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Uri Bülbül

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«"Ich als Romantiker möchte jetzt wieder in das Lager der Aufklärung wechseln, da ich feststelle, dass dort offenbar ein Personalmangel herrscht", sagt Maler Neo Rauch in einem "Spiegel"-Interview.» (Deutschland Radio Meldug auf Facebook 18.09.2016)
Ein Romantiker, der in „Lagern“ denkt? Waren ihm Schubladen zu klein geworden, dass er ins Lagerdenken umsteigen musste, um romantische Größe zu erreichen? Immanuel Kant sah sah sich bemüßigt, mit einem Aufsätzchen in Bildungs- und Kulturgeschichte einzugehen und einen Meilenstein für „die Aufklärung“ zu setzen, indem er die Frage beantwortete: «Was ist Aufklärung?» Kurzum mit der Aufforderung verbunden: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, denn du steckst in einer selbstverschuldeten Unmündigkeit und musst dich daraus befreien. Das ist die Aufklärung: die Befreiung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit - und ganz genau genommen sollte das auch eine SELBSTbefreiung aus der SELBSTverschuldeten Unmündigkeit sein.
Die Geschichte hat diverse Haken und ich weiß gar nicht, mit welchem ich beginnen soll. Wenn Aufklärung ein reines Informieren, Reflektieren und Argumentieren wäre, könnte man die Romantik und die Aufklärung gar nicht so gut als zwei Lager gegeneinander stellen. Denn auch die Romantik will darüber Informieren, Reflektieren und Argumentieren, was sie für wahr hält und über die Welt herausgefunden zu haben glaubt. Unter dieser dünnen Schicht aber beginnt die Diskussion, wenn es denn überhaupt so genannt werden kann, oder vielleicht besser: der Streit zwischen Romantik und Aufklärung: Die Romantik gilt der Aufklärung als das Überborden des Irrationalismus, des Irrsinns: «Totaler Irrsinn, überall. Der komplette unverhüllte, unmaskierte Irrsinn» (Neo Rauch, zit. nach Deutschland Radio, im Spiegel). Der altbekannte Vorwurf an die Romantik, sie wolle nicht erklären, sondern verklären. Aber wer beurteilt das? An welcher Richtschnur wird Maß genommen? Einer der wichtigsten Romantiker Novalis alias Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, der sich als Schriftsteller und Philosoph einen Namen gemacht hat, war studierter Jurist. Und auf Wikipedia kann man nachlesen: « Im Juni 1794 schloss Novalis das Jurastudium mit bestem Examen ab.» Auch nach dem Studium setzte er seinen Berufsweg nicht gerade erfolglos fort. Ein Irrationalist? Ein Irrer? Ein Spinner?
Gerade als letzteres mag man mich recht häufig sehr gern bezeichnen. So habe ich eine gewisse subjektive Einsicht in die Perspektive der Spinner. Hardenberg hat noch eine andere Geschichte, die mich sehr interessiert und über die ich leider noch zu wenig weiß, eine Geschichte, die ich im SOKRATES-Roman aufbereiten und in die ich mich hinein zu romantisieren gedenke. Über den Haken an der Aufklärung habe ich immer wieder nachgedacht und frage mich: was wird je die Motivation sein, die selbstverschuldete Unmündigkeit zu verlassen?

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Liked by: ♥ Pluviophile

"Ich mein' - wer sagt, dass es 'ne Lösung geben muss? Wir leben und wir sterben, irgendwann is' eben Schluss." Für welches Problem versuchst du aktiv, eine Lösung zu finden? Könnte es sein, dass es keine gibt? Würde das einen Unterschied machen?

weisseskaninchen’s Profile PhotoWeises Kaninchen
Lösungen gibt es nicht im Leben. Lösungen müssen kreiert werden. Die Probleme sind es ja auch.
Ich bin mein größtes Problem.
Ich versuche schreibend, mit Menschen interagierend, spielend und denkend eine Lösung zu finden.
Aber ja, ich bin mir sogar sicher, dass es keine Lösung gibt. Aber wie gesagt: ich arbeite an der Erschaffung der Lösung durch Abschaffung des Problems.

