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Uri Bülbül

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Ziehst du es im Allgemeinen vor dich von Dingen emotional zu distanzieren?

NicoleRo887’s Profile PhotoNicole Rosales
Ich folge viel mehr der existentialistischen Auffassung von Engagement. Dies erfordert ganz im Gegenteil, dass sich Subjekte ganz und gar in ihrer Subjektivität in die Welt einbringen. Natürlich ist das hier und da auch anstrengend und auch mit Risiken verbunden; man ist verletzlich, man gibt etwas von sich preis, man entblößt sich. Aber was bringt die coole Distanz? Man erlebt die Welt durch einen Nebelschleier, sitzt mit einer Sonnenbrille im Kino, läuft mit einer Maske durch die Straßen und kann keine Miene verziehen. Kein Lächeln ist möglich, keine spontane Freundlichkeit oder mal ein angebrachter Wutausbruch.
Mit Ganzkörperkondom durch die Welt und darunter fault die Haut im eigenen Schweiß. Neee, ich will den Wind um die Nase spüren, Mutig genug bin ich - zumindest dazu ;)

Wie viele Bücher denkst/weißt du hast du schon gelesen?

Es ist unter einem gewissen Blickwinkel nicht wichtig, wie viele Bücher einer gelesen hat. Lichtenberg hat mal den Aphorismus geprägt: «Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinschaut, so kann kein Apostel herausgucken.» Und ebenso darf in der logischen Konsequenz bezweifelt werden, dass man zum Apostel wird, je mehr man liest.
Andererseits soll das hier nun nicht zu einem Plädoyer für das Weniglesen werden oder gar gegen das Lesen. Zum einen kommt es doch sehr darauf an, was man liest und zum andern eben vielleicht doch, wieviel man liest. Gute Bücher sind individuell gestrickt; d.h. man wird keine zwei von derselben Sorte lesen können. Das verlangt dann nicht nur eine hohe Aufmerksamkeit und Interpretationskunst beim Lesen, sondern auch, dass diese an guten Büchern geschulte Interpretationskunst auch auf andere Bücher angewandt und dadurch weiter entwickelt wird.
Kurzum: es kommt nicht auf die Quantität der Bücher an, sondern auf zweierlei: erstens auf die Qualität der Bücher, die man liest und zweitens auf die Qualität der Kunst des Lesens und Interpretierens. Bisher hat sich interessanter Weise auf ask.fm niemand an die Interpretation meines Romans SOKRATES gemacht; da könnte man aber die Frage für sich und für andere beantworten, wieviel Gedanken sich ein Autor beim Schreiben macht; denn mich kann man ja fragen. Aber statt dessen hält man doch lieber Abstand von solchen Experimenten und hält brav am Vorurteil fest, dass Interpretationen meistens überschätzt und übertrieben werden.
Ich habe, es sei in diesem Zusammenhang erwähnt, noch eine spannende Frage offen: Wie ich Kafkas «Das Urteil» finde und wie meine Interpretation dazu ist. Eine sehr schöne Frage, die mich dazu gebracht hat, «Das Urteil» ein zweites und ein drittes Mal zu lesen. Schließlich will so eine Frage ordentlich beantwortet werden. Da meine Lektüre dieses Textes davor 32 Jahre zurück lag, hätte ich nicht, ohne ihn noch einmal zu lesen, eine Interpretation gewagt. Mittlerweile aber habe ich ohnehin einen anderen hermeneutischen Schlüssel zu Kafkas Texten während meiner «Amerika»-Lektüre gefunden.
Solche und ähnliche Dinge verlangen auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit als die Frage nach der Anzahl der gelesenen Bücher.

