Kanonenbootdiplomat

Ich kaufe aus Prinzip nicht bei kik. Und das hat nichts mit der Qualität zu tun (auch wenn die angeblich scheiße ist), sondern damit, dass ich den Laden unglaublich unsympathisch finde.
Bei Lebensmitteln achte ich vereinzelt sehr auf Qualität. Billigspeck ist zum Beispiel unglaublicher Mist, damit kann man nicht kochen, er schmeckt widerlich und ich verzichte lieber auf Fleisch, als so etwas zu essen. Sowas kommt mir nicht (mehr) in die Küche. Gleiches gilt für Hack: Inzwischen koche ich mit Sojagranulat, bevor ich mir wässriges Billighack aus der Kühltheke hole.

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Bei manchen Produkten stehe ich außerdem auf bestimmte Marken. Das hat nichts mit Prinzip zu tun, sondern eher mit persönlichem Geschmack: Ovomaltine Crunchy Cream zum Beispiel, andere Nuss-Nougat-Cremes habe ich nicht im Haus. Ich esse zwar notfalls auch anderes wenn ich Lust auf einen süßen Aufstrich habe, aber die sagt mir am meisten zu. Bei Remoulade geht auch nicht jede Marke. Und Ketchup... Fast schon ein Thema für sich.

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Gut und schlecht sind willkürliche Kategorien. Ist es gut oder schlecht, wenn ich Vergewaltiger, Mörder oder Betrüger verteidige? Ist es moralisch falsch, wenn ich rechtlich Form- oder Verfahrensfehler geltend mache, obwohl mein Gegner in der Sache recht hat? Soll ich Leute vertreten, bei denen ich weiß, dass sie Unrecht haben, soll ich deren Position vertreten, auch wenn sie unter Umständen damit durchkommen? Kann ich mich darauf berufen, dass die Gegenseite notwendige Voraussetzungen für ihren Anspruch nicht beweisen kann, obwohl ich weiß, dass sie recht hat?

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Wir leben in einem bestimmten Rechtssystem, das einen gewissen Rahmen für das gesellschaftliche Zusammenleben vorgibt. Dieser Rahmen ist nicht immer gut, manchmal ist er ziemlich beschissen und oft macht der Gesetzgeber keine guten Gesetze. Manchmal legen Gerichte Gesetze ziemlich merkwürdig aus und es kommt nicht selten vor, dass jemand sein Recht vor Gerichten nicht durchsetzen kann. Meiner Meinung nach ist es legitim, sich in diesem rechtlichen Rahmen frei zu bewegen. Ich bin kein Strafrechtler, aber natürlich würde ich meinen Mandanten nahelegen, zu Dingen zu stehen, die sie getan haben. Auf der anderen Seite hätte ich überhaupt kein Problem, mich auf formale Rechtspositionen zurückzuziehen, wenn meine Mandanten zu feige für diesen Schritt wären. Dann argumentiere ich eben vor Gericht damit, dass das Gericht die Schuld meines Mandanten nicht nachweisen kann und nicht genau weiß, wie es gelaufen ist.
Natürlich ist das auch im Zivilrecht nicht immer schön: Ich hätte Probleme mit meinem Gewissen, wenn auf der gegenüberliegenden Seite sowieso eine arme Sau steht und ich dann auch noch nachtrete, indem ich rein formal argumentiere. Manche Jobs würde ich daher nicht machen wollen und ich mag deswegen die Interaktion zwischen Unternehmen. Die schreiben im Zweifel ihre 50.000 € ab, wenn dafür der Rechtsstreit geklärt ist oder eine strittige Frage in einem Grundsatzurteil entschieden wird.
Aber der juristische Beruf ist eben bei Privatpersonen auch zu einem gewissen Teil Sozialarbeit. Ich verstehe den Beruf so, dass ich meinem Mandanten unter Umständen auch die Position der Gegenseite nahelegen und ggf. für Verständnis werben muss. Oft ist es objektiv sinnlos, sich um kleine Positionen zu streiten und es ist besonders dann schwierig, wenn der Rechtsstreit – wie bei Privatpersonen oft – sehr emotional geführt wird.

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Letztendlich habe ich im Referendariat auch schon Schriftstücke entworfen, in denen ich meiner Meinung nach falsche, aber rechtlich vertretbare Positionen vertreten habe, weil es im Interesse des Mandanten war. Ob das Gericht dieser Auffassung folgt, ist dessen Sache. Wesentlich mehr Spaß macht es aber natürlich, wenn man das Gefühl hat, auf der richtigen Seite zu stehen. Und bei Juristen ist das sehr häufig der Fall: Oft haben im Zivilrecht beide Parteien ein bisschen Recht.

