Kanonenbootdiplomat

Jan Fleischhauer ist ein Idiot. Wenn der irgendeine Behauptung aufstellt, ist mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 99% das Gegenteil wahr.

---

Abgesehen davon: Wer die EU als Staatenverbund mit einheitlichen Interessen versteht und an einem Zusammenwachsen Europas interessiert ist, muss hinnehmen, dass die Bundesrepublik Deutschland in diesem einheitlichen Europa nicht nach belieben schalten und walten kann (und damit auch nicht nach Belieben eigene Kandidaten durchsetzen kann) und damit leben muss, dass etliche Kompetenzen in der EU nicht von Menschen mit deutschem Pass ausgeübt werden.
Natürlich wird ein Franzose unter Umständen etwas anders sozialisiert worden sein als ein Deutscher, er bringt möglicherweise auch einen eigenen, etwas frankreichorientierteren Blick auf die Fiskalpolitik mit. Aber das muss nichts schlechtes sein und es heißt insbesondere nicht, dass dieser Blick objektiv falsch wäre oder zwingend zu desaströsen Konsequenzen führt. Denn wenn man sich die Krise der letzten Jahre wieder genau ins Gedächtnis ruft fällt auf: Sämtliche Lösungsvorschläge sind Experimente, kein Politiker der EU war vorher mit einer vergleichbaren Situation konfrontiert und niemand hat eine Musterlösung für die Krise. Es gibt gewisse Stellschrauben, an denen man drehen kann, aber die Auswirkungen sind - wie immer in der VWL - in weiten Teilen unklar. Finanzpolitik ist bis zu einem gewissen Grad Glaskugellesen mit einer ungefähren Vorstellung davon, was eventuell passieren könnte.

---

Eins halte ich jedenfalls für klar: Paris wird nicht daran interessiert sein, die EU als ganzes zu schwächen. Frankreich strebt möglicherweise ein etwas anderes Gleichgewicht innerhalb der EU an - Streitpunkt sind zum Beispiel immer wieder die geringe Binnennachfrage und die Exportstärke Deutschlands - aber ganz sicher ist es nicht daran interessiert, die Konjunktur in Deutschland abzuwürgen und damit unmittelbar dem Wirtschaftsraum Europa zu schaden.

View more

Natürlich. Finger- oder Fußknöchel dürfen bei Frauen durchaus mal neckisch unter dem Kleid hervorblitzen, solange Schulter und Bauch züchtig bedeckt sind und das Kleid mindestens 10cm über das Knie hinaus reicht. Auch dezentes Make-up ist akzepabel. Im Sommer darf der schwere Baumwollstoff zudem gerne einem leichten Sommerstoff in gedeckten Farben weichen, solange die Kleidung nicht allzu figurbetont geschnitten ist.
Der Herr von Welt kann seine leicht anzügliche Ader im Sommer gerne dadurch zeigen, dass er in seiner Freizeit zum adrett geschnittenen Anzug keine Krawatte trägt und den obersten Hemdknopf offen lässt, solange er ein entsprechendes Untergewand (weiß) trägt.
Es sollte jedenfalls nicht Überhand nehmen: Stillen in der Öffentlichkeit, Bikinis im Freibad, kurze Hosen oder im schlimmsten Fall trägerlose Tops (!) müssen nicht sein. Soviel Anstand sollte jeder haben.

View more

Ich habe den Fernseher noch von der Tagesschau laufen, von daher: Nebenbei. Ich surfe aber überwiegend im Internet. Vielleicht schalte ich gleich auch ab und lese ein wenig. In Ansätzen ist mir der Kult um den Tatort zwar sympathisch, eigentlich wird die Reihe aber vielfach vollkommen überbewertet. Schlechte Plots und bescheuerte Charaktere sind beim Tatort eher die Ausnahme als die Regel. Was den Tatort rettet, ist der Lokalpatriotismus der Zuschauer: "Ey, das spielt in MEINER Stadt! Die Orte kenne ich ALLE! Und außerdem ist die Straße bei Minute 23:57 eine Sackgasse und keine Durchfahrtsstraße und das Polizeirevier ist auch gar nicht in dem Gebäude!".
Im Übrigen ist der Tatort insgesamt betrachtet höchstens akzeptabler Durchschnitt für eine öffentlich-rechtliche Serie in Deutschland, auch wenn es gelegentlich Folgen gibt, die etwas herausstechen.

View more

Mein Wissen über das Babysitten ist theoretisch. Ein paar Tipps habe ich aber:
-Kleinkinder sollten mit dem Kopf nach oben gehalten werden.
-Beim waschen darauf achten: Kinder benötigen Luft. Der Kopf sollte sich also möglichst die ganze Zeit über der Wasseroberfläche befinden.
-Vor dem füttern darf insbesondere warme Nahrung keine Blasen mehr werfen.
-Wenn das Baby stinkt, gehört es nicht in den Biomüll. Es muss ausgepackt und wieder eingepackt werden. Irgendwo gibt es dafür bestimmt eine YouTube-Anleitung.
-Wenn ein Kind laut ist, dämpfen viele Kissen zwar die Geräusche; dabei können besonders kleinere Kinder aber leicht kaputt gehen. Auch Schlaftabletten sind keine gute Lösung.
-Totenköpfe sind ein schönes Gestaltungselement. Kindernahrung sollte aber in Behältnissen ohne solche Verzierungen aufbewahrt werden.
-Fernsehen und twittern sind schöne Freizeitbeschäftigungen. Besonders junge Kinder (<3 Jahre) neigen aber dazu, beim laufen hinzufallen und sollten deswegen nicht währenddessen alleine zum Bier holen geschickt werden, da die Gefahr besteht, dass die Flasche zerbricht.

