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Uri Bülbül

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bekommst du oft beleidigungen als frage? sperrst du diese user und nützt das was?

quadrati’s Profile Photocharlotte
Ha, ha, nur der Blitzableiter zieht Blitze an.
Ach ja, ein schlecht platzierter Baum auch. Na ja, dann die Häuser, die schlecht platziert sind und keinen Blitzableiter haben. Und der blöde Wanderer unter dem schlecht platzierten Baum.
Habe ich irgend etwas vergessen?

bist du eher für ein entschiedenes JA oder NEIN? oder gerne eher für ein jein?

quadrati’s Profile Photocharlotte
Klarheit hat noch keinem Dialektiker geschadet und Widersprüche sind sein Elixier.

Wie hast Du deinen besten Freund/deine beste Freundin kennengelernt?

Vor 29 Jahren schleppten irgendwelche Kommilitonen meiner Medizin studierenden Frau einen Türken ins Haus - meinten es wohl irgendwie gut mit mir oder dem Türken, da sie wussten, dass die kleine Blonde mit einem Türken verheiratet war.
Man hatte nur übersehen, dass ich meine Herkunft und alles, was damit zusammenhing damals absolut verabscheute und es eine weise Entscheidung meiner Eltern fand auszuwandern. Allmählich entwickelte sich aber schon in mir eine ebenso radikale Abneigung gegen diese Idioten, die schon vor dem Physikum schon das Gefühl haben, die gesamte Mechanik des Lebens begriffen, um nicht zu sagen mit Löffeln gefressen zu haben, und einzig und allein der Menschheit helfen zu können. Schließlich sind sie die prädestinierten Halbgötter in Weiß und in ihrem jugendlichen Wahn fühlten sie sich als dreiviertel Götter.
Meine dämliche Mutter hatte sich zu allem Überfluss mit der kleinen Blonden verschworen, mich auch noch zum Medizinstudium zu bewegen; denn sie sahen in Philosophie keine Zukunft: «Das kannst du doch machen, wenn du einen ordentlichen Beruf hast», quakten sie mir ins Ohr und sägten an den Nerven. Mein Schwiegervater, ein recht erfolgreicher Maschinenbauer, stellte immerzu und immer wieder die große teleologische Sinnfrage: wozu dies und wozu jenes. Die ganze Welt schien gegen mich. Und dann wurde mir unterstellt, ich könne kein Blut oder keine Leichen sehen, also marschierte ich im weißen Kittel in die anatomische Vorführung, um beim Leichenfleddern zuzuschauen und nahm der blonden etwas Blut ab, um... nein, nicht meine Ehre zu retten, sondern zu beweisen, dass man Philosoph nicht wird, weil man keine Leichen sehen kann oder Blut abnehmen, sondern, weil es eine Leidenschaft ist, dem Scheinbaren des Lebens mal anders zu begegnen als mit Angepasstheit.
Und dann kam da ein etwas schüchterner, auf jeden Fall zurückhaltender Altersgenosse aus der Türkei im Schlepptau dieser Bande zu mir.
Eigentlich wirkte er gar nicht unsympathisch, aber das durfte ich auf gar keinen Fall zulassen.
Später liefen wir uns an der Uni immer wieder über den Weg und weil er Musiker war und ein Autor in meinem Kleinverlag Gedichte über Istanbul verfasst hatte und diese mit einem Musiker gemeinsam auf Lesungen zum Besten geben wollte, (übrigens ein Philosoph aus dem Bochumer Hegel-Archiv) kamen wir zu dritt zusammen und freundeten uns immer mehr an. Heute ist er zweifelsohne mein bester Freund und niemand versteht, meine verrückte Art besser als er. Wir haben fast dasselbe künstlerische und philosophische Empfinden und sehen vieles gleich, obwohl es auch manchmal deutliche Differenzen gibt. Und zwischendurch hatten wir auch eine drei Jahre anhaltende Freundschaftskrise. Das aber gehört zu einer guten Freundschaft unbedingt dazu.