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Viel kann ich dazu nicht sagen. Ich denke, ich suche nach einer Beziehung wie jeder andere auch: Die Stelle wird europaweit ausgeschrieben, es gibt eine Bewerbungsfrist und anschließend werden potentielle Kandidatinnen geprüft. Es gibt erst einen Sporttest, dann einen Test im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich und am Ende werden Sprachfertigkeiten geprüft. In jeder Kategorie muss eine bestimmte Punktzahl erreicht werden. Ich meine: Ich bin sportlich ja auch nicht sonderlich begabt und mathematisch... Naja, mein Interesse ist größer als mein Talent. Aber man wird ja wohl noch Ansprüche haben dürfen. In der Personalabteilung muss ich schließlich auch kein Mathematikgenie sein, um einen Versicherungsmathematiker einzustellen.

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Ich gebe aber zu: Ich verstehe auch nicht so ganz, wieso ich Single bin. Andere scheinen mit dieser vollkommen normalen Art der Partnersuche sehr viel erfolgreicher zu sein.

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Eher nicht. Ich habe keine Partei, von der ich wirklich überzeugt bin und mich würde die politische Kleinarbeit ankotzen. Wenn ich mir die Frage stelle, ob ich tatsächlich monatelang zwischen dem Taubenzüchterverein Kuhkaff e.V., dem Kleingärtnerverein Landlust und dem Kegelclub 9 Pinne herumtingeln will, um dort Hände zu schütteln und mich mit Menschen zu unterhalten, die ich nicht ausstehen kann, weil sie vollkommen bescheuert sind, lautet die Antwort ganz klar Nein. Ich will mich auch nicht in Fußgängerzonen stellen und dumme Entscheidungen meiner Partei verteidigen, weil die eine Mehrheit bekommen haben. Außerdem hasse ich dieses Postengeschachere, bei dem es nicht um Kompetenzen geht sondern darum, wer die größte Fresse hat und welche Klientel denn jetzt noch bedient werden muss. Man sieht es beispielhaft am Vorsitz der Linken: Da geht es nicht darum, wer qualifiziert ist, sondern: Haben wir welche vom radikalen und vom gemäßigten Flügel? Welche aus dem Osten und dem Westen? Mann und Frau? – Das ist für mich keine gute, sachliche Entscheidung, sondern eine miserable Lösung.
Außerdem kenne ich ein paar Leute, die politisch wirklich aktiv sind und Ambitionen haben. Und die finde ich zum Teil abstoßend: Das sind stumpfe Parteisoldaten, die absolut treu zu ihrer Partei stehen, die einen ungefragt dauernd mit ihrer politischen Meinung zulabern, die außer ihrem Engagement praktisch kein Privatleben haben und die nicht bereit sind, ihre Positionen auch mal kritisch zu hinterfragen.

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Ich glaube, die Tätigkeit als Parlamentarier oder sogar als Minister ist sehr spannend, sehr anspruchsvoll und sehr abwechslungsreich. Aber der Weg dahin ist so scheiße, das kann und will ich mir nicht antun. Vermutlich würde ich der Hälfte der Leute, vor denen ich mich im Rahmen der Wahl zusammenreißen muss, viel lieber ins Gesicht schlagen als mit ihnen angestrengt Smalltalk zu betreiben.

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Ich bin skeptisch. Dafür spricht, dass eine höhere Wahlbeteiligung (zumindest theoretisch) zu einer besseren demokratischen Legitimation führt. Bei einer Wahlbeteiligung deutlich unter 50% kann man eigentlich kaum noch davon sprechen, dass eine Regierung Rückhalt im Volk hat. Zumal man berücksichtigen muss, dass die Regierung regelmäßig nur von einem Teil des Parlaments gestützt wird.
Dagegen spricht, dass jeder Wahlberechtigte für sein Wahlverhalten verantwortlich ist. Niemand ist verpflichtet, einer Regierung zu demokratischer Legitimation zu verhelfen. Dagegen spricht zudem, dass die Ungültigkeit der Wahl auch nicht dazu führt, dass die Situation akzeptabel ist: Damit bleibt ein Parlament erhalten, das unter Umständen überhaupt keinen Rückhalt in der Bevölkerung hat. Sollten die Quoren mehrfach nacheinander scheitern ist es im schlimmsten Fall so, dass die Zusammensetzung des Parlaments dauerhaft unverändert bleibt. Unter demokratischen Gesichtspunkten ist das keine Option. Schließlich wird so etwas auch verfassungsrechtlich nicht zulässig sein: Ich bezweifle sehr, dass solche Quoren vom Bundesverfassungsgericht akzeptiert werden, weil es grundlegenden demokratischen Prinzipien widerspricht, wenn ein Parlament ohne gültige Wahl dauerhaft im Amt bleibt (oder zumindest die Möglichkeit dazu besteht).