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Muss es in einem Roman wie SOKRATES nicht auf jeden Fall auch Tote geben? Ich spiele mit dem Gedanken, zwei meiner Figuren über die Klinge springen zu lassen.SOKRATES, der kafkASKe Fortsetzungsroman Folge 37...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Er blickte in die Mandelaugen der Schwester Lapidaria, die ihn verächtlich und kalt ansahen. Er wunderte sich, Bastis Stimme im Zimmer zu hören. Offenbar waren noch andere Personen im Raum: «Er kommt zu sich. Er ist wieder bei Bewusstsein.» «Basti? Bist du das? Der rosa Delphin?» «Ich bin kein rosa Delphin. Ich bin ein Junge.» Es gab Gelächter im Zimmer, das sofort erstickte, als Maja einmal in die Runde blickte. «Wir gehen jetzt besser», sagte jemand, «komm Basti. Der Neue braucht Ruhe.» Beunruhigt von dieser Aussage versuchte sich Uri Nachtigall aufzurichten. Aber die Schwester drückte ihn sanft und bestimmt in sein Kissen zurück. «Bleib liegen, kleiner Vogel. Du brauchst noch viel Ruhe. Ich habe dir eine Spritze gegeben.» Es wurde dunkel um ihn, und er konnte nicht mehr mit Gewissheit sagen, ob er noch etwas erwidert hatte, oder einfach ins traumlose Dunkel fiel.
Luisa und Johanna saßen gemeinsam beim Abendessen und Johanna kam wieder auf das Thema, das ihr wie ein Stachel im Fleisch saß: «Was wollte sie denn nun?» Luisa war in Gedanken bei ganz anderen Dingen: «Was? Wer?» «Na, die Mutter! Warum hat sie angerufen?» Luisa wollte gar nicht erinnert werden. Alles lag so weit zurück, dass es schon nicht mehr wahr sein konnte – höchstens ein vergessener Traum, ein Albtraum! «Sie wollte mit dir reden. Aber ich habe gesagt, du bist nicht da.» «Und du? Hast du gar nichts mit ihr weiter gesprochen?» «Nein, ich hatte keine Lust. Was sollte ich denn mit ihr sprechen?» So kam das Thema vom Tisch. Johanna betrachtete immer wieder ihre kleine Schwester, die unbeschwert von allen möglichen Dingen der Welt, von Mitschülerinnen und von Youtube-Videos erzählte und einfach keinen Gedanken mehr an ihre Mutter verschwendete. Johanna freute sich still in sich hinein, denn das stärkste Gefühl in ihr war: «da habe ich endlich mal etwas zweifellos richtig gemacht; meiner Schwester geht es gut». Nach dem Essen räumten sie gut gelaunt den Tisch ab, bereiteten sich einen „bunten Teller“, wie sie es nannten, vor, der aus Orangen, Äpfeln, Möhren, Gurkenscheiben, Melonen, Gummibärchen, Schokolade bestand und legten sich einen Film ins DVD-Gerät, der sofort schon sehr blutig anfing, aber auch sehr gute und witzig-spritzige Dialoge enthielt. Und als sich der Plot allmählich vor ihren Augen entfaltete und sie immer wieder überraschte, waren sie einerseits von dem Film sehr gefesselt, andererseits aber auch in Unterhaltungs- und Gesprächslaune. Am Ende des Films schrie Luisa fröhlich «Ha, ha, Rache ist Blutwurst». Johanna musterte unbemerkt ihre Schwester und fragte: «Gelüstet es dich auch manchmal nach Rache?» Luisa machte sich nicht einmal den leisesten Hauch von Mühe, um einen Hintergedanken hinter Johannas Frage zu vermuten. «Nach Rache? Warum das denn? Von mir aus könnten irgendwelche Gangster sofort unser unsere Eltern über den Haufen schießen. Meinen Segen dazu haben sie.»

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Etwas über meine Email-Korrespondenz...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Als ich gestern diese Email von Jo erhielt, hatte ich nur Fragezeichen im Kopf:
«Hallo Uri!
Dass Du mich nun mit Uri anredest ist irgendwie seelenverwandt, aber ich als Jo möchte mich nächstens im verrutschten Geflügel austoben, was Dir womöglich kongenial-quer abgeht wie mein Protagonist Horst Sokolowski in meinem Krimi im RUHRPOTT-DSCHUNGEL , wobei der Kommissar mit seinem Bully Ruuudi im Trailercamp auf der Brache an der B 224 fröhliche Urständ feiert.»
Jemand verliert den Verstand, dachte ich, und dass ich es sein könnte, war nicht gerade beruhigend. Ich checkte sofort meine Email:
«Hallo Uri,
so sehr ich mich freue, Deine Nachrichten zu vernehmen. Morgen müssen wir umdisponieren. Ich habe einen Drehtermin angesetzt.»
Hallo Uri, es sollte ein Dreh- und kein Durchdrehtermin werden ;)
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Weisst du was mit''Die Besserwisserin'' passiert ist?

Nein, leider nicht. Sie ist einfach nicht mehr da. Auf ask.fm können Profile einfach durch ein schlafendes Kätzchen ersetzt werden. Aber die @besserwisserin hat meine Emailadresse und könnte mir es erzählen, wenn sie es wollte. Und dennoch könnte es niemand über mich erfahren, wenn sie es nicht wollte oder ich nur annähme, dass sie es nicht wollen könnte.
Wir müssen mit der schlafenden Katze vorlieb nehmen :(

das meer in dem die Nachtigall und die Delfine schwimmen, könnte doch eine riesige halbe Kokosnuss sein und ein Riese schlürft die Kokosmilch aus und dadurch wird ein gigantischer Sog erzeugt^^