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hast du schon ein graues haar?

quadrati’s Profile Photocharlotte
Frag das mal deine Schüler nach deiner Unterrichtsstunde.
Als ich Schüler war, kann ich mit Stolz von mir behaupten, hatten meine Lehrer nach einer Stunde mit mir ein graues mehr :) Und so beschloss ich, selbst nicht den Weg in den Hirnknast zu wählen... Tschuldigung, meinte natürlich Bildungsvollzugsanstalt, sondern gab mich gänzlich der Anarchie eines Dauerstudiums hin.
Und vor einiger Zeit stellte ich fest, dass ich Schuhcreme in Schwarz brauche.
Zufrieden?

kannst du dir vorstellen, deinen (zukünftigen) beruf wirklich ein ganzes erwerbsleben lang auszuüben? oder willst du da abwechslung haben, auch wenn du dann vielleicht weniger verdienst?

quadrati’s Profile Photocharlotte
Weniger als ich kann man nicht "verdienen". Ich bin Literat und ein Taugenichts. Ein Diogenes im Fass - nur, dass statt des großen Alexander der Gerichtsvollzieher ab und an sich in meine Sonne stellt. Und er findet es nicht wirklich nett, wenn ich ihm sage, er soll mir aus der Sonne. Er antwortet dann einfach: «Ist gepfändet. Was haben Sie noch?»

der hater-anon hatte keine Ideen mehr, man kann beruhigt ins bett gehen. hast du im bett ein seitenschläferkissen?

quadrati’s Profile Photocharlotte
Also ich muss doch sehr bitten - DAS anon, weil wir kein Geschlecht unnötig verdächtigen wollen. Das Griechische müsste es hergeben. Und dann kann «mensch» beruhigt ins bett gehen (von mir aus kannst du die minuskulöse Schreibweise beibehalten. Für mich wäre das nichts). Und ich habe natürlich ein SeitenschläferInnenkissen, wie es sich gehört.
Und ich... http://ask.fm/quadrati/answer/117617290817 ...ich würde dir nie freiwillig folgen; aber Lehrerinnen ziehen mich magisch an.
@DoctorParranoia - bitte, ich folge einer Lehrerin.

Welches Märchen würdest Du gerne selbst erleben?

Froschkönig, und ich möchte der Frosch sein und nicht etwa der goldene Ball oder der Brunnen oder so etwas.
Liked by: toni Pascal

Ist das Leben ein Labyrinth ohne Ausgang?

Das kommt nun darauf an, wie ich «Ausgang» verstehen soll. Ausgang als eine Möglichkeit hinaus zu treten in einen anderen Raum und Ort, wird dieses Leben meiner Meinung nach nicht haben. Denn selbst, wenn es etwas außerhalb unseres Lebens und unserer Welt gäbe, ist der Tod eine so einschneidende Veränderung, dass unser Ich nicht sich selbst gleich bleibend in dieses Etwas treten würde. Also ändert sich alles und erst recht mit dem Tod und nichts bleibt, wie es ist. So wie man nicht als ein und derselbe Mensch zweimal in denselben Fluss steigen kann, so kann man erst recht nicht durch den Ausgang des Lebens hinaus gehen in eine andere Welt. Man ist einfach nicht mehr das, was man vorher war.
Nimmt man aber das Wort «Ausgang» lediglich als ein Ende, dann hat das Leben ob als Labyrinth oder schnurgerade Linie auf jeden Fall einen Ausgang, den Tod.
Alles andere wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen. Des einen Labyrinth ist des anderen Gedankengang.

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Liked by: charlotte

@letmehelpyoumyfriend - Ein Name wird Programm :) Eine Randbemerkung zur Wirklichkeitsantwort http://ask.fm/letmehelpyoumyfriend/answer/117903591750