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Wie würde der Titel deiner Biographie lauten? Würdest du sie lieber selbst schreiben oder von jemand anderem schreiben lassen?

coco1804’s Profile Photo♥ Pluviophile
„Trial and error im Labyrinth der moralischen Vernunft“ würde ich gerne meine Autobiographie nennen. Nein, mir wäre ein eigenes Schreiben sehr wichtig. Die anderen, denen ich womöglich etwas bedeute oder bedeutet habe, haben mich nie wirklich gesehen oder erkannt im Sinne von Metaphern für Liebe. Es gibt nur eine Person auf ask, bei der ich mich erkannt und anerkannt fühlen würde - sogar weit mehr als von Menschen in meinem Umfeld, bis auf ein, zwei Kollegen. Alles andere leere Begegnungen, aus denen ich meine Lehren ziehen und Erfahrungen machen und dann meines Weges ziehen durfte.
Ich muss mich bremsen, nicht allzu larmoyant zu werden, denn eigentlich liebe ich es, über die Tragik zu lachen, die durchaus der Komik nie entbehrt. Mein Scheitern auf der Suche nach Liebe ist eine Mischung aus persönlichem und systemischem Versagen. Noch scheint nicht aller Tage Abend zu sein für mich, also kann ich weitere Versuche unternehmen, meinen Irrtümern auf die Schliche zu kommen, es ist wie eine Jagd der Katze nach ihrem eigenen Schwanz. Vielleicht wird daraus mal ein Derwischtanz drehend im Kreis, bis der gottlose Himmel einem auf den Kopf fällt.

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Wenn im Wind die Bäume rauschen - du dein Fenster offen lässt - die Äste winken Dir, nun lausche - ob sich......................................?

Erwachsenenstammtisch’s Profile PhotoElse's (っ◕‿◕)っ
...dort die liebe Hexe Else hören lässt mit den neuesten Gerüchten, Klatsch und Tratsch und Erkenntnissen von ihrem Erwachsenenstammtisch, an dem ich nur nicht teilnehmen darf, weil ich so ein Kindskopf bin ;)

Wer schläft, der sündigt nicht, sind sie schlaflos, Herr U. Bahnhof?

DerApfeltyp’s Profile PhotoRuu
Ich bin vor allem nicht ohne Sünde, mache Fehler, verletze und werde verletzt. Ich lebe und lebe ziemlich nah an meinem Traumleben; darin hier und da Einbrüche starker Erbärmlichkeit geistigen Armuts: ein Spiel mit Namen, das tatsächlich nicht einmal das Pubertäre erreicht. Und dazu die Schamlosigkeit, sich derartige Blößen zu geben und zu hoffen, es werde nicht nur anderen nicht auffallen, sondern man werde damit auch Wirkung erzielen. Gut, das ist gelungen. Immerhin schreibe ich: Gute Nacht, ich gehe schlafen, der Stein ist geworfen.

Wie ist deine Meinung zur Afd?

sofschew’s Profile PhotoS
Die AfD ist eine NAZI-Partei; sie kommt hoch und arbeitet mit demselben Irrsin wie damals die NSDAP; eine Mischung aus Menschenfeindlichkeit, um die eigenen Anhänger zusammen zu sammeln und als für etwas Besseres auszugeben, Kapitalismuskritik als eine scheinbare Partei des "kleinen Mannes" und mit einfachen Lösungen, die keine sind: wenn Weiß gegen Schwarz Schachspielt und sein König bedroht ist, muss man die schwarzen Figuren einfach verbrennen und das Problem ist gelöst. Und zuletzt auch mit großer Kapitalfreundlichkeit und neoliberalem Quatsch, weil man allen Strukturen der Arbeitnehmer mißtraut und das Geld nun mal beim Kapital sitzt.
Und nun sage mir jemand: Geschichte könnte sich nicht wiederholen.

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Das Geheimnis des Lebens ist das Leben:
Okay, vielleicht gehört zur Überregulierung auch die Grammatik, ohne die die Sprache ein Körper ohne Knochenbau wäre, der Sprachunterricht aber auch weniger gruselig ;) «...statt zu leben»!
HA, ha, auch der Regulierungszwang gehört zum Leben ist ein Ausdruck des Lebens, ein Energieaufwand im Kampf gegen die Entropie.
Chaos und Strukturen, was macht die Vernunft in einer Welt, die sie nicht versteht? Sie konzentriert sich auf sich selbst und wird rationalistisch! So entstehen die faszinierendsten Gedankengebäude schön und ewig wie Bergkristalle.
Guten Morgen, ich bin wach. Kann mir jemand Kaffee bringen?
Das Geheimnis des Lebens ist das Leben

