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Uri Bülbül

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Fallen dir noch andere Begriffe ein, bei denen diese Idealisierung und Verabsolutierung gegeben ist?

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Nun ja, es ist naheliegend und oft werden die Begriffe auch gemeinsam in Phrasen verwendet: Demokratie und Menschenrechte würde ich dazu zählen. Gerade die Menschenrechte, die doch angeblich universell sein sollen, werden nur soweit beachtet, dass die Regierungsgeschäfte und das Image der Regierungen unbeschadet bleiben können. Die Diskussionen um die Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen versuchen, dabei in Seenot geraten und ertrinken, hat doch gezeigt, dass kein Staat der Welt die Menschenrechte über alles stellt. Aber auch die angezettelten Kriege und die in Kauf genommenen Toten und Verletzten - ja, auch in der Zivilbevölkerung, wenn man das immer als Kollateralschaden heuchlerisch bedauert, zeigen immer und immer wieder, dass Staats- und Machtinteressen dieser Staaten und ihrer Vertreter über den Menschenrechten stehen. Ich würde auch die Hinrichtung von Diktatoren als menschenrechtswidrig bezeichnen, da ja angeblich der Idee nach Menschenrechte doch universell sein sollen, also auch für Diktatoren, Massen- und andere Mörder gelten. Die Praxis ist aber nicht so, die Wahrheit sieht konkret ganz anders aus. Dies wird durch die Idealisierungen und Abstraktionen allerdings verkleistert. Das bedeutet ganz pragmatisch, dass Idealisierungen ideologische und manipulative wie demagogische Zwecke erfüllen und nicht einfach nur unerfüllte oder unerfüllbare Sollwerte sind. Warum sollten solche Sollwerte in einer derart technokratisch gestalteten Welt geduldet werden, wenn sie nicht nützlich wären?
Die Demokratie ist im Unterschied zu Menschenrechten ohnehin nicht als Selbstzweck gedacht worden - schon historisch und politologisch nicht! Sie soll eine möglichst optimale Regierung und Gestaltung einer als lebendige Gemeinschaft verstandenen Polis (Gesellschaft) gewährleisten. Die Demokratie hat also der menschlichen Gemeinschaft zu dienen und die menschliche Gesellschaft dem Wohl aller. Das ist die Idee einer Polis und das ideale Ziel jeglicher Politik. Und mit Meinungs- und Medienfreiheit kann das beste Aushandeln dieses Wohls stattfinden, da können durch Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit gewährleistet, Menschen und Gruppen auf ihre Interessen hinweisen (was auch im Wort der Demonstration enthalten ist), da kann in Parlamenten und öffentlichen Institutionen sowie in Medien debattiert und diskutiert werden, alles mit dem Ziel, die Gemeinschaft stets zu optimieren und dem Wohl aller gerecht zu werden. Das heißt aber zugleich, dass alle neben ihren eigenen Interessen auch die der Gemeinschaft im Auge behalten sollten. Dazu sollte die Demokratie die beste Regierungsform sein. Diskutiert man den Begriff aber in seinen Kontexten und nicht als Wert an sich, wird ganz schnell deutlich, welchem Betrug wir aufsitzen.

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Noch ein Nachtrag zur Freiheit...