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Von Berühmtheiten nimmt man immer wie selbstverständlich an, dass sie jeder kennt. Ich hasse das wie die Pest. Auch ich kenne nicht jede Berühmtheit, jede Rap- oder Pop- oder Schauspielgröße. Ich kenne nicht einmal alle berühmten Philosophen, obwohl das mein Fachgebiet neben Germanistik und Medienwissenschaft ist. So ist es eben, und ich halte es da mit Heraklit: Vielwisserei macht noch keinen Verstand.
Also setze ich auch nicht wirklich voraus, dass jeder Mensch in unserem Kulturkreis Alexander Kluge kennen muss. Aber, das Motto in meiner Schul- und Studienzeit war und hat meiner Meinung nach auch an Gültigkeit nichts eingebüßt, ganz gleich, ob Wirklichkeiten zerfallen und Realitäten sich in Subjektivität auflösen oder nicht, man muss schon wissen, wo man etwas nachschlagen kann. Als Germanist wäre es ratsam zum Beispiel Frenzels Daten deutscher Dichtung zu kennen oder den Eppelsheimer / Köttelwesch. Als Philosoph kommt man nicht um Joachim Ritters Historisches Wörterbuch der Philosophie und als Schüler nicht um einige Ausgaben des DUDEN, als Sprachforscher und Linguist wäre es angebracht, Friedrich Kluges Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache zu kennen oder als Theaterwissenschaftler Manfred Braunecks Theaterlexikon.
So nun habe ich auch eine kleine Einsicht in Nachschlagewerke gegeben, was bitte nicht unterschätzt werden sollte. Ich weiß nicht, warum die Schule so etwas nicht macht. Werden die Schüler absichtlich dumm gehalten, damit sie nichts nachschlagen und eventuell etwas in Erfahrung bringen können, was selbst ihre Lehrer nicht wissen? So etwas wäre aber leicht möglich, und man muss durchaus zu seiner Unwissenheit stehen. So viel Selbstbewusstsein muss sein :) Und, man muss tatsächlich den Mut haben, Dinge nachzuschlagen und in Erfahrung zu bringen. Alles andere ist Doofgetue und für mich schwer akzeptabel.
Für unsere Internetfreunde habe ich noch einen ganz besonderen Nachschlagetipp. Ich habe gehört, da gibt es eine offene und demokratische Enzyklopädie im Internet und dann auch noch eine Krake von Suchmaschine, die alles und jeden listet und nicht bereit ist zu vergessen. Das sind natürlich moderne Mythen. So etwas kann es nicht geben. Darum geht immer schön in die Bibliothek oder Stadtbücherei oder von mir aus an Mamas und Papas Pornosammlung und klärt euch auf, wie man es eben zu meiner Jugend gemacht hat. Den ersten Satz meiner Wirklichkeitsfrage in das Suchfeld eures Browsers für die Suchmaschine einzugeben und zu schauen, in welchem Zusammenhang das wohl stehen könnte, solltet ihr auf jeden Fall vermeiden, sonst stellt sich womöglich heraus, dass ihr Kluge nicht kennt, den Alexander nicht und den Friedrich, den Etymologen, erst recht nicht. Das wäre furchtbar peinlich. Und wer Wikipedia (huups, jetzt ist es mir herausgerutscht) und google benutzt, macht sich doch nur lächerlich, oder?
Und was «Wortgewandtheit» anbelangt: Nun ja, ich betreibe dieses Geschäft der Schreiberei seit meinem 15. Lebensjahr und bin 51.

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letmehelpyoumyfriend  Ein Name wird Programm  Eine Randbemerkung zur
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Wer sich auf die Suche nach Vermissten begibt und dann auch noch wirklich seltsame Menschen vermisst, kann böse Dinge erleben - vielleicht die letzten Dinge im Leben ;) Die 39. Folge von SOKRATES kommt dieses Mal sofort nach der letzten. Ich bin ganz aufgeregt und möchte endlich Tote sehen.

