cophi

Welch Zufall, Jote. Ich habe erst am Samstag ein Buch beendet, der davon handelte, dass der Hauptcharakter den letzten Tag seines Lebens immer wieder und wieder erleben musste.

---

Ich überlege schon seit einer Weile, welchen Tag ich gerne wieder erleben wollen würde.
Ich denke, es würde der 31.08.13 sein. An dem Tag sind wir nach Köln gefahren, mit wir ist meine damalige Partnerin und ich gemeint. Wir wollten zur Hohenzollernbrücke, um so ein "Liebesschloss" dranzuhängen. So kitschig wie das auch klingen mag, es ist ein schönes Gefühl jemanden zu haben, von dem man glaubt, er bleibt ein Leben lang. Außerdem war das auch ein Zeichen für unsere gemeinsame Stärke in den vergangenen Monaten. Darum geht es jedoch an diesem Tag nicht.
Es war ein kalter und regnerischer Tag, ich merkte vor der Fahrt schon, dass ich gesundheitlich nicht so fit bin. Aber irgendwie war ich da nicht so ganz bei Sinnen und habe nur eine Lederjacke mitgenommen. Ich wusste im Nachhinein echt nicht, warum ich das getan habe. Es hat also sehr stark geregnet in Köln und wir waren vollkommen durchnässt. Meiner Freundin haben wir einen Pullover gekauft, ich war ja schon quasi krank, sie sollte gesund bleiben. Habe ich schon erwähnt, wie leichtsinnig und dumm die Idee mit der Lederjacke war? Selten habe ich solch eine Kälte gespürt, das Gefühl, man würde gleich erfrieren. Der Heimweg hat meinen Zustand nicht gebessert, trotz der Wärme im Zug. Jedoch war ich wegen dem Fieber, das langsam aber sicher anstieg, und der Kälte bereits zum Teil raus aus der Realität. Ich habe lautstark "hit me baby one more time" von Britney Spears im Zug gesungen, anscheinend wurden alle Insassen darauf aufmerksam. Das Singen hielt mich noch am Leben, daher waren mir die Gedanken der anderen total egal. Außerdem hat es meine Freundin zum Lachen gebracht, da war es mir gleich noch viel mehr wert. So, kommen wir zu dem Moment, der mich diesen Tag wiederholen lassen will: Als wir Zuhause waren, hat sie sich so unfassbar schön um mich gekümmert, so fürsorglich und zärtlich, das kann ich in Worten gar nicht beschreiben.

---

Ich habe einem Hang dazu, immer krank zu sein, wenn wir wegfahren wollen. So war das beispielsweise auch am 23.05.14 in London. Es hat auch dort -Überraschung- geregnet. Aber diesmal hatte ich eine entsprechende Jacke. Ich hatte sehr hohes Fieber und erneut hat sie sich um mich gekümmert. Ich muss euch nicht sagen, dass das wohl einer der schönsten Empfindungen ist, oder? Dass jemand da ist für dich, sich um dich kümmert, dich liebt. Ich hasse es wie die Pest, krank zu sein. Vielleicht könnt ihr euch jetzt besser vorstellen, wie schön diese Momente waren, dass ich dafür sogar wieder krank sein will.

View more

Ich stelle nicht oft Fragen, aber es macht mir nichts aus, dir auch eine zu stellen, falls ich mal eine Frage zu stellen habe. Ich stelle meine Fragen auch beliebig an irgendwelche Personen, nachdem ich meinen gewünschten User eine gestellt habe. An diesem Punkt möchte ich noch ergänzen, dass ihr mich darum beten könnt, wenn jemand auch eine Frage gestellt bekommen will. Es ist ja nicht so, als würde ich mir nur bestimme Leute aussuchen, die es würdig sind, eine Frage von mir gestellt zu bekommen. Ich erwarte eigentlich nicht viel, nur, dass ihr meine Frage, die ich euch stelle, ernst nehmt und auch gescheit beantwortet. Ich bin ebenfalls offen für Fragen eurerseits, falls jemand mit dem Gedanken spielt, mir eine Frage zu stellen.