meike237’s Profile PhotoMeike
Und wem man nicht alles im Bauch des Riesen begegnen könnte?! Mal sehen, was sich aus dieser Idee für die «Traumsequenz» machen lässt. Im Grunde aber geht es natürlich darum, dass sich die Realitätsebenen verzahnen. Es gibt nicht eine Traumwelt und eine von dieser Traumwelt völlig getrennte und unabhängige Wirklichkeits- oder Wachwelt. Der Ausdruck «Wirklichkeitswelt» gehört tatsächlich apostrophiert, denn auf ihre eigene Art ist auch die Traumwelt wirklich. Und Träume greifen auch in unsere Wachwelt ein; sie färben unsere Stimmungen, sie leiten unsere Handlungen oder sie beeinflussen unsere Wahrnehmungen. Schon die frühe Romantik hat sich für dieses Thema interessiert. Man nehme zum Beispiel das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit in Heinrich v. Kleists «Prinz von Homburg». Der Begriff des «Träumers» bekommt einen anderen Sinn und hat in vielen anderen Kulturen schon von vornherein einen anderen, wie zum Beispiel bei denjenigen, bei denen die «Seher» und «Medizinmänner» eine besondere Rolle spielen. Der Traum ermöglicht Erkenntnisse über die Lebenswelt. Ähnlich ist es ja auch bei der Traumdeutung der Psychoanalyse.
Insofern ist es mir wichtig, diese Verzahnung von Traum und Lebenswelt, Traum und Wachwelt, literarisch zu beleuchten und mit unterschiedlichen Realitätsebenen zu spielen. Metaphern nehmen plötzlich Wirklichkeitsformen an und verselbständigen sich in ihrem Dasein.
Ich würde in unserem Fall eher dazu tendieren, die Südsee als solche zu belassen, aber plötzlich wird die Nachtigall mit den Delphinen (oder womöglich kommen noch Haie und andere Meeresbewohner noch hinzu?) von einem ungeheuren Sog angezogen, als trinke ein Riese das Meer aus. Und dann wird die Metapher Wirklichkeit: unsere Figuren landen tatsächlich im Bauch eines Riesen.
Was aber wissen sie über diesen Riesen? Was können sie wissen? Sie sind in seinem Bauch. Sie sehen ihn nicht in seiner äußeren Gestalt, wissen nicht, ob er womöglich nur ein Auge inmitten seiner Stirn hat, oder vier Nasenlöcher oder tausend Arme. Und warum hat dieser Riese die Südsee ausgetrunken wie ein Glas Kokosmilch?
In den nächsten Folgen von SOKRATES aber gebe ich der Erzählung eine etwas andere Richtung: Ich will das Schicksal der Kommissarin Johanna Metzger alias Nilam ebenso aus dem Auge verlieren wie Zodiac im Gesindehaus und das Leben in der Psychovilla. Das Thema mit deiner Frage aber ist auf jeden Fall registriert und wird eine Rolle im Roman spielen :)
Ich hoffe und warte noch auf weitere Anregungen und Ideen. Werft mir weitere Bälle zu, damit ich jonglieren kann.

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http://ask.fm/xbukowski/answer/116914889302

xbukowski’s Profile Phototssf
Jim Carrey's Worte machen nicht richtig Mut. Man kann an dem, was man macht, weil man es für den sichereren Weg hält im Leben scheitern. Kein Zweifel. Das Scheitern kann überall lauern. Es gibt keine sichere Entscheidung. Wer sich zu Kunst, Literatur, Musik, Schauspiel oder was auch immer berufen und hingezogen fühlt, sollte es in jedem Fall versuchen. Die Leidenschaft zu unterdrücken und den vermeintlich sicheren Weg zu wählen, halte ich für absolut falsch.
Aber wir werden im Leben auch von sehr vielen falschen Bildern geleitet - nicht nur, was Kunst und auf der anderen sichere Berufe anbelangt. Immer und überall gibt es falsche Versprechungen wie Vorurteile. Wer meint, es gebe über Kunst oder Sport den sicheren Weg zum Reichtum, kann auch böse auf die Nase fallen. Ebenso wie als Buchhalter. Probleme tauchen überall auf und überall muss man mit ihnen umgehen und sie irgendwie aus dem Weg räumen. Man wird sich umso stärker fühlen, je lieber man sich für den Weg entschieden hat, auf dem die Probleme auftauchen. Mit einem «ach hätte ich doch nur» ist nichts und niemandem geholfen. Eigentlich ist jede Entscheidung eine Wahnsinnstat. Und keine ist ein Garant für Glück.
Wenn ein erfolgreicher Mensch sagt: «Schau her, ich habe etwas riskiert; bin meinen eigenen Weg gegangen, habe mich auf meinen Kopf verlassen, auf meinen Eigensinn», kann ich nur sagen: «schön für dich».
Das eigentliche Argument aber müsste man von einem erfolglosen Menschen hören, der sagt: «ich bereue nicht, meinen Weg gegangen zu sein. Ich wollte ihn gehen, er allein hat mich leidenschaftlich gepackt.» So zum Beispiel kann ich sprechen, der nun mit seiner Schreiberei alles andere als Erfolg zu verbuchen hat im landläufigen Sinne. Und ich bin sehr glücklich, dass ich meinem Kopf gefolgt bin, meinem Eigensinn, meiner Leidenschaft. Die Liebe zu einem Lebensweg ist wie die Liebe zu einem Menschen. Wer will sich da mit der zweiten Wahl zufrieden geben, nur weil das Sicherheit verspricht?

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Welcher ist Ihr "Lieblingsphilosoph"? Ich persönlich finde Sokrates, Platon und Descartes faszinierend.