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Der Deutschkurs bestand aus einem Dutzend Schülerinnen und Schülern, es gab doppelt so viel Mädchen wie Jungs – also eine kleine Rechenaufgabe für Schlaumeier. «Inspired by many true stories» Linkin Park «Castle of Glass» auf den Ohren und das Video auf dem Smartphone erreichte sie den Hauptbahnhof. «All great things are simple, and many can be expressed in single words: freedom, justice, honor, duty, mercy, hope. (Winston Churchill)» Ihre Mitmenschen und Umwelt nahm sie nicht wahr; außer wenn sich ihr jemand als Hindernis in den Weg stellte; ansonsten waren diese Figuren vollkommen uninteressant für sie. Sie war nicht die letzte aus ihrem Kurs, die am Treffpunkt eintraf. Freundlich begrüßten sie ihre Mitschüler und verwickelten sie in Gespräche, witzelten und drückten teilweise auch ihren Unwillen darüber aus, dass sie an dieser Exkursion teilnehmen mussten, die eigentlich diesen hochgestochenen Namen gar nicht verdiente. Sie fuhren dafür nicht einmal in eine andere Stadt.
Als Frau N.N., eine Mittdreißigerin, einige Bemerkungen ihrer Schülerinnen und Schüler diesbezüglich aufschnappte, trat sie näher und mischte sich sehr lehrerinnenhaft in das Gespräch ein: «Wozu in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah?» sagte sie. Luisa konnte ihre Deutschlehrerin nicht ausstehen. Und diese Abneigung beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie korrigierte die alternde Besserwisserin sofort: «„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ heißt das. Das Fragewort „wozu“ ist teleologisch, fragt nach dem Sinn, der durch das Ziel gegeben wird, das Fragewort „warum“ kann beides bedeuten, sucht aber zunächst den Sinn im Grund, in der Ursache einer Gegebenheit.» Die Lehrerin war kurz irritiert, rechnete aber irgendwie grundsätzlich mit Angriffen und Attacken von Klugscheißerei ihrer Schüler; allerdings war sie nicht immer – eigentlich, genau genommen, selten zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung fähig. «Luisa Metzger, wenn Sie es nur einmal mit Ihren Hausaufgaben so handhaben würden, eine schöne Goldwaage für Ihre zu erledigenden Aufgaben und die Schlampereien darin – das wäre doch mal etwas für Sie!» Dabei hätte man doch sagen können, dass in diesem Fall das Fragewort „wozu“ und „warum“ nun tatsächlich synonym waren. Denn es wurde nach dem in der Zukunft liegenden Motiv für das Indieferneschweifen gefragt. Aber so viel Hirn besaß die Alte in Luisas Augen nicht. Zwei ihrer Freundinnen und Luisa hielten sich etwas distanziert zu Frau Sophie Rosenberg-Kübel auf, als die Exkursion nun endlich ihren Lauf nahm.

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38. Folge von SOKRATES ist da: Unter Schwestern :) Alle 38 Folgen in einem Text nachzulesen und zu kommentieren unter https://docs.google.com/document/d/1O_cvvRp7qIerpzTciSZn3vyfhoTfmjkJIdMeghAcPQs/edit?usp=sharing

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Sie sprang vom Sofa, schnappte sich den abgegrasten Naschteller und die leere Cola-Flasche und fragte Johanna, ob sie noch etwas aus der Küche haben wolle. «Ja, bringst du mir noch eine Banane mit?» Die Banane flog wenige Augenblicke später elegant durch die Luft und wurde von Johanna geschickt mit der Linken aufgefangen. «Na Schwesterchen, willst du schon ins Bett?» kicherte Luisa. Kurz verstand Johanna sie nicht, doch dann empörte sie sich künstlich: «Hey, sei nicht so frech! Die Jugend heutzutage! Apropos Bett. Kannst du überhaupt noch schlafen, wenn du so viel Cola trinkst? Oder willst du heute Nacht gar nicht schlafen?» «Ich zocke gleich noch ein, zwei Stündchen. Morgen fallen bei uns die ersten beiden Stunden aus. Dann habe ich Sport und danach ist diese Exkursion, von der ich dir erzählt habe: „Besichtigung eines freien Theaters und Gespräch mit den Theatermachern“.» «Klingt nicht uninteressant.» Luisa wog mit gespitzten Lippen den Kopf hin und her. «Eine gesunde Skepsis gegenüber dem, was der Deutschunterricht zu bieten hat, sollte man nie ablegen, Schwesterchen, sonst landet man bei der Polizei», neckte Luisa die „Frau Kommissarin“. Dafür flog die Banenschale durch die Luft und landete zielgenau auf Luisas Kopf. «Räum das auf! Ich bin für Ordnung. Und hab eine gute Nacht. Ich gehe jetzt schlafen. Ich fand den Film übrigens sehr spannend, aber so ganz habe ich ihn nicht verstanden. Ich glaube, ich werde ihn mir noch einmal ansehen – demnächst in diesem Kino.» «Ja, dann erkläre ich dir alles. Schlaf gut, große Schwester», rief Luisa aus der Küche und klapperte mit dem Deckel des Mülleimers.
Als Luisa am nächsten morgen völlig erschrocken darüber, wie lange sie geschlafen hatte, aufwachte, hörte sie noch so eben, wie ihre Schwester leise die Wohnungstür von außen zu zog und das Haus verließ. «Oh Shit, ich bin zu spät!» durchzuckte es sie, während sie ins Bad stürzte. Nun musste alles sehr schnell gehen. Aber eine kleine Dusche gönnte sie sich trotzdem noch. Und dann spürte sie zu allem Überfluss auch noch ein Ziehen am Unterleib und dachte «auch das noch!» Die Menstruation, die sich ankündigte, hob nicht gerade ihre Laune. Aber so viel Zeit hatte sie nun auch nicht, um sich um ihre Wehwehchen zu kümmern. Aber dann hielt sie plötzlich inne. «Wollen wir mal nicht übertreiben mit der Eile, Luiselchen», sagte sie zu sich selbst. Schließlich waren Frauenbeschwerden im Anmarsch. Da konnte sie es ja wohl mit dem Sportunterricht etwas gemächlicher angehen bzw. diesen Teil des Tages einfach mal vom Kalender streichen. Luisa frühstückte erst einmal gemütlich, sah etwas fern, machte sich mit einer ausgiebigen Morgentoilette ausgeh fertig und dann auf den Weg zum Hauptbahnhof, wo sie sich mit ihrem Deutschkurs treffen sollte, um gemeinsam in dieses eine freie Theater zu gehen, dessen Namen sie sich nicht gemerkt hatte.