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Bei "echten" DVD-Abenden bin ich ein Fan von Absprachen. Der Film soll idealerweise beiden gefallen. Wenn ich aussuchen darf/muss, habe ich eine Palette an Vorschlägen. Für uns beide würde ich eventuell "The Rocky Horror Picture Show" aussuchen (hoffentlich liege ich nicht komplett daneben). Ein Film, über den man großartig lachen kann, mit vielen Anspielungen, ziemlich durchgeknallt und absolut sehenswert. Man muss den speziellen Humor allerdings mögen.

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Dazu gibt es erstmal Pizza vom Lieferdienst (klassisch) und Milchshake (Ich mache einen ganz akzeptablen mit viel Vanilleeis, Banane und ein wenig Milch). Oder – falls wir nichts "richtiges" essen: Donuts (Ich besorge ein 6er-Pack von Dunkin' Donuts), Nachos mit Salsa, Paprikariffelchips und natürlich Eis. Wenn ich mich in Unkosten stürze etwas von Ben&Jerry's, sonst muss ich mal schauen, was der örtliche Supermarkt hergibt. Zu trinken kann ich dir dann anbieten: Bier (Pott's), Wasser, Cola und einen Notvorrat an Alkoholika (43er mit Milch; Tequila; Sambucca; Jägermeister).

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Die melden sich in 2-3 Wochen und ich hoffe so sehr, dass es etwas wird. Okay – das Büro ist direkt neben den Wiesn. Aber: Stark wirtschaftlich geprägter Job, relativ viele Dienstreisen (etwa 10 Wochen/Jahr), viel Eigenverantwortung, absolut fantastischer Arbeitgeber, viele Entwicklungs-/Fortbildungsmöglichkeiten, hörte sich sehr nach etwas an, was ich lieben würde.
Die Gesprächsatmosphäre war außerdem recht positiv, sowohl meine potentielle Chefin als auch deren Chefin sind sehr sympathisch. Wir haben neben dem beruflichen Zeug etwas Smalltalk betrieben und uns unter anderem über Wilsberg, Münster und München unterhalten. Dabei habe ich festgestellt, dass beide Städte durchaus einiges gemeinsam haben, was vielleicht meine Sympathie für München erklärt: Beide Städte sind sich vom Charakter her ähnlich. Der Westfale hat zum Beispiel – wie der Bayer auch – den Ruf, sehr verschlossen und konservativ zu sein und eine gewisse "Auftauzeit" gegenüber Fremden zu benötigen. Und genau wie München in Bayern ist auch Münster in Westfalen so eine Art liberaler Leuchtturm, die Menschen hier sind anders als im Umland. Außerdem haben beide Städte einen historischen, schönen Stadtkern und einen relativ großen Einzugsbereich (um Münster herum ist einfach nichts; die nächste große Stadt ist Dortmund (70km entfernt)). München ist praktisch Münster in riesig.

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Kurz: Ich will den Job und ich will nach München und sollte ich den Job jemals bekommen, werde ich dich mit Fragen und Mails zur Wohnungs- und Ausgehsituation und zu München allgemein nerven, wenn ich nicht vorher vor Freude einen Herzstillstand bekommen sollte. Leider bin ich naturgemäß etwas pessimistisch und erwarte nicht, dass es tatsächlich was wird. Ich kenne auch die Konkurrenzsituation nicht und weiß nicht, wie ich im Verhältnis zu anderen Kandidaten abgeschnitten habe.

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Ich mag Geschenke eigentlich, weil ich dann weiß, dass jemand an mich denkt. Aber ich habe bei persönlich überreichten Geschenken nie eine Ahnung, wie ich darauf reagieren soll. Ich kann absolut nicht einschätzen, welches Verhalten angemessen, welches übertrieben ist und welches (zu) unterkühlt wirkt. Deswegen murmele ich irgendwas vor mich hin, bedanke mich und versuche, elegant schnellstmöglich das Thema auf irgendetwas anderes zu lenken. Geschenke bekommen ist bei mir also etwas zwiespältig: Ich mag es und ich hasse es. Am besten schickt man mir Geschenke per Post, da weiß ich, wie ich reagieren muss.

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Auf der anderen Seite verschenke ich teilweise extrem gern. Nicht immer und bei jeder Gelegenheit, zwanghaft für einen Geburtstag Geschenke aussuchen ist schrecklich. Aber hin und wieder finde ich das perfekte Geschenk für eine andere Person und freue mich vermutlich mehr darauf, das Geschenk endlich zu verschenken, als die beschenkte Person darauf, es zu erhalten. Manchmal habe ich auch kreative Schübe und verschenke an Personen spontan eine Kleinigkeit. Sehr gerne nicht persönlich, sondern per Post. Erstens freut sich jeder über unerwartete Pakete (schon weil man nie weiß, was das jetzt soll und von wem das ist), zweitens muss dann niemand Freude über einen absoluten Fehlgriff heucheln, weil ich zufällig persönlich anwesend bin und die beschenkte Person sich zu einer positiven Reaktion verpflichtet sieht. Sie kann dann in Ruhe überlegen, wie sie mit dem Geschenk umgeht.

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