenreich fertig sind und alle Menschen frei von Kriegen, Elend, Armut und Ausbeutung leben] Außerdem haben wir noch lange nicht alle Geheimnisse des Universums enthüllt... [Also bitte! Wurde nicht auch gesagt: „Wir wissen nichts über seine Regeln, oder wie Leben entstehen konnte oder was Leben überhaupt ist.“ Diesem Armutszeugnis wird nun auch noch logisch ein weiteres beigestellt.]“ Und zum Schluss bleibt das Individuum sich selbst überlassen: „Entscheide selbst, was Glück für dich bedeutet.“ Ja genau, so einfach ist das. Also für mich wäre Glück, auf einem Schlauchboot im Mittelmeer Krieg, Folter und Bombenhagel entgangen zu sein und höchstwahrscheinlich ertrinken zu müssen, weil mich niemand rettet. Ich bin so unglücklich in Westeuropa auf ask schreiben zu müssen.
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Mel Whatever
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