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ich fänd es so cool, wenn man bei Ask auch die Antworten kommentieren könnte. Natürlich nicht anonym. Deine Meinung dazu?

Ob anonym oder nicht, wäre mir gar nicht so wichtig. Von mir aus kann es auch anonyme Kommentare geben, sie müssen ja nicht an und für sich beleidigend oder blöd sein. Du hast diese Frage ja auch anonym gestellt. Vielleicht bist du dir einfach noch nicht sicher, ob du dir überhaupt ein ask-Profil einrichten möchtest und testest die Plattform erst einmal.
Bei vielen usern auf ask, die hirnloses Zeug daher schreiben, nur pubertäre Selfis posten und denen nichts wichtiger ist als ihr Aussehen, wird eine solche Möglichkeit auch keine echte Bereicherung bedeuten. Aber alle, die inhaltlich irgend welche Fragen haben, Antworten bekommen, die sie gerne noch weiter vertiefen würden, wäre eine solche Möglichkeit wirklich toll. Ich versuche durch weitere Fragen an bestimmte Profile oder auch durch Verlinkungen als Frage auf meinem Profil manchmal Kommentare abzugeben. Das ist zwar möglich, aber auch etwas umständlich und nicht immer ganz übersichtlich.
Im Grunde würde ich eine solche Möglichkeit begrüßen und auch nutzen.

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Die multikulturelle Gesellschaft fördert die Entsolidarisierung der ethnokulturellen Gemeinschaft. Stimmst du zu?

Nein, du benutzt selbst in deiner Frage nicht konsequent das Wort «Gesellschaft», denn eine Gesellschaft ist ein weitaus komplexeres Gebilde und ein offenes System, obwohl man immer versucht, sie abzudichten - zwecks Kontrolle - als eine Gemeinschaft.
Gesellschaft und Gemeinschaft sind zwei unterschiedliche Dinge und in einer multikulturellen Gesellschaft kann es durchaus eine ethnokulturelle Gemeinschaft mit solidarischem Gewebe geben. Allerdings muss man immer aufpassen, ob diese Solidarität spontan und natürlich ist oder unter Druck von Autoritäten erzeugt wird, wobei man den Individuen auch mit Sanktionen droht. Zum Beispiel in Fragen der Eheschließung, überhaupt der Geschlechterbeziehungen. Denn hierüber wird ein großer kultureller Druck aufgebaut und ausgeübt. Ethnokultur ist stark rassismusaffin. Wo das nicht der Fall ist und Traditionalismus nicht autoritär wird, können Ethnogemeinschaften auch Geborgenheit bieten, gerade, wenn die globalisierte Gesellschaft zu unübersichtlich wird.
Letztendlich aber ist dem Humanismus ein Mensch ein Mensch unabhängig von allen Differenzen und Divergenzen. Dichten wir es mit dem Sufismus: Mevlana sagt:
«Ob du Christ bist oder Jude,
Muslim oder Atheist,
Komm zu mir,
Komm!»
Übrigens: religiöse Differenzen werden in der Regel höher eingestuft als Rassenunterschiede: es gibt schwarze, gelbe, weiße Katholiken wie Muslime. Ist das nicht interessant?