Klugdiarrhoe’s Profile PhotoUri Bülbül
Nur durch die Idealisierung und Verabsolutierung des Begriffs "Freiheit", durch das Herausreißen aus jeglichem Kontext und Praktikabilität sowie Pragmatik bei seiner gleichzeitigen moralischen Aufladung als ein absoluter Wert an sich, wird "Freiheit" so sehr in den Himmel gehoben, dass sie für niemanden mehr erreichbar ist. So kann keine Forelle in Freiheit leben und kein Mensch "wirklich frei" sein. "Freiheit" wird ohne Zusammenhang zu einem Wert an sich und braucht auch nicht weiter abgeleitet und begründet werden. Also entzieht er sich so dem Begreifen, er wird leer, hohl, eitel und ein Schlagwort in einer auf Konsum getrimmten und auf Ausbeutung beruhenden oberflächlich glänzenden Scheinwelt. Matrix!
Da kann ich natürlich auch einen Blick auf Facebook werfen: Mein letzter Urlaub, meine schöne Frisur und mein schönes letztes Essen mit Freunden - Selfie bitte schön zum Liken und Herzen.
Aber das Beispiel mit der Forelle insbesondere in der Frage, ob eine Forelle überhaupt in Freiheit leben könne, zeigt etwas anderes ganz deutlich. Und ganz nebenbei: da sehe ich auch die fruchtbaren Ergebnisse einer ask-Kommunikation, wofür es sich lohnt auch hier zu philosophieren und zu schreiben: Freiheit bedeutet eigentlich, dem eigenen Wesen gemäß leben zu dürfen ohne Störungen im Sinne einer Entfremdung von diesem Wesen. Das ist schon die höchst mögliche noch pragmatische Abstraktion des Freiheitsbegriffs, was die Urväter der Menschenrechte im Auge hatten: dem Wesen des Menschen entspricht es, dazu gehört es, frei zu sein. Daher auch die Abschaffung der Sklaverei als unmenschlich. Allerdings bei fast gleichzeitiger Einführung der Lohnsklaverei in der modernen Welt.
Ich glaube, es geht der Satz auf Hegel zurück, dass die Wahrheit immer konkret sei. Also muss auch der wahre Inhalt von Freiheit konkret sein, so kann jeder Mensch sich selbst überprüfen, inwiefern er in Freiheit lebt und Regeln für das Verwirklichen seiner Freiheit freiwillig befolgt, weil sie zielführend sind, wie im Motorradbeispiel. Und inwiefern er sich Zwang beugt und für sich sagt: Ich MUSS das tun, weil ich meine Miete, meinen Strom, meine Lebenshaltung finanzieren MUSS. Dieses Denken ist eindeutig ein Symptom für Unfreiheit. Und so wird der Begriff konkret.
Es ist eine andere Aussage, ob jemand einem Freund/ einer Freundin beim Umzug zu helfen versprochen hat und deshalb früh aufstehen muss, oder ob jemand früh aufstehen muss, um zur Erwerbsarbeit zu gehen. Und darin wiederum ist es ein Unterschied, ob jemand sich durch seinen Beruf erfüllt sieht und es gerne macht, weil ihn das in seiner Persönlichkeit stärkt, oder ob er nur seine Lebenshaltung finanzieren MUSS. Freiheit und Lebensform können und sollten hinterfragt werden.

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Ist Freiheit nicht "nur" ein dehnbarer Begriff? Bzw. könnte eine Forelle je in Freiheit leben?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Wittgenstein sagt, die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache. Ich kann dazu ergänzend und auf unser Thema zugeschnitten sagen: ...und die Stellung im praktischen Leben. Für manche Leute mag "Freiheit" dehnbar sein, manche verwechseln Freiheit auch mit Willkür. Ich habe häufiger das Beispiel schon benutzt, dass Freiheit mit der Erkenntnis zusammenhängt und mit Regelwissen: d.h. ich habe nur die Freiheit Motorrad zu fahren, wenn ich weiß, wie man Motorrad fährt. Wenn ich die Maschine nicht zum Laufen bringe und vor Wut auf den Motor schlage, mag mich womöglich niemand daran hindern. Aber Freiheit ist das nicht, sondern lediglich die Kapitulation vor einer nicht durchschauten Realität, die mich zornig und aggressiv macht. Und wenn mich jemand daran hinderte, mein eigenes Motorrad in Rage zusammenzuschlagen, dann beraubt er mich nicht der Freiheit, sondern will womöglich Schaden abwenden und Gelegenheit schaffen, das Motorrad besser zu verstehen und Freiheit zu erlangen.
Das alles ist nicht dehnbar, sondern relativ. Relativ bedeutet in diesem Fall: im Verhältnis (Relation) zum Kontext, zu den Zusammenhängen. Wir werden die Begriffe wie Freiheit und Demokratie nie begreifen, solange wir sie absolut und als Werte an sich und nicht in ihren Kontexten und Relationen denken. Solange werden wir auch nicht wirklich frei sein können, weil wir uns selbst der Erkenntnisfähigkeit berauben und Willkür und Willfährigkeit für Freiheit halten. Wir sind da auch besonders gut manipulierbar und alles andere als frei, wenn uns Demagogen der Werbeindustrie und andere einflüstern: du bist frei, mach, was du willst und kauf dieses Produkt, das dich glücklich macht.
Im Zusammenhang mit der Forelle würde ich sagen, dass Freiheit im Leben in eigener natürlicher Wesensgemäßheit besteht. Natürlich ist in diesem Kontext das Wort Freiheit etwas anders gebraucht als oben: aber im Aufzuchtsbecken mit Antibiotika und billigem fettmachendem Futter überfüttert und zum Verzehr gezüchtet zu werden, ist doch etwas anderes als froh und munter durch Bäche und Flüsse mit reinem klarem Wasser zu schwimmen und zu springen.
Die Forelle hat keine Freiheit Motorrad zu fahren; aber ich auch nicht unter Wasser Motorrad zu fahren oder wie eine Forelle zu leben. Ist da das Wort Freiheit dehnbar, oder nur relativ zum Kontext, von wessen Freiheit die Rede ist?

