Wie findest du das Ergebnis des Greferendums? Soll es jetzt zum Grexit kommen?
Ich gehöre vielleicht nicht zu den Extremisten, aber finanztechnisch zu den Hardlinern: Finanzhilfen streichen, keinen Schuldenschnitt, dann humanitäre Hilfe und Hilfe zur Selbsthilfe.
Faktisch ist Griechenland insolvent. Darüber sind sich alle einig: Linke, Rechte, Liberale, Ökonomen und vermutlich auch Politiker aller Länder (die es aber. nicht eingestehen). Die Frage ist, wie man mit dieser Situation umgeht. Es gibt hierbei zwei große Möglichkeiten: Weitere Finanzhilfen (mit oder ohne Schuldenschnitt; ohne Finanzhilfen ist Griechenland aber nicht überlebensfähig) oder ein harter Cut (Also die Einstellung aller Finanzhilfen inklusive der ELA-Notkredite).
Realistisch betrachtet weiß niemand, was passiert wenn eine der beiden Optionen gewählt wird. Bei einem harten Cut besteht die vor allem von Linken beschworene Gefahr, dass Spekulanten Portugal, Spanien oder Italien ins Visier nehmen und diese Länder nicht effektiv geschützt werden können. Bei weiteren Finanzhilfen und einem Schuldenschnitt besteht dagegen eine meiner Meinung nach viel größere Gefahr: Wenn die Politik sich auf einen Schuldenschnitt einlässt, wird sich als nächstes die Bevölkerung in anderen südlichen Euroländern fragen, wieso sie keine Schuldenerleichterungen bekommen. Wenn die Menschen dort in der Folge auch radikale linke Parteien wählen, die einen ähnlichen Weg wie die Syriza einschlägt, hat Europa verloren. Dann sind wir in einer Transferunion, die über Jahrzehnte massive finanzielle Probleme hat, weil die Lasten auf den Schultern der vermeintlich starken Länder verteilt werden. Wenn die aber großen Ländern wie Italien oder Spanien die Schulden im Rahmen eines Schuldenschnitts abnehmen und in der Folge der Reformdruck sinkt, wird die EU große Probleme bekommen. Denn dann wird nicht nur gegen einzelne Staaten spekuliert, sondern das Projekt Europa ist ernsthaft in Gefahr.
Nachdem die Finanzmärkte sich schon in der vergangenen Woche relativ unbeeindruckt gezeigt haben, obwohl Griechenland IWF-Kredite nicht zurückgezahlt hat, kann man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass auch eine Insolvenz Griechenlands allenfalls ein kurzfristiges Problem darstellt.
Hinzu kommt: Weitere Finanzhilfen sind ein hochriskantes Spekulationsgeschäft. Griechenland hat es in den letzten Jahrzehnten nicht hinbekommen, notwendige Strukturreformen durchzuführen. Wenn wir jetzt weitere 30 oder 50 Mrd. Euro in das Land pumpen, wird das ein langer, steiniger Weg mit ungewissem Ausgang. Ich mache den Griechen keinen Vorwurf: Die im Kern richtige Agenda 2010 in Deutschland hat die SPD praktisch zerstört, notwendige Reformen werden auch bei uns nicht angepackt. Es ist aber wesentlich einfacher, wirklich bei Null anzufangen und einen Staat von Grund auf neu zu konstruieren (vorausgesetzt, die Bereitschaft ist vorhanden), als an einem kranken System herumzudoktern. Eine eigene Währung kann dabei hilfreich sein.
Faktisch ist Griechenland insolvent. Darüber sind sich alle einig: Linke, Rechte, Liberale, Ökonomen und vermutlich auch Politiker aller Länder (die es aber. nicht eingestehen). Die Frage ist, wie man mit dieser Situation umgeht. Es gibt hierbei zwei große Möglichkeiten: Weitere Finanzhilfen (mit oder ohne Schuldenschnitt; ohne Finanzhilfen ist Griechenland aber nicht überlebensfähig) oder ein harter Cut (Also die Einstellung aller Finanzhilfen inklusive der ELA-Notkredite).
Realistisch betrachtet weiß niemand, was passiert wenn eine der beiden Optionen gewählt wird. Bei einem harten Cut besteht die vor allem von Linken beschworene Gefahr, dass Spekulanten Portugal, Spanien oder Italien ins Visier nehmen und diese Länder nicht effektiv geschützt werden können. Bei weiteren Finanzhilfen und einem Schuldenschnitt besteht dagegen eine meiner Meinung nach viel größere Gefahr: Wenn die Politik sich auf einen Schuldenschnitt einlässt, wird sich als nächstes die Bevölkerung in anderen südlichen Euroländern fragen, wieso sie keine Schuldenerleichterungen bekommen. Wenn die Menschen dort in der Folge auch radikale linke Parteien wählen, die einen ähnlichen Weg wie die Syriza einschlägt, hat Europa verloren. Dann sind wir in einer Transferunion, die über Jahrzehnte massive finanzielle Probleme hat, weil die Lasten auf den Schultern der vermeintlich starken Länder verteilt werden. Wenn die aber großen Ländern wie Italien oder Spanien die Schulden im Rahmen eines Schuldenschnitts abnehmen und in der Folge der Reformdruck sinkt, wird die EU große Probleme bekommen. Denn dann wird nicht nur gegen einzelne Staaten spekuliert, sondern das Projekt Europa ist ernsthaft in Gefahr.
Nachdem die Finanzmärkte sich schon in der vergangenen Woche relativ unbeeindruckt gezeigt haben, obwohl Griechenland IWF-Kredite nicht zurückgezahlt hat, kann man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass auch eine Insolvenz Griechenlands allenfalls ein kurzfristiges Problem darstellt.
Hinzu kommt: Weitere Finanzhilfen sind ein hochriskantes Spekulationsgeschäft. Griechenland hat es in den letzten Jahrzehnten nicht hinbekommen, notwendige Strukturreformen durchzuführen. Wenn wir jetzt weitere 30 oder 50 Mrd. Euro in das Land pumpen, wird das ein langer, steiniger Weg mit ungewissem Ausgang. Ich mache den Griechen keinen Vorwurf: Die im Kern richtige Agenda 2010 in Deutschland hat die SPD praktisch zerstört, notwendige Reformen werden auch bei uns nicht angepackt. Es ist aber wesentlich einfacher, wirklich bei Null anzufangen und einen Staat von Grund auf neu zu konstruieren (vorausgesetzt, die Bereitschaft ist vorhanden), als an einem kranken System herumzudoktern. Eine eigene Währung kann dabei hilfreich sein.