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Wie findest du das Lied https://www.youtube.com/watch?v=ZAvs-92vAiI

Ein kleiner Junge ist allein vor dem Fernseher und zapt sich durch die Programme und Bilder der Welt; Nachrichten, Informationssendungen, Zeichentrickfilme - alles durcheinander und das Kind allein. Ist das womöglich ein Hinweis auf das lyrische Ich des Sängers, der mit den Worten zu rappen anfängt:
«ich versuch´ mich hier wohl zu fühlen, in einem Land,
Wo die stimmung kalt ist, Arm und reich,alles das gleiche man,
Wenn du Schein hast,dann bist du was,alles sind Geldgeil und,
Jeder scheißt auf jeden, ungerechte Verteilung»
Ist es also dieselbe Person, die sich im Bild allein gelassen fühlt vor dem Fernseher einer ihn überflutenden Informationswelt hoffnungslos und gelangweilt ausgeliefert und die dann im späteren, Erwachsenenalter zu rappen beginnt? Ja, man kann auf diesen Gedanken kommen, wenn man von Eltern, die vielleicht beide Geld verdienen gehen, vor dem Fernseher allein gelassen wird. Die Wohnungseinrichtung und das Ambiente, in dem sich der kleine Junge befindet, deuten auf eine orientalisch angehauchte Kultur und stellen nicht gerade eine "typisch deutsche" Wohnung dar.
Das ist für mich ein Hinweis dafür, dass die obige These, es handle sich in dem Bild um das lyrische Ich, das ja eindeutig einen Migrantenslang spricht.
Seine Worte implizieren indirekt, dass es wo anders schöner sein könnte, die Sonne würde scheinen und auch die soziale Geborgenheit wäre größer. Das ist ein typischer Migrantenmythos, in dem man die (alte) Heimat in Erinnerungen hoch leben lässt: die Leute sind netter, die Menschen sozialer, das Wetter viel, viel besser als in diesem «kalten Land».
Die Welt aber sieht überall sehr böse aus: Geldgier, Gewalt, Korruption, marode Wirtschaft, Krieg, Bürgerkrieg, staatlicher Terror von Dikatoren - kaum ein Land, aus dem Migranten kommen, ist tatsächlich sozial, politisch und ökonomisch warm und angenehm. Nicht dass ich glauben würde, hier in deutschen Landen sei alles prima. Es gibt viele Dinge, wogegen man die Stimme erheben muss und protestieren und kritische Distanz gewinnen. Aber das geht nicht vor einer Folie, dass woanders alles besser ist. Geldgeilheit und Ungerechtigkeiten in der Verteilung sind in der Tat ein Problem - allerdings weltweit. Hinzu kommt, dass Europa und Amerika den Rest der Welt auch ganz gut auszubeuten und brutalst auszunehmen verstehen, während sie in ihrem eigenen Land den Menschen eine heile Demokratie vorgaukeln und irgend etwas von Freiheit suggerieren, was nicht mehr ist als Konsumfreiheit.
Mit der Welt beschreibenden Kritik des Songtextes bin ich absolut einverstanden; nur die Konsequenz bleibt aus; denn ein kräftiges Ich f* die Welt, ist eigentlich keine Konsequenz, sondern lediglich Geschwätz. Die Kulturtheorie hat dafür auch ein Fachwort: «Eskapismus» - Flucht vor der Realität, die man in diesem Fall gerade so treffend beschrieben hat.

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Hat mich auch verwundert und natürlich auch gefreut, wenn sich jemand mit mir beschäftigt und dann ein Feedback gibt freut mich das immer! Und wie du anhand der Gedankenstriche ja merkst, du erhälst sie also folge ich dir auch.

RubyBuby’s Profile Photoichbineindunkindonut.
Ja, dunkindonut :) Das ist eine runde Sache.

Mit einem Gedankenstrich erwarte ich keineswegs eine Meinung über meiner einer, viel mehr will ich damit bezwecken dass du deinen Gedanken unter diesem besagten Strich freien Lauf lassen kannst. Ich verschicke jeden Abend einen an die Menschen denen ich folge und freue mich sie Morgen's zu lesen.