Okay vielleicht gehört zur

Nein, ich kann nicht wirklich so tun, als wäre mir der Einbruch der Dunkelheit in meinem Paradies so früh schon egal! Ich schreibe einfach die Einleitungsfrage zur 244. Folge und weiß, dass es finster um mich wird: SOKRATES Folge 244...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
«Das Paradies wird im christlich-jüdischen Mythos in der Regel mit dem ewigen Leben assoziiert. Die Unsterblichkeit wird zum essentiellen charakteristischen Merkmal des Paradieses. Eigentlich könnte das die Konsequenz einer Überlegung sein, die ich Ihnen gleich darlegen möchte. Doch dazu gibt es auch eine Vorüberlegung, die von der Interpretation des vorhandenen Paradies-Mythos ausgeht.Der Garten Eden ist der Ursprungszustand der Schöpfung. Das Paradies also ist vom Schöpfer gewollt und zwar nicht als eine Alternative zu einem anderen Ort, sondern als der Ort schlechthin.» So philosophierte Uri Nachtigall Kaffee schlürfend in sein ThinkPad. Er las seine Sätze noch einmal und vergaß darüber beinahe schon den Schmerz an der Nase. Er war Schwester Lapidaria sehr dankbar dafür, dass sie Ross so radikal gestoppt hatte. Zugleich aber stieg in ihm ein mulmiges Gefühl auf, obwohl er nicht die leiseste Ahnung hatte, wie radikal Schwester Lapidaria vorgegangen war. Denn er hatte nicht bemerkt, wie sie, nachdem sie den Elektroschocker eingesetzt hatte, Alfred Ross noch eine Spritze mit Etorphin-Hydrochlorid injizierte. Dieses Betäubungsmittel hätte einen Walross für einige Stunden niederstrecken können, erst recht also einen Kommissar Alfred Ross! So hatte die psychiatrische Krankenpflegerin und mehr oder minder heimliche Königin der Psycho-Villa nicht nur Zeit genug, Uri Nachtigall zu verarzten, auf dessen Nase ein Fluch zu liegen schien, sondern auch mit einem Alarmknopf Frank Norbert Stein und Rufus in den Dienst zu beordern. Uri Nachtigall war noch in Schwester Lapidarias Behandlungszimmer, als die beiden im weißen Kittel die Anweisung erhielten, Ross „transportfertig“ zu machen. «Der Patient wird gleich wieder kommen. Haltet euch zügig ran! Und Rufus! Achte mehr auf deine Körperhygiene, du stinkst schon wie Gammelfleisch!» fügte sie noch hinzu. Rufus erschrack und stotterte irgendetwas Unzusammenhängendes, Lapidaria aber wandte sich einfach ab und hörte gar nicht weiter zu. «Los, lass uns lieber um dieses Gammelfleisch kümmern», brummte Rufus, indem er auf den bewusstlosen Kommissar deutete. Frank konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen; aber als sie Ross auf einer Bare hinaustrugen, musste er bekümmert daran denken, dass dies nun der zweite Polizist war, dem in der Nähe bzw. genau in der Psycho-Villa etwas zustieß. «Wenn wir Pech haben, wird es hier bald von Bullen wimmeln», rumorte er vor sich hin. Er konnte nicht sehen, wie Rufus bei diesem Spruch erbleichte. Es wäre ihm auch egal gewesen, denn die nächste Frage in diesem Zusammenhang brannte ihm unter den Nägeln: «Hast du etwas mit dem Verschwinden des Delphin-Blags und Lara zu tun?» Wie ein Schlag im Nacken saß nun diese Frage, so dass Rufus beinahe gestolpert wäre. «Was?! Nein, natürlich nicht!» «Ach ja, natürlich – nicht!» spöttelte Frank. Und nachdem sie Ross in seinem Black-Kubus, wie sie es nannten, verstaut hatten, verständigten sie den „Abholdienst“.

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Nein ich kann nicht wirklich so tun als wäre mir der Einbruch der Dunkelheit in

Führe auf, was dir an deiner Schule/ Arbeit Spaß macht, beziehungsweise was du gerne machst und was nicht. (Alternativ: was sind die Vor- und Nachteile daran, weder zur Schule zu gehen noch zu arbeiten?)

