https://ask.fm/dasKapuzenkind/answer/141457809389
Ach, komm mal wieder von der Palme, auf die ich dich scheinbar getrieben habe, Anna-Lena!
1. ask ist ein Internetmedium, daher ist Authentizität nicht gewährleistet; es lässt sich schwer überprüfen, wer wieviel von sich tatsächlich hier preisgibt.
2. Daran geknüpft ist auch die Wahrhaftigkeit von Aussagen auf Profilen mit Vorsicht zu genießen; die meisten hier schwanken zwischen Show, Ehrlichkeit und Schutz der persönlichen Sphäre. Viele zeigen kein Gesicht und geben auch sonst wenig Tatsächliches aus ihrem Leben preis. Wenn du mein Profil checkst, siehst du, dass ich mit relativ offenen Karten spiele, da ich ohnehin in der Öffentlichkeit stehe und ask auch als ein öffentliches Medium nutze.
3. Aus dem bisher Gesagten kann man aber schließen, dass treffsichere Aussagen über Personen und ihre Persönlichkeit kaum möglich sind und sehr vage bleiben müssen. In der Virtualität muss man ein anderes Gefühl für Authetizität und Ehrlichkeit entwickeln und durchaus auch skeptisch bleiben.
4. Wer an mich Fragen stellt muss auch eine geistige humorvolle Flexibilität und Schlagfertigkeit mitbringen; denn wann und wodurch genau ein rhetorischer Schlagabtausch provoziert wird, kann man nicht vorhersehen, obwohl es in unserem Fall leicht vorherzusehen war: ich hatte deine Form der Fragestellung «Bei mir ist es xy, und wie ist es bei dir?» schon moniert. Du hast nicht einmal den genauen Grund wissen wollen, sondern hast dich auf die Position gestellt: «Ich kann fragen, wie ich will!» Oh ja, und ich kann dann auch antworten, wie ich will. Und genau das habe ich in der nächsten Eskalationsstufe getan.
5. Aus 1-3 kann man folgern, dass Aussagen über Personen keine Treffsicherheit haben, ich also auch niemanden ernsthaft als «Lügner» bezeichnen würde. Hinzu kommt. dass ich als Nietzscheaner «Lüge und Wahrheit im außermoralischen Sinne» betrachte; für mich ist es keine Diskreditierung einer Person, sie Lügnerin zu nennen. Ich müsste schon sagen: «eine schlechte Lügnerin» ;)
6. Ich wollte auf eine alte Logik-Debatte aus der analytischen Philosophie aufmerksam machen, wann ein Mensch überhaupt als «Lügner» bezeichnet werden kann; die Moralphilosophie geht davon aus, dass «wer einmal lügt, immer lügt» also ein Lügner ist. Ich halte diese Auffassung für falsch und übertrieben rigide.
7. Außerde, setzt «Lüge» einen klaren Wahrheitsbegriff voraus, der auf ask von der überwiegenden Mehrheit bezweifelt wird: «Jeder hat seine eigene Wahrheit» ist hier die Grundstimmung, was im Zusammenhang mit Wahrheit-Lüge zu einer inkonsistenten Theorie führt.
8. In diesem Zusammenhang möchte ich dich auf den Wiki-Artikel über «„Alle Kreter lügen“, sagt ein Kreter» aufmerksam machen. Die Deutung dieses Satzes fällt unterschiedlich aus.
9. Ich halte deine moralische Empörung für übertrieben; sie geht an der Sache vorbei und überzeugt auch nicht. Du könntest ja ein Selfie mit deinem Date posten, was nett wäre, aber auch keine Überzeugungskraft besäße, denn auch Fotos können lügen ;)
1. ask ist ein Internetmedium, daher ist Authentizität nicht gewährleistet; es lässt sich schwer überprüfen, wer wieviel von sich tatsächlich hier preisgibt.
2. Daran geknüpft ist auch die Wahrhaftigkeit von Aussagen auf Profilen mit Vorsicht zu genießen; die meisten hier schwanken zwischen Show, Ehrlichkeit und Schutz der persönlichen Sphäre. Viele zeigen kein Gesicht und geben auch sonst wenig Tatsächliches aus ihrem Leben preis. Wenn du mein Profil checkst, siehst du, dass ich mit relativ offenen Karten spiele, da ich ohnehin in der Öffentlichkeit stehe und ask auch als ein öffentliches Medium nutze.
3. Aus dem bisher Gesagten kann man aber schließen, dass treffsichere Aussagen über Personen und ihre Persönlichkeit kaum möglich sind und sehr vage bleiben müssen. In der Virtualität muss man ein anderes Gefühl für Authetizität und Ehrlichkeit entwickeln und durchaus auch skeptisch bleiben.
4. Wer an mich Fragen stellt muss auch eine geistige humorvolle Flexibilität und Schlagfertigkeit mitbringen; denn wann und wodurch genau ein rhetorischer Schlagabtausch provoziert wird, kann man nicht vorhersehen, obwohl es in unserem Fall leicht vorherzusehen war: ich hatte deine Form der Fragestellung «Bei mir ist es xy, und wie ist es bei dir?» schon moniert. Du hast nicht einmal den genauen Grund wissen wollen, sondern hast dich auf die Position gestellt: «Ich kann fragen, wie ich will!» Oh ja, und ich kann dann auch antworten, wie ich will. Und genau das habe ich in der nächsten Eskalationsstufe getan.
5. Aus 1-3 kann man folgern, dass Aussagen über Personen keine Treffsicherheit haben, ich also auch niemanden ernsthaft als «Lügner» bezeichnen würde. Hinzu kommt. dass ich als Nietzscheaner «Lüge und Wahrheit im außermoralischen Sinne» betrachte; für mich ist es keine Diskreditierung einer Person, sie Lügnerin zu nennen. Ich müsste schon sagen: «eine schlechte Lügnerin» ;)
6. Ich wollte auf eine alte Logik-Debatte aus der analytischen Philosophie aufmerksam machen, wann ein Mensch überhaupt als «Lügner» bezeichnet werden kann; die Moralphilosophie geht davon aus, dass «wer einmal lügt, immer lügt» also ein Lügner ist. Ich halte diese Auffassung für falsch und übertrieben rigide.
7. Außerde, setzt «Lüge» einen klaren Wahrheitsbegriff voraus, der auf ask von der überwiegenden Mehrheit bezweifelt wird: «Jeder hat seine eigene Wahrheit» ist hier die Grundstimmung, was im Zusammenhang mit Wahrheit-Lüge zu einer inkonsistenten Theorie führt.
8. In diesem Zusammenhang möchte ich dich auf den Wiki-Artikel über «„Alle Kreter lügen“, sagt ein Kreter» aufmerksam machen. Die Deutung dieses Satzes fällt unterschiedlich aus.
9. Ich halte deine moralische Empörung für übertrieben; sie geht an der Sache vorbei und überzeugt auch nicht. Du könntest ja ein Selfie mit deinem Date posten, was nett wäre, aber auch keine Überzeugungskraft besäße, denn auch Fotos können lügen ;)
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et immutati