Ich bin zunächst einmal, liebe @RoginaWayne für das gleichberechtigte Du. Okay? Ich habe zwei Philosophen, die mein Denken im Moment beschäftigen und ein wenig leiten; zum Einen ist es Friedrich Nietzsche und zum andern Ludwig Wittgenstein mit seiner Philosophie nach seiner linguistischen Wende. Die beiden liegen in diesem Punkt sehr nahe beieinander: beide sehen die Strukturen der Sprache als ein unsichtbares Hindernis für das Philosophieren. Wir sind in unserer Sprache gefangen wie eine Fliege im Glas und stoßen immer wieder an die Grenzen dieser Sprache und damit unseres Denkens und können diese Grenzen aber nicht sehen. Die Philosophie, so Wittgenstein, ist die Beule, die wir uns holen, wenn wir mit dem Kopf gegen die unsichtbare Wand des Glases rennen. Friedrich Nietzsche spricht von "Sprachverführung", wenn wir im Zusammenhang mit dem Willen ein von dem Willen unabhängiges Subjekt annehmen, das unseren Willen kontrollieren, lenken, evozieren oder nihilieren kann. Es sei eine grammatische Fehlannahme von der Doppelung des Willens in Subjekt und Prädikat ausgehend darauf zu schließen, dass das Ich in «ich will» etwas anderes sei als dieses «will». Diese Sprachverführung verleihe dem Subjekt eine Autonomie gegenüber dem Willen, was illusorisch sei.
Zusammen mit Ludwig Wittgensteins Theorie der Familienähnlichkeiten in der Sprachphilosophie und seiner wunderbaren These in der Semantik: die Bedeutung eines Wortes sei sein Gebrauch in der Sprache. eröffnet sich meinem Denken ein Kosmos, der in eine pluralistische und äußerst liberale Lebensphilosophie führt, die aber auch auf Hegels Freiheitsbegriff ebenso wie auf die marxistische Dialektik rekurriert.
Die von dir aufgezählten Philosophen bilden hingegen zur sensualistisch-vitalistisch-ästhetizistischen Schiene, die mir nahe und lieb ist, das Gegenkonzept des Rationalismus. Diesen definiere ich ganz gerne als das «Irrewerden der Vernunft an sich selbst». Wie sonst sollte man zu einem Schluss wie «cogito ergo sum» gelangen?

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Was bedeutet es, ein Buch zu schreiben, Uri? Warum meinen so viele, dass es Disziplin dafür braucht?

Ich vergleiche das Schreiben ganz gern mit dem Sport. Wilhelm von Humboldt hatte in seiner Sprachphilosophie die Begriffe, die er, glaube ich, von Platon entliehen hat, ergon und energeia. Man kann demnach das Sprachliche wie ein Werk betrachten, was einmal geschaffen steht und relativ wenig Pflege und Hege braucht wie ein Haus. Natürlich muss man es hier und da renovieren oder überhaupt bewohnen, damit es nicht verrottet und in sich zusammenfällt. Aber das Mauerwerk steht und wird nicht dicker oder dünner, je nachdem, wie häufig und intensiv man es gebraucht. Das ist der ergon-Gedanke.
Man kann aber auch die Sprache wie einen lebendigen Organismus betrachten mit Muskeln und Organen, die durch Gebrauch und Training fit gehalten werden. Wer einmal mit einem Beinbruch im Krankenhaus gelegen hat, wird eine Ahnung haben, wie der Umfang des Oberschenkels in wenigen Wochen rapide abnimmt. Wenn das sprachliche Vermögen eher einem Organismus gleicht, dann hätten wir es mit dem energeia-Gedanken zu tun. Ich neige zum Letzteren.
Man kann sich literarische Fähigkeiten nicht einmal aneignen wie ein Haus und dann darin zum lebenslangen Wohnen einziehen. Man muss diese Fähigkeiten, ganz unabhängig vom Talent, trainieren, wach halten und pflegen. Literarisch immer besser wird man nur durch Lesen, das Gelesene Analysieren und Schreiben und immer wieder Schreiben.
Autoren verfallen immer wieder gerne dem Habitus, «ich bin nun Schriftsteller, ich kann schreiben», und ruhen sich darauf einige Wochen, Monate und prompt sind es Jahre aus und wundern sich plötzlich, wenn sie eine «Schreibhemmung» nach ihrem ersten Roman ereilt.
Ein Buch zu schreiben, bedeutet, wenn man im energetischen Fluss des Schreibens ist, gar nichts. Es ist ein Marathonlauf unter vielen. Wenn man aber monatelang auf dem Sofa gelegen hat oder sich von Kneipe zu Kneipe gesoffen, weil man ja ein toller Autor der Bohème ist, poder sich so wähnt, dann wird der Lauf zu einem Problem. Ich muss mich eher disziplinieren, nicht zu schreiben und andere Dinge nicht zu vernachlässigen. Erst durch meine Gartenarbeit habe ich entdeckt, dass ich eine sehr gute Ablenkung habe, die mich das Schreiben nicht vermissen lässt, so dass ich mich wirklich erholen und wieder dem Schreiben widmen kann.
Wenn du aber untrainiert bist und deine ersten Schritte unternehmen willst, musst du dich vielleicht ein wenig disziplinieren, um mit dem Training anzufangen. Aber die Dinge werden dir mit der Zeit, wenn du dein Training nicht vernachlässigst, immer leichter von der Hand gehen und du wirst, fast von dir selbst unbemerkt, immer besser und schneller werden. Wichtig ist es, die Bremsklötze im Kopf loszuwerden, dass man bestimmte ganz ruhige Momente zum Schreiben braucht, keine Arbeit und keinen Stress haben darf und so weiter. Bedenke, Menschen haben auch im KZ gemalt und geschrieben. Es war ihnen ein Lebensbedürfnis. So muss es sein. Disziplin ist dabei nebensächlich.