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Die Schule hatte für mich nur einst den ersichtlichen Vorteil, dass sie irgendwann zu Ende ging und man mit Abitur sagen konnte: ich habe es geschafft, bin ein Überlebender. Damit verbunden war der Entschluss, nie wieder Sklave sein zu wollen. Das Studium war damals sehr frei und ergreifend, äußerst interessant und wahrlich spannend. Ich hätte bis an mein Lebensende studieren können, dann aber wurde nicht nur das Studium verschärft, verschult, die Studienordnungen umgemodelt, zugleich bekam ich immer mehr das Gefühl, dass die Universität Humboldt Hohn zu sprechen begann. Typen wie ich waren nicht mehr gern gesehen, hielten den Betrieb auf, waren nicht gefügig und nicht bereit, die Geisteswissenschaften komplett der Affirmation der Kulturindustrie unterzuordnen. Zwei Semester vor der Einführung der Studiengebühren exmatrikulierte ich mich auf sanftem Drängen meiner damaligen Freundin, die sowieso keinen Sinn in meinem universitären Treiben sah, wenn es nicht zum „Abschluss“ führte. Aber gerade der Abschluss ist was für Schließer. Ich bin ein Freigeist. Das hätte ich so damals nie formulieren können. Selbstzweifel, Unsicherheit und Irritationen quälten mich durchaus. Ich hatte für mich nicht die passende Form des Schreibens gefunden, experimentierte mit allem herum, ohne wirklich zufrieden zu sein und war in manchen Momenten wirklich verzeifelt. Aber wenn einem das Schreiben nun mal wichtig ist, kann man es nicht einfach lassen. „Spaß“ ist nicht das richtige Wort für meine Liebe zum Schreiben. Manchmal macht sie auch Spaß, aber manchmal ist sie auch äußerst krisenbehaftet. Allerdings habe ich in den letzten drei Jahren ein für mich sehr zufriedenstellendes Verhältnis zum Schreiben entwickelt, wozu auch das Schreiben auf ask gehört. Sowohl die sozialen Medien als auch die Technik des Computers haben sich so revolutionär entwickelt, dass ich heute wirklich literarisch, philosophisch und theaterästhetisch die volle Erfüllung finde. Es ist längst nicht mehr ein Schmoren im eigenen Saft wie zu Zeiten meines Studienbeginns. Schade nur, dass die Technik sich so wunderbar entwickelte und -als sei es eine Weltformel- umgekehrt proportional dazu die geistige Freiheit an Universitäten abnahm und der Verschulung wich. Ja, klar hat man dann weniger Orientierungs- und ästhetische oder philosophische Selbstfindungsprobleme, wenn man alles klar definiert vorgesetzt bekommt. Was dabei allerdings auf der Strecke bleibt, ist die Freiheit und was ist ein „Selbst“ ohne Freiheit? Was hat man dann gefunden, wenn man etwas gefunden zu haben glaubt?

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Mich würde interessieren wie du über die Reaktion des Jungen, der geschlagen wurde, denkst. https://www.youtube.com/watch?v=isfn4OxCPQs. War es angemessen ihn auf den Boden zu "schmettern", oder war seine Reaktion übertrieben? Wie hättest du an seiner Stelle reagiert

ShortMan679’s Profile PhotoSaturas
Gewalt ist keine Lösung, aber macht manchmal Spaß ;)
Sie kann in diesem Fall sogar eine strategisch sinnvolle Lösung sein, da eine weniger heftige Reaktion womöglich den einen Provokateur abgeschreckt, andere aber herausgefordert hätte, da noch einige andere um den Jungen herum stehe. Seine heftige Reaktion, den anderen auf den Boden zu schleudern macht den nächsten, der viel größer als der erste Gegner ist, scheinbar so unsicher, dass er nicht in die gewalttätige Auseinandersetzung einsteigt, sondern als "Bremser" fungiert.
Mich muss man schon sehr reizen, um mich so aggressiv zu machen. Ich glaube, ich hätte einige Zwischenstufen der Eskalation abgewartet.
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Besuchst du einige Profile hier regelmäßig, um dir die neuesten Antworten anzuschauen oder gibst du dich mit den Antworten, die du auf deiner Startseite siehst zufrieden?

Nicolai1995’s Profile PhotoialociN
Leider nein. Ich besuche immer wieder Profile, lese mir die Antworten durch und like auch sehr gern. Aber oft schmore ich wahrscheinlich im eigenen Saft, bin so sehr mit meinen eigenen Fragen und Antworten beschäftigt, dass ich kaum andere Profile regelmäßig besuche. Aber immer wieder gibt es Antworten auf Profile, die mich erheitern, erhellen oder auf neue Ideen bringen. Zu letzterem gehört immer auch eine Portion Provokation, die mich antreibt zu widersprechen. Ab und an mache ich ja auch meine Umfragen zu Themen. Die Antworten darauf sammle ich alle und lese sie auch durch. Nichts wird ungelesen geliket. Manche Antworten reizen ja dann zum Nachfragen oder dazu einen Kommentar zu hinterlassen.
Mit meiner Startseite bin ich nicht zufrieden, also kann ich mich auch unmöglich mit ihr zufrieden geben. Ab und an ist sie aber eine nette Quelle des Amüsements.