RubyBuby’s Profile Photoichbineindunkindonut.
Oh, ein Mißverständnis. Das kann sehr gut daran liegen, dass ich mich mit dem Sprachcode auf ask nicht detailliert genug auskenne. Den Ausdruck «Gedankenkotze» habe ich schon mitbekommen und finde ihn auch irgendwie witzig - weit witziger als «Bewusstseinsstrom», der vor mehr als einem halben Jahrhundert entstanden sein muss. Auch das @ als eine Aufforderung zur Meinungsäußerung habe ich registriert und dachte nun fälschlicherweise, dass auch der Gedankenstrich in dasselbe Bedeutungsfeld gehört.
Aber da sich jeder, der sich auskotzen möche, weil ihm einfach übel ist, er den Kanal voll hat und ihm alles hochkommt, keinerlei weiteren Aufforderung mehr bedarf, um sich zu übergeben, denke ich, jeder kann sich selbst die Aufforderung «Gedankenkotze» schicken und sich auskotzen. Mit dem Gedankenstrich verhält es sich doch ebenso. Wenn ich einen Gedanken habe, den ich loswerden möchte, mache ich mir einen Gedankenstrich in das Fragefeld und lege los. Ich selbst würde mir ja auch immer versuchen einen Titel über das Fragefeld meiner Gedankenkotze zu geben. Aber das ist persönliche Geschmackssache.
So habe ich deinem Gedankenstrich eine Bedeutung gegeben, die anscheinend ihm gar nicht zukommen sollte. Schön daran ist auf jeden Fall, dass man über Kommunikation nachdenken konnte. Nicht alle Zeichen werden vom Empfänger so interpretiert, wie sie der Sender meint. Das weiß eigentlich jeder. Was aber seltsamerweise häufiger in Vergessenheit gerät: Mißverständnisse in der Kommunikation werden wiederum nur durch Kommunikation beseitigt. Das aber erfordert eine gewisse Kompetenz, die nicht jeder aufzubringen vermag. Obwohl man angeblich «nicht nicht kommunizieren kann».

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Mit einem Gedankenstrich erwarte ich keineswegs eine Meinung über meiner einer

GEDANKENSTRICH

RubyBuby’s Profile Photoichbineindunkindonut.
Ja, nun schickst du mich also auf deinen Gedankenstrich. Ich soll mir wahrscheinlich eine Meinung über dich bilden und dir mitteilen. Immer wieder tauchst du unter meinen Fragen auf - geradezu penetrant. Ich könnte es positiv sehen: dir liegt etwas an meiner Meinung. Aber dein Profil, das mir nicht unsympathisch ist, und weshalb ich dir ja auch folge, ist mir letztendlich nicht wichtig genug, um eine inhaltliche Auseinandersetzung damit zu beginnen. Manchmal like ich bei dir, habe ich das Gefühl. Du suchst Sinnlichkeit und Sinn im Leben im Quatsch, Gelassenheit und Haschischkonsum - zumindest in der Huldigung in Worten. Auf mich wirkt das Profil wie die Sinnentleerung der Postmoderne: cool, süß, rund, wenn auch nur als Gebäck und schön entspannt durch Gras.
«Nenne 50 gründe zum leben.
Ich nenne dir 5 - Donuts, Bier, Gras, Frauen und - Donuts! »
Und die Konsequenz daraus findet man auch auf deinem Profil:
«- nik ダ
Mit Kopfschmerzen aufzuwachen ist so richtig schäbig.»
Aber mach dir nichts daraus: andere bekommen auf ihre Weise Kopfschmerzen. Kopfschmerzfrei ist wahrscheinlich nur die Enthauptung, he, he.

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würdest du drogen nehmen wenn du dürftest?

aoesnui’s Profile PhotoNaacal
Ich würde Drogen nehmen, wenn ich es WOLLTE. Ganz gleich, ob ich es dürfte oder nicht. Ich glaube, das ist auch die übliche Verfahrensweise in diesen Dingen. Aber ich liebe mein Leben, meinen etwas kümmerlichen und nicht super schnellen Verstand, meine Wahrnehmungen und alles, was mir schon der Alkohol als Droge eher vernebelt und verschleiert. Ich will mein Leben pur und nicht manipuliert. Deshalb nehme ich keine Drogen. Ich will meinen kleinen Zeh bewegen, wann ich es will und sehen, was ich sehen will und ignorieren, was ich nicht sehen will. Weiße Mäuse, Spinnen an der Decke von Spatzengröße, die sich auch in andere Tiere oder Wesen verwandeln können, auf mich zustürzende Wände oder anderer Schnickschnack der Sinnestäuschung ist nichts für mich.