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Die 36. Folge von SOKRATES ist da...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Du bist so ekelhaft! Du bist ein ekelhaftes Wesen!» antwortete der rosa Delphin. «Ich bringe dich niemals auf die Insel der Seligen. Du gehörst da einfach nicht hin. Genauso wenig wie meine Mutter.» Ängstlich sah sich Uri Nachtigall um, ob nicht irgendwo schon Haiflossen auftauchten. Und wieder begann er zu bitten und zu betteln, dass es schier erbärmlich wurde. «Bitte, ihr könnt mich doch nicht hier den Haien überlassen. Ihr könnt doch nicht zulassen, dass ich aufgefressen werde!» «Du bist so ekelhaft! Du bist ein ekelhaftes Wesen!» wiederholte Basti wieder. Panisch entschied sich Uri Nachtigall für eine Richtung und begann einfach zu schwimmen. Er wollte weiter kommen; er wollte nicht auf der Stelle bleiben. Für irgend eine Himmelsrichtung musste er sich entscheiden. Das schien ihm in dieser ausweglosen Situation noch das Vernünftigste zu sein. «Basti, lass ihn jetzt in Ruhe!» ermahnte Ophelia den Kleinen. Uri wollte nicht mehr hinhören, ihm war das egal, was Mutter und Sohn untereinander auszumachen hatten. Er hatte nun für sich eine Richtung bestimmt und in diese würde er schwimmen, bis er gerettet würde. Keine Fragen! Keine Zweifel! Schöne ruhige Züge, so dass er so lange wie möglich aushielt und so weit wie möglich voran kam. Wieder hörte er wie aus dem Himmel Stimmen. Es war nicht Ophelia und es war nicht Basti. Es waren andere Stimmen, wovon eine aber ihm durchaus bekannt vorkam. «Er verlässt uns einfach. Siehst du, was du angerichtet hast?» fragte Ophelia ihren widerspenstigen Sohn. «Er wird nicht weit kommen. Außerdem weiß er gar nicht, ob er in die richtige Richtung schwimmt. Wie kann das einer aushalten, wenn er nicht weiß, ob er jemals ankommen wird? Er wird bald schlapp machen und ertrinken, wenn ihn nicht zuvor die Haie holen», spekulierte gehässig der kleine Delphin. «Schade», antwortete Ophelia, «ich konnte mich gut mit ihm unterhalten. Vielleicht werde ich ihn vermissen. Und du bist nur eifersüchtig auf ihn.» Ja, Uri war sich jetzt ganz sicher, dass es das einzig Richtige war, unaufhaltsam und unaufhörlich weiter zu schwimmen. Er würde auf jeden Fall gerettet werden, das spürte er, ganz gleich, ob er die Insel der Seligen erreichte oder nicht. Er konnte auch von einem Schiff gefunden werden. Er spürte einen kalten Lappen auf dem Gesicht und eine zärtliche Hand, die seine Stirn streichelte. Wieder hörte er Stimmen aus der himmlischen Ferne der Wolken und hatte nicht mehr das Gefühl zu schwimmen. Das Meer war verschwunden. Er lag in einem Bett und öffnete die Augen.
Der Schreck bei dem, was er sah, war groß.

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Liked by: Meike ieatniggas

Grammatikalische Korinthenkackerei: Dass ein Substantiv auf -ung endet, reicht nicht aus. Wichtig ist zudem, dass das -ung nicht zum Wortstamm gehört, sondern eine Nachsilbe ist, die an einen Wortstamm angehängt wurde. Andernfalls müsste man auch Dung und Sprung als weiblich annehmen ;)

LestatLoewenhof’s Profile PhotoLestat Loewenhof
Hervorragend. Ich freue mich über diese Frage wie über ein Weihnachtsgeschenk. Ein Grammatikfreund irgendwo dort draußen in der ask-Welt. Ja, du hast vollkommen Recht. So ist es und ich habe es nicht berücksichtigt. Gut, dass ich es nicht getan habe, denn sonst wüsste ich nicht, dass ich nicht einsam bin. Es gibt ja nun für mich auch dich. Das ist besser als selbst alles perfekt gemacht zu haben.

Hast du eine Lieblingstasse die du bevorzugt benutzt? Wenn ja, wie sieht sie aus und weshalb gerade diese Tasse?

HeuteBinIch14’s Profile PhotoGundel Gaukel ey
Es wird mal wieder Zeit für eine Video-Antwort. Ich glaube, meine Lieblingstasse hat eine Nachbarin bei mir vergessen, und sie gehört mir gar nicht. Aber ich mag sie sehr :) Ich mag sie, weil sie so schlicht ist und geradlinig und farblos und doch irgendwie schillernd. Und was hältst du von meinen Gegenlichtaufnahmen?
http://youtu.be/LDdVKgJRxFwKlugdiarrhoe’s Video 117948673977 LDdVKgJRxFwKlugdiarrhoe’s Video 117948673977 LDdVKgJRxFw
Dienstag, der 26. August 2014 ist völlig verregnet. Man kann nichts im Garten machen und doch bin ich hier und freue mich so sehr, hier zu sein. Die beste Gelegenheit zu checken, wie es um die Tassen im Schrank steht.

Mir gefällt das nicht, dass ich ein rosa Delfin bin :c Deshalb musst du auch einen Tintenfisch mit in die Geschichte einbauen, der mich dann mit seiner Tinte blau anmalt. :3

Maulwurfkuchen’s Profile PhotoDinofino ~ O-Reh Gano
Lieber Basti, ich habe dich gewarnt. Nun nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwann ein Tintenfisch kommt und dich blau färbt. An dieser Stelle ist es eigentlich nun an der Zeit, andere ask-User aufzurufen, sich mit Ideen und Vorschlägen oder auch Textbausteinen an dem kafkASKen Roman SOKRATES zu beteiligen. Nicht dass ich zu wenig eigene Ideen hätte, aber es ist viel lustiger, wenn ich andere Ideen und Vorschläge mit den meinigen in Einklang bringen muss. Für mich ist es ein nettes Experiment zu sehen, wie Kreativität und Kommunikation in Verbindung gebracht und angewandt werden.
Ich wünsche mir eine lebhaftere und vielseitigere Diskussion um den Fortsetzungsroman.