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Hattest du ein schönes Wochenende? Was hat dich besonders gefreut/glücklich gemacht?

An diesem Wochenende, das emotional furchtbar schwierig für mich war und mich an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, machte ich eine großartige Entdeckung. Die drei Jahre in meinem persönlichen Paradies haben mich so gestärkt, dass ich wie eine fettgefressene Raupe in die Metamorphose kann und ich mich verwandeln werde. Zugleich wird in dieser Metamorphose Selbsterkenntnis für mich neu geschrieben *-*

Was wäre/ist das Wertvollste in Deinem Leben, wenn es keinen materiellen Besitz mehr gäbe?

Das Wertvollste in meinem Leben ist kein Besitz!

Ein trügerisch und rein äußerlich ruhiger Tag im Garten, ein Flugzeug am Himmel und der Schrei der sterbenden Schmetterlinge im Bauch schreibe ich die 243. Folge des kafkASKen Romans SOKRATES. Es wäre jetzt wenig hilfreich, den Verstand zu verlieren :'(

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Luisa durchströmt von angenehmer Wärme ließ es einfach geschehen, erwiderte seinen Händedruck und kuschelte sich an Marcellus an. Für einige Augenblicke achtete sie nicht mehr auf die Hangars, die Lichter, die Flugzeuge, die Pisten, bis das Auto neben einer Legacy 650 zum Stehen kam. Diskret stieg der Fahrer aus, während an der Tür des Privat-Jets, der einem überdimensionalen Geschoss ähnelte, dessen lange Spitze etwas zu Boden geneigt war, eine Frau in schwarzen Lackschuhen, schwarzen Nylons, einem engen blauen Rock und weißem Hemd mit gestärktem Kragen erschien. Die Pilotin mit den hochgesteckten roten Haaren und der Fahrer wechselten ein paar Worte, wobei das Gespräch mit dem etwas bekümmerten Ausdruck im Gesicht des Fahrers und seiner Bemerkung endete: «Ich werde es dem Chef sagen.» So ging er wieder zur Limousine zurück – noch immer bedacht, so diskret wie möglich zu sein. Sein Räuspern und Hüsteln aber wurde in der Fahrgastzelle im Fond nicht registriert. Dezent klopfte der Fahrer an die Scheibe, die einige Sekunden später herunter gelassen wurde. «Chef, wir müssen etwas umdisponieren: wir haben eine dringende Lieferung nach Zentralafrika in die Republik Kongo.» Luisa rückte ihre Bluse und Haare zurecht und bemerkte, wie der Fahrer bemüht war, sie zu ignorieren. Adonis' Augen blitzten aufgeregt. «Eine Lieferung? Gut. Und von dort geht es dann ostwärts auf die Malediven. Nur mit der Legacy wird das nicht gehen.» «Nein, für uns ist eine Bundeswehr A319 startklar gemacht worden.» «Sehr gut. Dann nichts wie hin!» Luisa war verwirrt, aber genoss ihre Verwirrung wie ein lauwarmes Bad im See unter dem Sternenhimmel. Der Fahrer nahm seinen Platz ein und sie kuschelte sich an Adonis.
«Nur wer das Paradies kennt, seine Unbeschwertheit, seine Ruhe und Gelassenheit, die ihm eigene besondere Freiheit, dass sich ohne Umstände zusammenfügt, was zusammen gehört, kann eine Paradieseologie schreiben. Nun werden Sie sagen „Dann kann also niemand eine Paradieseologie schreiben und ein solches Traktat gehört ins Archiv ungeschriebener Texte“. Ich muss Ihnen aber entgegnen: „Doch ich kann das; denn es ist der Duft der Möglichkeit, den ich geschnuppert habe und der mich beflügelt. Ich habe ihn noch in der Nase, auch wenn irgendeine Macht nicht möchte, dass ich ihn rieche. Kurz zweimal hintereinander wurde mir die Nase gebrochen, als könne man mir dadurch die Sinne rauben und mich so orientierungslos machen wie einen Spürhund, dem man Pfeffer auf die Fährte streut.“» Uri Nachtigall war nach dem Erwachen aus der unsäglichen Nacht mit dem abschließenden schrecklichen Besuch des brutalen Kommissars Alfred Ross, aus dessen Fängen ihn nur das beherzte Eingreifen der Schwester Lapidaria mit einem Elektroschockgerät retten konnte, nicht zum Frühstück im Speisesaal erschienen, hatte sich nur eine Kanne Kaffee, eine Tasse und eine Zuckerdose vom Servierwagen genommen und sich in sein Zimmer zurückgezogen, wo er nun die Idee zu seinem Traktat umzusetzen versuchte.