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Hacker-Angriff auf Facebook, 50 Millionen Nutzer seien betroffen. Geben dir solche Meldungen zu denken?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Facebook an sich gibt mir zu denken. Die Algorithmen, nach denen Menschen und ihr Informationsbedarf manipuliert werden kann, Fakenews, die blöden Zitate, die kleine Weisheiten darstellen sollen und vieles andere mehr. Ein Hackerangriff auf Militärcomputer, die automatisch einen Atomkrieg auslösen können, finde ich weitaus gefährlicher und bedrohlicher als einen Hackerangriff auf Facebook. Mit den sozialen Netzwerken im Internet hat sich die Orwellsche Negativ-Utopie längst realisiert und etabliert. Und das Schlimmste ist: Das Individuum bangt nicht um seine Freiheit, sondern fühlt sich frei in der Nutzung all der Angebote und schwimmt im Strom der Massen mit. Wir sind wie Fischschwärme in einem Fischzuchtteich und werden ausgebeutet - und das halten wir für unser natürliches und wesensgemäßes Leben.
Aber nun erklär mal einer Forelle, dass sie nicht in Freiheit lebt. Da bist du doch auch im selben Teich. Und das ist das große Paradox, in dem zum Beispiel ich mich befinde ;)

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Was soll man machen wenn ein Tiger die Schwiegermutter attackiert?

Und ich sag noch: Bitte, geh nicht mit deiner Schwiegermutter in den Zoo! Wie konnte das passieren? Hast du das Gittertor aufgemacht und stellst dich nun unschuldig?
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Auf wen wirfst du einen Scheinwerfer?

Es würde ein schlechtes Licht auf mich werfen, auf andere Scheinwerfer werfen zu wollen.
Meine Worte sind wie Pfeile, sie können heftig verletzen, wenn sie treffen und manche von diesen Pfeilen sind obendrein Giftpfeile - sie lähmen, bis das Herz stehenbleibt.
Aber ich erlerne eine neue Gesprächskultur - sie nennt sich Dialogisches Arbeiten nach Johannes Schopp:
Vgl.
- Johannes, Martina und Tobias Hartkemeyer: Dialogische Intelligenz – aus dem Käfig des gedachten in den Kosmos gemeinsamen Denkens.
- Johannes Schopp & Jana Marek: Der Dialog als Inspirationsquelle. Erfah-rungen mit Eltern in der Beratung und im Seminar – ein Paradigmenwechsel
- Michael Benesch: Psychologie des Dialogs
- Kazuma Matoba: Dialogische Emergenz der Kultur. Achtsame Wahrnehmung als Grundlage
Siehe auch: http://www.regie-kommunikation.de/fileadmin/user_upload/uploads/pdf/Johannes_Schopp__Jana_Marek.pdf
Meines Erachtens ist ein Paradigmenwechsel in der Kultur nötig, man kann es von mir aus auch KultuRRevolution nennen, wie es Jürgen Link und seine Schüler/innen tun. Dieser Paradigmenwechsel basiert auf Diskurstheorie und ihren Analysen, ist aber zugleich noch rationalistisch und nicht wirklich lebendig. Man muss also meiner Meinung nach die Diskurstheorie vom Kopf ins Herzen verlagern, um sie mit Leben zu füllen und lebendig wie lebbar zu machen. Dazu wäre ein Paradigmenwechsel auch in der Gesprächskultur notwendig.

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Bist du ein guter Verlierer? Wie sieht es bei einem Sieg aus?

Fruhlingspfutze’s Profile PhotoLebenstänzerin
Ich mag lieber zu verlieren als zu gewinnen; der Lerneffekt ist definitiv größer und die Niederlage in Wirklichkeit ein Gewinn. Siege sollte man besser mit Bedacht feiern.
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5 Fakten über dich?

