Und ich glaube, ein System sucht von innen heraus erst dann nach alternativen zu sich selbst, wenn es schon lange unhaltbar ist. die Gründe dafür habe ich in Ihren Antworten der letzten Wochen wiedergefunden, das freut mich.
Oh danke schön. Das freut mich auch sehr *-*
Ich würde Ihre Annahme voll und ganz unterstreichen; wenn ein System nicht von Innen heraus überfällig geworden ist, Hegel würde es in seiner Dialektik als das unwirklich werden der Wirklichkeit bezeichnen, können sich einzelne Individuen oder auch Gruppen von Individuen bemühen, so viel sie wollen, ihre Bemühungen werden marginal bleiben. Insofern ist unsere Zeit durchaus äußerst reizvoll; denn ich denke, die Überlebtheit des Systems zeigt sich sehr deutlich und für viele Menschen auch äußerst tragisch.
Als radikaler Humanist kann ich keinerlei Menschenopfer gut heißen. Aber verhindern kann ich es offensichtlich auch nicht.
An dieser Stelle fände ich ein Gedankenexperiment hier nur als Frage interessant: Wie sieht der Warenkorb eines Multimilliardärs aus, wenn er sein gesamtes Vermögen in Waren umsetzen würde? Wie lange könnte er davon seine Familie (nehmen wir eine 12-köpfige Familie an, ich will nicht kleinlich sein) luxuriös ernähren?
Aus diesem Gedankenexperiment könnte man eine Umverteilungsdiskussion beginnen. Man könnte natürlich auch konsumtives von investivem Vermögen (also wahrem Kapital) unterscheiden. Und lediglich jene Milliarden in die Wagschale werfen, die dem konsumtiven Vermögen zuzuzählen wären.
Ein weiteres Gedankenexperiment oder eine Simulation am Computer wäre: wie würde die Welt aussehen, wenn man das Geld insgesamt abschaffen und sofort den Kommunismus (im ursprünglichen oder marxschen Sinne) einführen würde, also: Jeder nach seinen Fähigkeiten und jedem nach seinen Bedürfnissen. Wobei ich Bedürfnisse nicht kollektivistisch verstanden haben möchte; es können ruhig individuelle Bedrüfnisse der unterschiedlichsten Art sein. Denn die Fähigkeiten wären ja auch unterschiedlich, sonst hat man gleichgeschaltete Roboter in Werkshallen statt Menschen.
Man nimmt die Weltbevölkerung, die Gesamtheit der Waren und Dienstleistungen und simuliert, ohne anthropologische Annahmen wie "Der Mensch arbeitet nur unter Zwang" etc. und testet in diesem Experiment, ob ein Wirtschaftssystem zur Ernährung aller und zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse führen kann oder nicht und wie konkret dieses Experiment sein muss und welche Annahmen zur Diskussion stehen. Ich denke, mit Spieltheoretikern wie Varoufakis werden solche Gedankenexperimente so realistisch in ihrer experimentellen Durchführbarkeit wie noch nie. Vor zehn Jahren hat sich kein Mensch für so etwas interessiert. Aber Columbus fand seine Mitsegler auch nicht an einem Tag, ha, ha :)
Ich würde Ihre Annahme voll und ganz unterstreichen; wenn ein System nicht von Innen heraus überfällig geworden ist, Hegel würde es in seiner Dialektik als das unwirklich werden der Wirklichkeit bezeichnen, können sich einzelne Individuen oder auch Gruppen von Individuen bemühen, so viel sie wollen, ihre Bemühungen werden marginal bleiben. Insofern ist unsere Zeit durchaus äußerst reizvoll; denn ich denke, die Überlebtheit des Systems zeigt sich sehr deutlich und für viele Menschen auch äußerst tragisch.
Als radikaler Humanist kann ich keinerlei Menschenopfer gut heißen. Aber verhindern kann ich es offensichtlich auch nicht.
An dieser Stelle fände ich ein Gedankenexperiment hier nur als Frage interessant: Wie sieht der Warenkorb eines Multimilliardärs aus, wenn er sein gesamtes Vermögen in Waren umsetzen würde? Wie lange könnte er davon seine Familie (nehmen wir eine 12-köpfige Familie an, ich will nicht kleinlich sein) luxuriös ernähren?
Aus diesem Gedankenexperiment könnte man eine Umverteilungsdiskussion beginnen. Man könnte natürlich auch konsumtives von investivem Vermögen (also wahrem Kapital) unterscheiden. Und lediglich jene Milliarden in die Wagschale werfen, die dem konsumtiven Vermögen zuzuzählen wären.
Ein weiteres Gedankenexperiment oder eine Simulation am Computer wäre: wie würde die Welt aussehen, wenn man das Geld insgesamt abschaffen und sofort den Kommunismus (im ursprünglichen oder marxschen Sinne) einführen würde, also: Jeder nach seinen Fähigkeiten und jedem nach seinen Bedürfnissen. Wobei ich Bedürfnisse nicht kollektivistisch verstanden haben möchte; es können ruhig individuelle Bedrüfnisse der unterschiedlichsten Art sein. Denn die Fähigkeiten wären ja auch unterschiedlich, sonst hat man gleichgeschaltete Roboter in Werkshallen statt Menschen.
Man nimmt die Weltbevölkerung, die Gesamtheit der Waren und Dienstleistungen und simuliert, ohne anthropologische Annahmen wie "Der Mensch arbeitet nur unter Zwang" etc. und testet in diesem Experiment, ob ein Wirtschaftssystem zur Ernährung aller und zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse führen kann oder nicht und wie konkret dieses Experiment sein muss und welche Annahmen zur Diskussion stehen. Ich denke, mit Spieltheoretikern wie Varoufakis werden solche Gedankenexperimente so realistisch in ihrer experimentellen Durchführbarkeit wie noch nie. Vor zehn Jahren hat sich kein Mensch für so etwas interessiert. Aber Columbus fand seine Mitsegler auch nicht an einem Tag, ha, ha :)