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Vor einiger Zeit hörte ich diesen Satz und bin noch immer im Denkmodus: "Berüchtigt ist die radikalste Art berühmt zu sein". Was fällt Uri zu dieser Aussage ein?

Ach was für eine Assoziationsfrage?! Nicht alles, was schwer verständlich ist, muss tiefsinnig sein, das lehrt uns schon die philosophische Rhetorik. «Nachts ist es kälter als draußen» weist auf der einen Seite auf die Inkommensurabilität von Begriffen unterschiedlicher Kategorien hin, andererseits aber durchaus auch auf so etwas, dass der Quatsch immer quätscher werden könnte - womit wir eine grammatische Inkommensurabilität hätten.
Ich muss meinen Blick von der Formulierung «radikalste Art berühmt zu sein» weg lenken. Bliebe ich dabei, müsste ich meine Inkommensurabilitätsthese weiter beibehalten, denn ich meine, die Art „etwas zu sein“ und die Art „etwas zu werden“ sind sehr unterschiedlich. Und eigentlich würde ich im obigen Kontext eher daran denken, von der Art „berühmt zu werden“ zu sprechen. Berüchtigt wäre also der Weg von „unbekannt“ zu „berühmt“.
Im obigen Satz aber gibt es diesen Weg nicht. Und man muss sich fragen: welche Art „berühmt zu sein“ ist denn berüchtigt?
Geschweige denn von der Superlative der „radikalsten Art“. Diese Superlative weiß, wo oben und unten ist, oder suggeriert zumindest, genau das zu wissen und ist zugleich eine adverbiale Kategorie, WIE man etwas macht und nicht die Art und Weise des Seins, was eher adjektivisch benannt wird. Jemand ist durch seine radikale Art berühmt berüchtigt, was seine Eigenschaft wäre, die ihn berühmt und berüchtigt macht, nicht aber die Art, wie er etwas macht kann berüchtigt sein, er aber dadurch berühmt sein (und nicht werden).
Im Grunde wirkt die Verfremdung der bekannten Redeformel „berühmt berüchtigt“ tiefsinnig, zumal der „radikalsten Art“ das Berüchtigtsein zugesprochen wird. Mit „berüchtigt“ verbinde ich eine unrühmliche Art berühmt zu sein, etwa durch furchteinflößende Gewalttätigkeit von Revolverhelden oder Amokläufern. Ungern verbinde ich mit dem Berüchtigtsein etwas durchaus Ernstzunehmendes wie Radikalität. Denn Dinge an der Wurzel anpacken zu wollen und das Übel an der Wurzel zu bekämpfen sind für mich positive Aktivitäten - sie sind nicht berüchtigt. Die radikalste Art, eine Sache anzugehen und wenn es auf dem Weg zur Berühmtheit ist, hat für mich nichts Berüchtigtes, wobei überhaut des Berühmtwerdenwollen etwas Seltsames und Fragwürdiges ist und noch fragwürdiger wird es, wenn man berühmt bleiben will, weil jeder Gipfel, den man erklimmt, eigentlich irgendwann auch wieder verlassen werden sollte, um zu sich selbst zurück zu kehren.

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Hast du eine Bibel?

sopzock’s Profile PhotoSam
Ich habe eine Bibel, ich habe das Buch Mormon, den Koran auf Deutsch, diverse Bücher von Hare Krishna (fand die Hare-Krishna-Bewegung mit dem Mantra, dem Gesang immer sehr freundlich und sympathisch, zumal sie die Bücher immer lachend und freundlich ohne viel erklärendes Beiwerk einem geschenkt haben), eine Zeitlang las ich den Wachtturm der Zeugen Jehovas und diskutierte mit ihnen anhand ihrer Bibelausgabe, ich habe ein Lexikon der griechischen Mythologie.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, worauf du mit dieser deiner Frage hinaus wolltest außer vielleicht, dass du gar nicht die alt- und neutestamentarische Bibel gemeint hast, sondern überhaupt ein mir heiliges Buch, könnte ja auch das Manifest der kommunistischen Partei sein ;)
Ich möchte dir einen Gedankenstrich schenken und hoffe, dass du mich über die Intention deiner Frage aufklärst.