1. Ich schreibe für mein Leben gern.
2. Ich bin kein Mensch der Abschlüsse. Lieber möchte ich einen langen unendlichen Fluss aller Gedanken, Geschichten, Erlebnisse, worin Ereignisse wie kleine Kieselsteinchen im Flussbett sind. Natürlich gibt es auch größere Steine und Felsbrocken - sie beleben den Flusslauf und erzeugen interessante, wie schöne und gefährliche Wirbel und Strudel.
3. Ich wohne in einem verfallenden Haus, in das ich eingezogen bin wie ein Einsiedlerkrebs und das ich MagicMysteryHouse getauft habe - habe fast nichts mitgebracht an Mobiliar und alles war schon eingerichtet, worin auch im Wohnzimmer ein schöner Ofen ist, dessen Feuer ich liebe.
4. Dann habe ich auch noch eine Kulkturlaube in einem Kleingartenverein; ich liebe das Häuschen mehr noch als den Holzofen im Wohnzimmer des MagicMaysteryHouse. Der Garten ist nebst meiner ganzen Lebensweise ein Paradies und ein wichtiger Bestandteil meines Lebens.
5. Kunst ist für mich, das Leben kunstvoll zu gestalten, seid Künstler eures Lebens, Dichterinnen und Dichter eurer ganz individuellen Poesie des Lebens. Das macht mich zu einem tiefen Romantiker.
6. Und nun wende ich mich wieder dem SOKRATES-Roman zu; das Pausieren darin hat mich unglücklich gemacht, hat aber auch mit tiefen, tiefen Gefühlen zu tun, die mich bewegen.
7. 5 ist für mich keine magische Zahl. Sieben hingegen schon.

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Meinung zu paar Personen?

Meinungen zu Personen können sich ändern und oft sollten sie sich auch ändern. Wichtig finde ich eine grundsätzliche Einstellung der Offenheit, die jeder Person eine Chance gibt, auch anders sein zu können, als man von ihr angenommen hat. Und wichtig ist auch, welche Haltung man zu Personen einzunehmen in der Lage ist. Einfach nur sinnlos über Menschen Urteile zu fällen, scheint mir keine sinnvolle Einstellung zu sein und zeigt auch keine innere Haltung der Stärke.

Lebensumstände lassen Fragen aufkommen. Mich beschäftigt seit langem meine psychologische Gesundheit. Sie zwingt mich regelrecht gegen mich selbst zu kämpfen. Folgende Frage ist dabei aufgekommen: Wie besiegt man sein ich? Und ist das überhaupt die Frage, die ich stellen wollte?

Ja, Lebensumstände lassen immer Fragen aufkommen. Und genau so sollte es auch sein. Wer keine Fragen mehr in seinem Leben findet, verliert auch schnell den Lebenssinn.
Eine kleine Korrektur würde ich gerne in die Ausdrucksweise einbringen: es handelt sich nicht um die „psychologische“ Gesundheit, weil dies nur eine Frage der wissenschaftlichen Definition wäre: was ist als „gesund“ definiert? Sondern um die „psychische“ Gesundheit.
Wenn du dich im Wesentlichen mit dir im Einklang fühlst und einverstanden bist, was ich aus deiner Art, Fragen zu stellen und persönlich nach Antworten zu drängen, heraus zu hören glaube, annehme, und wenn du im Wesentlichen mit dem Alltag in deinem Leben klar kommst, sähe ich keinen Grund, die psychische Gesundheit in Frage zu stellen. Bei gewissen Dingen, Herausforderungen Gefühle zu haben, die den Alltag sprengen, halte ich nicht für krank, sondern für eine gesunde psychische Reaktion. Ebenso würde ich eine Verliebtheit oder Liebeskummer nicht per se als Krankheit verstehen. Dasselbe gilt für Trauer.
Was dich „zwingt“ gegen dich selbst zu kämpfen, müsstest du für dich genauer bestimmen und benennen und dich dann fragen, ob das wirklich so sein muss. Spiel doch Alternativen durch, stelle Selbstverständlichkeiten in Frage und versuche mal die unsichtbaren Wände, die dein Denken vielleicht einzwängen, zu ertasten. Meist gibt es einen Weg, diese zu umgehen, sobald man sie für sich ausfindig gemacht hat.
Manchmal helfen auch Gespräche mit ausgesuchten Menschen. Ich halte nichts von professionellen Therapeuten. Am besten du konzentrierst dich auf dich und lässt dich auf Gespräche ein, die sich ergeben. In jedem Fall aber müsstest du offen sein und nicht alles, was du hörst, in dein eigenes Denksystem sofort als Bestätigung deiner Annahmen integrieren.
Erzähle dir dein Ich und dein Leben als Geschichten und erzähle sie aus verschiedenen Perspektiven. Einen Kampf gegen das eigene Ich zu führen, halte ich für falsch. Ist es nicht eine innere Zerreißprobe? Meist entstehen solche Kämpfe, wenn ein Teil des Ichs den Erwartungen anderer gerecht zu werden versucht. Sind diese Erwartungen aber berechtigt? Müssen sie wirklich erfüllt werden? Und warum widerstrebt etwas in dir, diese zu erfüllen? Ist dieser Widerstand weniger berechtigt?
Ich würde auf den Sieg über mein Ich verzichten. Nein, das führte mich in eine Paradoxie, die ich nicht haben wollte. Wir können sicher über uns hinauswachsen, aber ein Wachstum sehe ich nicht als Kampf, sondern als eine organische Entwicklung.