Wann hast du das letzte Mal auf einer Schreibmaschine geschrieben?

Mein Übergang zum Computer begann mit einer alten brother Schreibmaschine. Sie hatte ein austauschbares Typenrad und einen elektronischen Speicher von 6000 Zeichen. Immerhin die doppelte Menge eines Antwortfeldes hier ;) Man konnte auf Schreibmaschinenbetrieb umschalten und die Maschine ganz normal wie eine Schreibmaschine benutzen oder auf Speicherbetrieb und darin dann einen 6000 Zeichen langen Text schreiben, den man in einem Minidisplay von einer einzigen Zeile nachlesen konnte. Man sah den ganzen Text nur, wenn man ihn ausdruckte.
Meine ersten Hausarbeiten für die Uni schrieb ich auf einer Schreibmaschine, schnitt dann Passagen aus und klebte sie neu Zusammen, um meinen Text umzumontieren. Danach wurden die Blätter, die ziemlich an Stärke gewannen, kopiert und abgegeben. Diese Arbeiten schrieb ich auf einer Olympia Monica. Eine sehr schöne Schreibmaschine. Mit 15 hatte ich mir zuvor eine Schreibmaschine von meinem Vater kaufen lassen, der mir die Bedingung stellte, dass ich ab und an auch für ihn Geschäfts- oder Behördenbriefe verfassen und tippen sollte. Das war eine kleine Olympia Traveller. Meine ersten schriftstellerischen Gehversuche fanden also auf dieser Reiseschreibmaschine statt. Furchtbare pubertäre Sülze.
Meine erste Schreibmaschinenerfahrung aber hatte ich, noch bevor ich lesen konnte. Ich setzte mich als Kleinkind von etwa 4 Jahren an die Maschine wie ein großer und hämmerte darauf herum. Natürlich hatte mein Vater mir sofort gesagt, dass ich nicht ohne Blatt tippen solle, um die Walze nicht zu verschmutzen. Also konnte ich auch ein Blatt einspannen und war ganz fasziniert von dem Getippe und Gehämmer. Die Zeitspanne umfasst also die Jahre 1967 bis 1990. Nach der elektronischen Schreibmaschine ging ich zu einem Schreibsystem von brother EM1050 über, das mir das Abspeichern der Texte auf DIsketten erlaubte und tatsächlich einen Bildschirm hatte und nicht nur ein kleines Display. Danach kam ein Apple auf den Schreibtisch.

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Wo würde sich die Hölle befinden, wenn die Erde eine Scheibe wäre?

Ganz unabhängig von der Form der Erde befindet sich die Hölle in der Menschheit. Sie ist die Hölle. Der Mensch (als Gattung) gebiert die Hölle und macht sich die Welt, wie von Gott geheißen, zum Untertan. Und wenn wir einen Teufel suchen, dann sollten wir ihn in uns suchen; nicht weil er in uns gefahren ist als eine im Grunde von uns unabhängige Entität; sondern weil ein Teil von uns oder wir ganz Teufel sind. Aber ich habe noch immer die philanthropische Hoffnung, dass der Mensch, wo er ganz Mensch sein kann (also in der realen Welt nirgends) gut ist. Aber wie soll er das in der Hölle machen? Und das nennt man dann einen Teufelskreis.

Was hältst du von @mynameisshyy?

Ha, ha, die Antwort müsste vielmehr sein, was hält dieses dunkle Profil von mir. Auf meine Kritik an einem ästhetisch etwas fragwürdigen Zitat, was es wohl für ein Hochmaß an Intellekt hält, hat es deutlich reagiert: http://ask.fm/mynameisshyy/answer/117793388160 Ich habe ihm daraufhin geschrieben, wie ich diese Reaktion einschätze; ich schrieb ihm «Gut gebrüllt Löwe. Aber du bist noch ein Babylöwe und dir kann schon eine Ratte gefährlich werden, geschweige denn ein Adler.» Wenn hinter diesem schwarzen Versteckspiel ein helles Köpfchen steckte, könnte es mich auf meinen stilistischen Fehler aufmerksam machen; denn es muss statt «geschweige denn» «ganz zu schweigen von» heißen.
Einige Antworten auf dem Profil haben mir durchaus gefallen, sonst hätte ich mir die Mühe nicht gemacht, eine kleine polemische Neckerei mit @mynameisshyy anzufangen. Es ist doch jammerschade, wenn gute Köpfe einem plumpen Amerikanismus in Ästhetik und Literatur verfallen. Das wollte ich eigentlich mit meiner Polemik zum Ausdruck bringen. Das Fauchen des Löwenbabys dazu ist niedlich.
Schauen wir einmal in die Antike: Teiresias ist ein blinder, alter Mann; aber er besiegelt mit der Wahrheit den Untergang des Königs Ödipus. Insofern trifft mich der «blinde, alte Mann» nicht. Und dass meine Kosmologie veraltet sein soll, glaube ich auch nicht. Ich habe ja schon vor 18 Tagen schon geschrieben, dass die Welt keine Scheibe ist: http://ask.fm/Klugdiarrhoe/answer/117390493625 Man kann ruhig über den Tellerrand sehen. Auch wenn man als König der Tiere geboren ist.
"Sie kannte Chris Cleek seit über zwanzig Jahren und war sich völlig im Klaren darüber, dass ihr Mann für einen Anwalt äußerst impulsiv sein konnte. Erst letzten Sommer hatte er sich um zehn Uhr abends in den Kopf gesetzt, die Scheunentore in einem dunkleren Rot zu streichen als den Rest des Gebäudes. Er war der Meinung, das würde besser aussehen. Also arbeitete er im Scheinwerferlicht bis nach Mitternacht und brachte den Geruch von Lackfarbe und Terpentin mit ins Bett." http://ask.fm/mynameisshyy/answer/116173136768
Oh, machen wir mal etwas ganz impulsiv und spontan, ignorieren wir mal Tag und Nacht und sprengen die Konventionen der Naturgegebenheiten und seien wir doch mal schrecklich spontan - das als Antwort auf die Frage, was er denn von Kunst halte, finde ich zu naiv amerikanisch, konsequent darin ist aber, dass er einen älteren Menschen auf ask.fm als einen «blinden, alten Mann» tituliert und ihm unterstellt, er glaube, dass die Welt eine Scheibe sei. Das hat etwas furchtbar Oberflächliches.