---

Falls sich nun jemand fragt, wieso ich so oft die Worte "Frage" und "stellen" verwendet habe, habe ich bewusst gemacht.

View more

Ja, würde ich.

---

Wenn sich die Leser jetzt denken "Was, sie würde ihren Freund/Freundin nicht dazu überreden, zur Polizei zu gehen?"
Der oder diejenige würde sicher schon darüber nachgedacht haben. Doch da er/sie mich hinzugezogen hat, um die Leiche zu beseitigen, gehe ich stark davon aus, dass er oder sie dies ablehnt. Na ja, es kommt wohl immer drauf an, denke ich, ob ich helfen würde. Aber jetzt grade würde ich es tun.

---

Die Leiche an sich würde ich wohl verbrennen, dann kann man nämlich nichts mehr mit der Asche anfangen. Die Asche würden wir dann meilenweit entfernt in einem Fluss oder Meer, See, wie es sich ergibt, entleeren.

Bevor wir die Leiche verbrannt haben, hätte ich die Leiche nach Portemonnaie oder anderes zur ihrer Person abgesucht. Mit ihrer Kreditkarte, Bankkarte, Personalausweis usw. würde ich sie in ein anderes Land ausreisen lassen. Sprich, sie hat ihre Sachen gepackt und ist abgehauen. Alter Trick, ich weiß. Wenns sein muss, würde ich mich kleiden wie sie und dahin rein und dafür sorgen, dass ich gesehen werde. Oder ich mach mir nicht die Mühe und verbrenn ihre Sachen einfach mit. Die erste Variante ist familienfreundlicher.

---

Ich würde fragen, wo und was geschehen ist. Ich muss das wissen, um zu wissen, wo man Spuren finden könnte. Beispielsweise er/sie hat der Person ein Messer in die Brust gerammt, dann muss ich wohl davon ausgehen, dass das Blut eventuell umhergespritzt sein könnte. Würde einfach eine Grundreinigung machen, im ganzen Raum, am ganzen Ort, je nach dem. So ne richtig heftige, alles einfach ausrotten, alle Spuren, alles einfach, was darauf hindeuten könnte, sie war mal da. Ich würde sie eigentlich komplett auslöschen, kommt aber drauf an, ob sie Familie und Freunde hatte, ansonsten würde ich dafür sorgen, dass sie quasi nie existiert hat.

View more

Da steckt weitaus mehr dahinter, Simona. Es ist nicht so, dass wir ("die Deutschen") alle gleich sind. Wir dürfen uns Menschen nicht verallgemeinern. "Die Deutschen", "die Ausländer." Es kommt auf den Menschen an, was er kennt, wovon er überzeugt ist. Nicht jeder hat ganz begriffen, dass wir alle Menschen sind. Dass wir in der Regel alle ein faustgroßes Herz in uns tragen, etwa 10kg Knochen, etwa 4 Kilo Darmbakterien. Es hängt alles mit dem zusammen, wie wir erzogen wurden, wie wir die Dinge kennen gelernt haben. Auf die Einstellung des einzelnen Menschen, ob er bereit ist, was zu ändern. Ich kann dir gar nicht beantworten, warum das so ist, daher rede ich hier um den heißen Brei herum. Ich konnte mich nie so richtig darauf einlassen, Menschen Ländern zuzuordnen, meine ich. Klar, ich habe meine Vorurteile, aber die beziehen sich ja nicht darauf, woher der Mensch kommt. Das Wort "Ausländer" hat in mir auch immer soetwas wie Grauen ausgelöst. Das Wort klingt irgendwie falsch, irgendwie grausam, finde ich. "Die
Deutschen" ist auch nicht grade besser. Ich lebe in einer afghanischen Familie, die sind manchmal auch nicht so freundlich. Begriffe wie "die Deutschen", "die Zigeuner" werden genannt. Ich habe jedoch die Theorie, dass es nicht wirklich damit zusammenhängt, weil diese Menschen in Deutschland leben oder anderes. Sie benennen eher Charakterzüge. Versteht ihr, was ich meine? Und letztendlich habe ich die Frage immer noch nicht beantworten können.

View more