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Uri was ist deine Lieblingsfarbe?

Der Herbst wird wieder so viele wahnsinnig schöne Farben hervorbringen, dass ich mich gar nicht entscheiden kann. Warum sollte ich die Farbe von der Form loslösen und zu meinem Liebling machen?
Aber der Blödi in mir möchte, dass ich antworte: Grau. Ich bin farbenblind. :)))
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Sag eine Sache, die dir sehr wichtig ist.

Mein Rucksack, worin ich mein Thinkpad und einige Festplatten habe, mein Tagebuch und Stifte. Wenn wir den Garten als "Sache" verstehen, ist mir aber der Garten sehr wichtig mit meiner schönen und romantischen Laube, wobei die Romantik etwas gestört wird, weil sich die Laube in einer Kleingartenkolonie befindet. Auf der anderen Seite finde ich das aber auch einen Vorteil, weil die anderen Gartenfreunde auch einem helfen und man sich nett unterhalten kann. Nur ist mir oft nicht nach Unterhaltung zumute.
Hinzu kommt, dass ich den Garten als einen lebendigen Kulturort sehe und nicht einfach nur als "Sache". Sachen können wichtig sein, wie zum Beispiel Werkzeuge, aber zu Sachen entwickle ich keinen inneren Bezug. Und komischerweise habe ich die Frage erst so verstanden, dass "sehr wichtig" für "bedeutet mir viel" steht. Rucksack und Garten bedeuten mir viel; manchmal aber ist auch ein Schraubenzieher sehr wichtig, wenn auch für mich emotional sonst bedeutungslos. Und nun habe ich zwei Dinge benannt, die mir sehr wichtig sind. Ich würde mich zwischen den beiden ungern entscheiden wollen - mir sind beide Sachen sehr wichtig.

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Kannst du mehr als eine Person wirklich lieben?

Nicht erotisch, nicht mit der ganzen Hingabe und Leidenschaft meines Herzens. Und ohne diese Hingabe verliert der Sex sehr sehr viel an Leidenschaft, Herzlichkeit und Spannung. Ich mag die romantische Ganzheitlichkeit. Ansonsten kann ich mehrere Personen jede auf ihre Weise lieben und liebenswert finden, aber das ist eine ganz andere Liebe, von der wir dann sprechen. Ich habe diese Frage on beiden Antworten vornehmlich auf die erotische Liebe bezogen.

Kannst du mehr als eine Person wirklich lieben?

Nun kommt diese Frage zum zweiten Mal und ich merke, dass ich seit sieben Tagen hier nichts, aber auch gar nichts geschrieben habe - ganz zu schweigen von SOKRATES, dem kafkASKen Fortsetzungsroman. Da sollte ich nun wirklich mal versuchen auf beide identischen Fragen zwei Antworten zu geben:
Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt wirklich lieben kann - oder ob nicht meine Mutter schon früh mit ihrer vorgelebten Eifersucht, mit ihren schier wahnhaften Betrugsgeschichten über meinen Vater nicht den Brunnen meiner Liebe vergiftet hat.
Aber ist es nicht irgendwann - zum Beispiel jetzt!!! - höchste Zeit, einfach die Kindheit zu verlassen und mal eine Person, eine ganz bestimmte wundervolle Person wirklich zu lieben. Eine, die es mir leicht macht, diesen Schritt zu gehen, weil sie mir ihre Hand reicht, ihre Geduld, Gelassenheit und Liebe. Ich sollte diese Chance wirklich nicht ausschlagen.
Und ich gebe zu bedenken, dass das Wort "wirklich" in seiner ganzen Tiefe und in allen seinen Dimensionen mal bedacht werden sollte - und zwar nicht nur, aber natürlich auch von mir.

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Wovor hast du mehr Angst - spinnen oder SCHlangen?

Wenn Schlangen mit einem großen SCH geschrieben werden, dann vor SCHlangen.
Aber im Ernst: weder vor Schlangen noch vor Spinnen habe ich Angst. Die gebotene Vorsicht bei Schlangen, die ja nicht so häufig bei uns vorkommen und alle aus der Zoohandlung stammen und giftig sein können, halte ich für keine Angst.
Bei Spinnen ist eine gewisse Abneigung instinktiv, aber mit einem Lächeln über mich kann ich sie überwinden. Denn von hiesigen Spinnen gehen keine Gefahren aus.

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