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«Gleich werden die Haie kommen», schreit das rosa Baby-Delphin in der 35. Folge des kafkASKen Fortsetzungsroman SOKRATES: https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing (hier alle 35 Folgen auf einmal)

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Iiiiii», schrie das Jungtier, eindeutig ein Baby-Delphin, kaum aus dem Säuglingsalter heraus, «jetzt blutet er! Das ist ja eklig. Gleich werden die Haie kommen. Wieso blutet er so schnell?» Es blieb ihm nicht viel Zeit, sich darüber zu wundern, dass dieser kleine rosane Delphin mit einem etwas unförmig breiten Maul auch sprechen konnte. Die Information, die er würgend und keuchend aufgeschnappt hatte, versetzte ihn in große Angst. Er sah nun selbst mit eigenen Augen, dass das Wasser um ihn sich blutrot färbte. Und in der Tat brauchte man nicht viel Verstand, um zu begreifen, dass dieses Blut Haie anziehen würde. Sein Magen war noch immer durch das Salzwasser, das er geschluckt hatte, in Aufruhr; ein paar Tropfen waren auch in seine Luftröhre gekommen. Er bekam weder den Würgereiz noch den Hustenanfall in den Griff. Da spürte er, wie Ophelia ihn sanft von unten stütze und trug. «Keine Sorge», sagte sie sanft. Ich bringe dich in Sicherheit. «Du musst Basti entschuldigen...» Der Baby-Delphin unterbrach sie sofort schroff: «Warum entschuldigen? Ich bin kein Babydelphin „kaum aus dem Säuglingsalter heraus“. Ich bin nur ein wenig klein für mein Alter – das ist alles!» «Basti, lass ihn in Ruhe! Er kann nichts dafür.» Sie trug ihn so, dass er sich tatsächlich ein bißchen beruhigen konnte. Ihm war noch übel, und die Nase schmerzte, aber der Hustenreiz verging. Er konnte wieder ruhig atmen. Was er nicht recht begreifen konnte, war, dass er an seiner Stirn beruhigend und sehr zärtlich gestreichelt wurde. «Wie macht sie das nur?» fragte er sich. Ophelia hatte doch als Delphin keine Hände. Aber er hätte schwören können, dass ihn eine sehr zärtliche Frauenhand streichelte, ohne dass er sie sehen konnte. Eine unsichtbare wunderbare Frauenhand. Er entspannte sich völlig. «Mach dich bloß nicht so schwer, sonst scheuer ich dir gleich noch eine!» sagte Basti biestig. «Du musst nicht eifersüchtig sein», entgegnete Ophelia ihrem Sohn. Und dem hilflosen Menschen sagte sie: «Ja, du hast recht. Ich war schwanger, als ich wegen Hamlet damals in den Teich ging und ertrank. Ich war so unglücklich. Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Und als mich Hermes rettete und mir eine zweite Chance als Delphin gab, wurde natürlich auch unser kleiner Sohn gerettet. Ich brachte ihn hier im Meer zur Welt.» «Ich kann auch im Süßwasser leben!» schrie Basti dazwischen. «Ich kann auch in den Fluss auf der Insel der Seligkeit, wohin sie dich bringen will, wenn dich die Haie nicht zuvor fressen!» «Mach ihm keine Angst, Basti. Es ist gut jetzt», wies Ophelia ihren Sohn zurecht. Und sprach wieder im sanften Ton zu Uri Nachtigall: «Basti hasst mich, weil wir Delphine sind, und er wäre viel lieber eine Bananengans, sagt er. Aber was soll denn bitte schön eine Bananengans sein?» «Eine Bananengans ist ein fabelhaftes Tier. Sie lebt auf der Insel. Aber da darfst du ja nicht sein! Du hast einfach keine Ahnung, Mama! Und dieses blutende Haifutter da wird auch nie eine Bananengans sehen, weil es...

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Hier der 2. Teil der 35. Folge... In der 36. gibt es eine böse Überraschung, und Uri Nachtigall sehnt sich nach Basti und den Haien zurück ;) Man kann auch mit raten, was wird in der 36. Folge passieren?