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Was les ich da grad hier unten ?..Sie sind Jahrgang 1963 ? ha haa ! Ich bin schon seit 1949 da. Also Herr Bülbül bei allem Respekt, nun erübrigt sich wohl jeder Streit und Zweifel "WER hier Recht hat." ( und bitte jetzt keine voreiligen Zitate uralter Volksweisheiten )...Sokrates soll entscheiden.

Bei einem Truppenbesuch von ganz oben, erzählt ein Freund, habe es ein gemeinsames Essen aller Soldaten mit den hohen Offizieren gegeben und ein Generalleutnant habe ihm gegenüber gesessen. Es gab Leber und ein letztes Stück lag noch auf dem Servierteller. Da sagte der Generalleutnant: «Ich würde ja gerne noch ein Stück essen, aber mir ist dieses Stück zu viel. Möchte vielleicht jemand mit mir teilen?» Da meldete sich der Freund, der mir die Anekdote erzählte; der Generalleutnant habe die Leber in zwei ungleichgroße Stücke geteilt. Aus Höflichkeit wollte der Freund, damals ein junger Soldat, das kleinere Stück nehmen, worauf der Generalleutnant sagte: «Sie können ruhig das größere Stück nehmen, Fähnrich. Es obliegt dem Älteren, gerecht aufzuteilen!»
Sokrates hingegen war Pazifist, werter Graf.

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Adonis, lass deine widerlichen W*chsgriffel von Luisa! Blei im Hirn ist vermutlich lebensgefährlich.

point_man’s Profile PhotoName_Datum_Unterschrift
Ach, Arthur! SOKRATES Folge 242:
Aber es war jetzt nicht die richtige Zeit, herauszufinden, was mit ihm nicht stimmte. Vielleicht war das alles nur ein böser Traum. Aber er konnte doch nicht das alles träumen? «Du denkst schon wie dieser irre Lemming», sagte er zu sich selbst. Oh nein! Wie sein seltsamer Klient, der angeblich an einer Amnesie litt und immer nur und immer wieder nur seine Jammer-Formel auspackte: «Das ist alles bestimmt nur ein böser Traum» wollte Niklas Hardenberg nie werden. Wie dem auch sei, wichtiger war es, sich eine Aussagestrategie zurecht zu legen. Er hatte seine Getränke ausgetrunken und wartete. Er fragte sich, ob das Geld wohl noch auf seinem Konto war. Nach dieser Aktion würden die Karten bestimmt neu gemischt. Die Tür ging auf, und ein sehr beleibter schwer atmender Kommissar kam herein: «Herr Niklas Hardenberg?» «Ja, der bin ich.» «Also», hob der Dicke langsam an, «also ich habe mir Ihren Fall durch den Kopf gehen lassen. Der Waffenschein ist in Ordnung. Die Waffe wird konfisziert, bevor Sie damit noch mehr Unheil anrichten! Es soll die Staatsanwältin entscheiden, ob Sie ihre Waffe und Ihren Waffenschein behalten dürfen oder ob Ihnen beides entzogen wird. Ist nicht mein Problem. Ansonsten bin ich dafür, dass Sie nach Hause gehen und die Löcher zählen, die Sie in die Wand geschossen haben. Und wenn Sie sich das nächste Mal besaufen, dann sehen Sie weiße Mäuse oder so etwas Kleines, Feines und keinen furchteinflößenden kräftigen Mann, von dem Sie nicht wissen, wie er in Ihre Wohnung gekommen ist!» «Aber...»
Kaum eine Dreiviertelstunde später kamen sie am Flugplatz an. Der Chauffeur steuerte gezielt eine spezielle Einfahrt an. Luisa wurde von leichtem Reisefieber gepackt und spürte eine erweckende Aufregung in der Magengegend. Sie konnte die parkenden Flugzeuge sehen, die Hangars, die großen Terminalgebäude in einiger Entfernung, mit Natodraht geschützte Zäune und Absperranlagen, Straßenlaternen und vor einigen Hangars Flutlichter, die eingeschaltet waren und unter ihnen größere wie kleinere Passagierflugzeuge. In der Ferne donnernde Düsentriebwerke, Pistenbefeuerung und kleine Leitlichter, die die Piloten zur Startbahn oder zu den Parkplätzen führten. Luisa fielen Polizisten auf Motorrädern auf, die in unregelmäßigen Abständen am Rand der Zufahrt warteten. Der Wagen erreichte eine Einfahrt, die von vier mit Maschinenpistolen Bewaffneten in schusssicheren Westen bewacht wurde. Während einer von ihnen sich vor das Auto stellte, trat ein anderer an die Limousine heran. Der Chauffeur gab ihm seinen Ausweis. Luisa wollte gerade Anstalten machen, ihren Pass zu suchen, als ihr einfiel, dass er mit ihrer Reisetasche im Kofferraum war. Aber Marcellus bedeutete ihr, die Kontrolle den Bediensteten zu überlassen. Und tatsächlich wurden sie sogleich durch gewunken. Sie fuhren über einen unübersichtlich großen Betonplatz, wobei Luisa das Ziel nicht ausmachen konnte, obwohl sie neugierig spähte. Marcellus nahm tätschelnd ihre Hand.