Bist du eine Puppe an Fäden?

MaskenmitMasken’s Profile PhotoZeitspiel
Ja, und zwar an unsichtbaren. Keine Sorge. Ich werde mich nicht wiederholen. Ich bin kurz davor, mich an die Antwort auf die Frage nach Kafkas Erzählung «Das Urteil» zu machen. Und diese Frage, du süßes blutrünstiges Häschen, habe ich dir schon auf dem @Schreibhaus - Profil beantwortet: http://ask.fm/Schreibhaus/answer/116610530637 Nichtsdestotrotz will ich es mir nicht nehmen lassen, hier noch eine weitere Antwort darauf zu geben:
«Was glaubst du, wer uns schreibt?» fragte der Kleine. «Wie? Wer soll uns schreiben?» erwiderte Uri Nachtigall die Frage des kleinen Irren. Zweifelsohne ein Psychopath - denn was sonst sollte er hier im Irrenhaus des @DoctorParranoia machen? Aber etwas in einer seiner hintersten Hirnwindungen ließ ihn zusammenzucken: denn er war ja auch in dieser Villa! Und er hielt sich keineswegs für verrückt, wenngleich ihm etwas ziemlich Verrücktes zugestoßen war. Aber das war ja nicht dasselbe! «Oh, was für ein dämlicher Idiot!» empörte sich Basti @Maulwurfkuchen. «Du kapierst ja gar nichts! Wir sind alle erfunden: ich bin erfunden; du bist erfunden; er/sie/es ist erfunden! Na, klingelts?» «Ich bin nicht erfunden», protestierte Uri Nachtigall! «Hier, du kannst mich anfassen. Ich bin real.» Basti lachte laut. «Ja, nicht nur das. Du bist auch wirklich ein Vollidiot! Du kapierst nichts! Wir sind auf dieser Realitätsebene beide auf derselben Stufe: Ich bin erfunden, du bist erfunden - auf der Stufe der Erfindung bin ich real, bist du real, ist er/sie/es real. Kapiert?» «Hmmm...» «So! Und jetzt möchte ich von dir wissen, wer uns schreibt, du Blödmann!» «Also, ich bin es bestimmt nicht, der „uns schreibt“», sagte Uri Nachtigall deutlich spöttisch. Er war nicht einmal verwundert darüber, dass ein kleiner Junge solche Gedankengänge haben konnte. Und das an sich ist doch schon sehr verwunderlich, oder? «Ich werde herausbekommen, wer uns schreibt, und dann mache ich dem Kerl etwas Druck!» sagte Basti. Ich werde ihm meine Smith&Wesson Special .357 MAG unter die Nase halten und ihm klar machen, dass er die Geschichte so nicht weiter schreiben kann, ich will andere Figuren, andere Handlung und mehr Action!» Uri Nachtigall lächelte und plötzlich hatte er einen Revolver an der Nase, der aussah, als hätte ihm jemand den Lauf abgesägt. «Ich könnte dich umpusten, kapierst du es jetzt, Blödmann?» «Was ist das? Hat da jemand den Lauf abgesägt?» fragte Uri Nachtigall. Aber er hatte seinen Satz kaum beendet, da ließ ein Schuss sein Trommelfell schier platzen. Sein Ohr fiepte und piepte und ihm war es schier unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen und von der Decke rieselte Gips. Die Waffe war zweifelsohne echt. «Damit spielt man nicht!» schrie er empört. «Waffen gehören doch nicht in Kinderhände.» «Oh, diese schon - ist so handlich», antwortete Basti. «Maja wird dir die Waffe gleich wegnehmen», sagte Uri Nachtigall, was den kleinen Mann nicht zu beunruhigen schien: «Och, das glaube ich nicht. Ich werde herausbekommen, wer uns schreibt.»

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