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
...niemals auf der Insel ankommen wird.» Uri Nachtigall tauchte den Kopf ins Wasser und versuchte sich, in ein paar Zügen von den Delphinen zu entfernen. «Du Blödmann, es gibt kein Entkommen» schnatterte das rosa Delphin-Kind und schlug wieder mit seiner Schwanzflosse nach ihm. Der Schlag traf ihn wie eine Ohrfeige. Er hörte über der Wasseroberfläche Stimmen, die er niemandem zuordnen konnte. Basti lästerte und verhöhnte ihn: «Das sind die Engelein, die du hörst, du unbeholfenes Ding! Wärst du jetzt ein Delphin, hättest du keine Probleme.» Uri Nachtigall tauchte wieder auf. Er wurde immer kurzatmiger und schwächer. «Ophelia, bitte bring mich zu dieser Insel der Seligen. Dort könnt ihr mich ja auch allein lassen. Ich werde euch bestimmt nicht auf die Nerven gehen», rief er verzweifelt.

Was hältst du von der "ALS Ice-Bucket Challenge"?

scientiam’s Profile Photoscientiam
Schwachsinn. Die Moral erdreistet sich wieder mal zur körperlichen Züchtigung. Wenn du nicht gut sein willst, gibt's ein Kübel Einwasser über den Kopf. Das ist der Fundamentalismus der Gutmenschen. Einfach ekelhaft.
Man bittet Menschen um Hilfe, indem man einfach bittet und nicht sie moralisch zu erpressen versucht und die Erpressung sogar zu einer körperlichen Züchtigung ausweitet.

Wen kennst du auf Ask.fm am längsten?

Ich kenne @GonnaRapeYouTonight Draculas Zweite Schlampe am längsten, obwohl ich wir uns ziemlich weit entfernt haben -nicht nur geographisch. Am besten kenne ich aber @point_man, Arthur, der eine Woche lang zu Besuch war. Es war eine witzige und hitzige Woche, obwohl das Wetter ein ganz anderes Spiel mit uns gespielt hat. Ich will nicht, dass es Herbst wird. Es wird sich aber nicht aufhalten lassen. Ich hätte den Sommer noch länger genießen können - verdammt!!! Draculas Zweite Schlampe hat mich übrigens überhaupt auf ask.fm aufmerksam gemacht.

Schläberle, der: Synonym für Naseweis oder Nase/(nspitze) :) ;)

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Ja, in der Tat, es ist ein SchLäberle, also mit einem "L" nach dem "Sch". Und nicht, wie mich jemand fragte, was ein «Schäberle» denn sei. Da hätte man sagen können, es ist etwas Schabenähnliches, kleiner, männlicher, kantiger, aggressiver. Aber es ist ein SCHLÄBERLE.
Und wie @point_man es schreibt, ein Synonym für Naseweis oder eben für die Nasenspitze. Aber es ist doch eher die metaphorische Nasenspitze, die man auch überall reinstecken kann, um sich hier und da auch mal eine Blutige Nase zu holen. Ich hätte schon beinahe gesagt: wie mein Held in SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman: https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing Aber er hat seine Nase ja gar nicht überall reingesteckt; er hat sie lediglich aus der Dusche heraus gestreckt, als er überraschend Besuch von der Kriminalpolizei erhielt. Und prompt wurde sie ihm gebrochen :(
Nun kommt aber ein grammatikalischer Aspekt, der mir wichtig ist: Es gibt nicht gar so viele Regeln im Deutschen, wonach sich der Artikel der Substantive richtet. Und manchmal gibt es sogar dialektale Unterschiede von Region zu Region: Zum Beispiel ist der Artikel von «Gummi» im südlichen Deutschland «das» und oberhalb von Frankfurt «der». Das folgt nicht einer Logik, sondern lediglich einer regionalen Konvention bzw. Tradition.
Alle Substantive mit einer Verkleinerungssilbe aber sind im Deutschen sächlich und alle Substantive, die auf -ung enden weiblich. Eine Regel, die meines Wissens nicht gebrochen wird, aber in Texten, manchmal das natürliche Geschlecht dem grammatischen nach einer bestimmten Weile vorgezogen wird. Z.B. «Das Mädchen, das die Straße überquerte, war 15 Jahre alt. Es befand sich auf dem Schulweg, als ein Sportwagen SIE überfuhr.»
«Mädchen» von «Maid» die verkleinerte Form, ist genauso grammatisch sächlich, wie das «Jungchen» oder «Päckchen» oder «Sträßchen» usw. Also muss auch der Schlaber als ein kleineS SchläberLE sächlich sein - zumindest grammatisch korrekt. Denn auch die Endung -le ist dialektal eine Verkleinerungsendung. Im Schwäbischen sagt man zum Beispiel statt «Mädchen» «MädLE». Es heißt also nicht «DER» Schläberle, sondern «DAS» Schläberle. Sonst steht meine grammatikalische Welt kopf. Aber auch bei aller grammatikalischen Korinthenkackerei habe ich bei mir festgestellt, dass ich beim Schreiben in Internet, wobei ich selten Korrektur lese, auch eine ganz ordentliche Fehleremissionswerte erreiche. Dennoch bleibt die Theorie korrekt, auch wenn der Theoretiker sie nicht korrekt anwendet.

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