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Der Herbst meldet sich an, klopft an die Tür; ich möchte den Sommer nicht loslassen, die langen Juni-Tage, die Dämmerung, die sich erst gegen 22.30 Uhr einstellte. Schon kurz vor 21.00 Uhr wird es dunkel und kühl. Gestern sagte ich und noch nie war es mir mit so einem Satz so ernst wie in jenem Augenblick: «wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen und den heutigen Tag mit seinen Geschehnissen ungeschehen machen». Es wäre so leicht gewesen, mit einer anderen Entscheidung, andere Ereignisse und viel fröhlichere hervorzubringen. Aber ich fixierte wie besessen den Fliehpunkt, der mich aus der Kurve tragen würde und konnte nicht anders agieren, als immer nur darauf zuzusteuern. Ich war das Kaninchen vor der Schlange.
Nun liege ich da, spüre die Kühle der Nacht und bemerke das erste Laub, das von den Bäumen fällt. Ich scheue ängstlich vor dem Herbst, als ob er etwas dafür könnte! Ich versuche mich noch einmal an die unbeschwerten Tage zu erinnern, an denen ich jeden so nehmen konnte, wie er kam. Ich habe mich in großer Gelassenheit geübt und nun soll mir wieder etwas die Brust zuschnüren?
Ich gebe mein Seelengeheimnis preis und bedauere wie ich noch nie bedauert habe, kein Prinz geworden zu sein, der zu befreien vermag. Hilflos tappe ich von Punkt zu Punkt und verwunde. Hilflos stehe ich vor dem Scherbenhaufen und hoffe, dass jemand den Film zurückdreht und er beim nächsten Mal anders abläuft. Hat der Herbst den Film erfunden, dass er so die Blätter von den Bäumen werfen kann?
Ich denke an das Feuer im Ofen und freue mich auf den Winter. Wenn aber mir die rutschigen und matschigen Straßen entgegengehalten werden, der Schnupfen, die Grippe, der Arbeitszwang, obwohl die ganze Welt Ruhe einfordert und das winterliche Innehalten, dann schmerzt mich der Gedanke, keine Magie zu haben, die Illusionen in Realität umzuwandeln, statt einfach die Realität zu wandeln. Wer hierbei auf halber Strecke stehen bleibt («Was bist du Narr, vor Winters in die Welt entflohn?/Die Welt ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt»), bleibt womöglich auf der Strecke!
Ich für meinen Teil weiß, dass ich über den Winter kommen kann, auch wenn mich der Gedanke an den Schmerz ängstigt, weiß ich, wie man mit ihm umgeht, wenn er sich denn tatsächlich einstellt. Die Furcht vor ihm ist schlimmer als er selbst. Wenn ich den Geruch des Laubs auf der Wiese rieche, werde ich mich aufrichten können und durchatmen und werde mich erfreuen an der kleinsten Herbstkleinigkeit. Heute schon würde ich am liebsten die Schamotteplatte meines Ofens erneuern und Holz stapeln und die Luft fröhlich beschnuppern. Liegt nicht etwas in ihr, was mich ruft? Während ein Flugzeug donnernd seine Düsen pfeifen lässt, sehe ich dass der Himmel voll Positionslichter ist. Das Versprechen ist großartig: morgen wird die Sonne meine Welt erwärmen, egal, was in ihr einzubrechen droht. Man darf den Dingen kein allzu großes Angstgewicht beimessen. Angst war noch nie ein guter Ratgeber!

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