---

Ich bin zuversichtlich, dass ich mit diesem Wissen dank der restriktiven deutschen Waffengesetze zumindest nicht mit der Schrotflinte vom Hof gejagt werde, wenn ich mich als Babysitter anbieten würde.

View more

In meinem Bekanntenkreis sagt keiner, er wolle am liebsten in den USA nach New York. Dort ist die meistgenannte Antwort für einen USA-Urlaub "Roadtrip". Mich persönlich reizt New York auch nicht. Nach dem, was ich gehört habe, ist das eine relativ normale Großstadt. Das "Abenteuer New York" dürfte sich auch seit Ende der 80er, Anfang der 90er erledigt haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass es damals eine spannende Stadt war, heute verbinde ich mit New York nur einen übertriebenen Hype, der von Serien wie HIMYM, Sex and the City, Friends und Co zusätzlich befeuert wird. Wenn ich teuer wohnen oder tolle Dinge sehen will, kann ich auch nach Paris oder London fahren. Ist beides näher und hat mehr Stil.

---

Ich war bisher einmal für ein dreiwöchiges Praktikum in San Francisco. Dabei habe ich vorher für 4 Tage Portland besucht, danach San Diego. San Francisco und Portland haben mir ausgesprochen gut gefallen, beides sind Städte, die angenehm sind, weil sie einen nicht zu sehr erdrücken und viel Erholungspotential haben. San Francisco wegen der Lage am Ozean, dem Golden Gate Park und der in weiten Teilen relativ niedrigen Bebauung und der breiten Straßen, Portland wegen der Lage an den beiden Flüssen und vielen Grünflächen in Stadtnähe. Außerdem kann man in beiden Städten viel zu Fuß erledigen (den ÖPNV in San Francisco finde ich katastrophal, die BART ist stark begrenzt, das Bussystem habe ich nie verstanden, aber die Cable Cars haben Stil). Ich ärgere mich allerdings bis heute darüber, dass ich mir damals kein Auto geliehen habe und stumpf von Portland nach San Francisco gefahren bin.

---

Mein nächster Trip in die USA wird hoffentlich ein Roadtrip. Mich reizen landschaftlich vor allem die Nationalparks (der Grand-Canyon-Nationalpark nicht unbedingt), der Pacific Northwest (also die Gegend im Bereich Washington State und Oregon) und Neuengland, weniger der komplette südliche Bereich. Bei Städten habe ich keine wirkliche Präferenz. Vielleicht nochmal Portland, Seattle oder Boston. Die Ivy-League-Universitäten würde ich mir auch ganz gerne mal angucken, wenn ich zufällig daran vorbei käme. Im Süden eventuell New Orleans. Primär, weil ich die Küche aus dem Bereich sehr sympathisch finde.
Wenn ich es mir aussuchen könnte und das Geld hätte, würde ich mir wahrscheinlich 2 Monate Zeit nehmen und dann von der Westküste an die Ostküste fahren. In 2 Monaten sollten 5.000 Meilen mit einigen Stopps für interessante Gegenden machbar sein.

View more

Hängt von den näheren Umständen ab, unter anderem davon
1. um was für einen Krieg es sich handelt. Wurde die Bundesrepublik angegriffen oder ist sie Aggressor? Wer ist der Gegner? Warum?
2. für welche Tätigkeit ich eingezogen wurde. Sitze ich in einer Kaserne herum? Oder werde ich an die Front geschickt? Wie gefährlich ist die Tätigkeit? Ende ich möglicherweise als Kanonenfutter? Oder stehe ich irgendwo im Hinterland herum mit einer extrem geringen Einsatzwahrscheinlichkeit? Muss ich vielleicht nur Kriegsgefangene bewachen? Oder werde ich gezwungen, Zivilisten zu erschießen?
3. ob die Möglichkeit zur (erfolgreichen) Desertation bestehen. Habe ich eine realistische Chance, davonzukommen? Wie gut sind die Kontrollen? Wie sieht mein Umfeld und das Umland aus? Kann ich mich irgendwie über die Dauer des Konflikts versorgen? Besteht ggf. die Möglichkeit, ein neutrales Drittland zu erreichen? Oder werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit gefasst?
4. was die möglichen Konsequenzen sind. Welche Strafen stehen auf Desertation? Muss ich mit einer Tötung rechnen, falls ich erwischt werde? Oder komme ich schlimmstenfalls ins Gefängnis? Wie sieht es mit Verwandten und Freunden aus? Hätten die bei meiner Desertation Konsequenzen zu befürchten? Würde ich sie möglicherweise der Gefahr des Todes aussetzen?

---

Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, dass ich in jedem Fall desertiere. Es ist eine Einzelfallentscheidung unter Abwägung sämtlicher Umstände. Abstrakt kann ich nicht einmal eine Entscheidungstendenz für mich festlegen.

View more