Würdest du sagen, dass du früher eine Person warst, die du aus heutiger Sicht verachtest? Inwieweit hast du dich zum Positiven verändert und würde dein früheres Ich dein heutiges verachten?
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Nein, ich empfinde mich in dieser Hinsicht als durchaus langweilig, aber nur für andere. Für mich selbst ist es völlig okay, dass ich eine Kontinuität darstelle von meinen ersten Kindheitserinnerungen bis heute. Seltsamerweise kann ich mich noch an so vieles aus meiner Kindheit erinnern und nichts davon scheint von mir als fremd abfallen zu wollen. Ich erinnere mich an eine Dreiradfahrt durch einen Park ebensogut und lebendig wir an eine Motorradfahrt von Stuttgart nach Waiblingen auf der B14. Die Ereignisse und Erlebnisse gehören zu mir und mein Ich ist eine ununterbrochene Kontinuität.
In der Grundschule hatte ich einen Freund, dem ich auf dem Heimweg von der Schule immer eine erfundene Geschichte erzählt habe, worin die Mädchen vorkamen, in die wir uns verknallt glaubten (es waren auch zwei Freundinnen) und natürlich wir. Mein Freund machte Einwürfe, wie und wo er die Geschichte anders haben wollte und was noch darin passieren und vorkommen könnte, und ich baute diese Einwürfe in die Erzählung passend ein, fügte hinzu, was in meiner Phantasie herumspukte und erzählte die Geschichte immer weiter.
Wir wurden auch von einer gefährlichen Jugendbande bedroht, sie hieß in unserer Terminologie die "Bombenleger-Bande", weil sie mit China-Böllern um sich warf und Mopeds fuhr. Ihre Mitglieder waren schon Teenies und wir noch keine 10. In der Siedlung, in der die Mädchen wohnten, war auch eine andere Gruppe von etwas älteren Kindern, die auch das Bauland mit einigen Obstbäumen in Beschlag nahm, wovon aus man das Haus unserer Prinzessinnen beobachten konnte. Sie hatten sogar auf einem Baum ein paar Bretter zusammengenagelt und ein kleines Baumlager für sich aufgebaut, das wir als Beobachtungsstation nutzten. Außerdem vermuteten wir dass die Bombemleger mit der anderen Gruppe verbündet waren. Und einmal, als wir uns heimlich auf dem Baumlager zur Observation der Gegend aufhielten, kam die Gruppe angerückt und bewarf uns mit Steinen und Lehmklumpen, als jemand mir ein Loch in den Schädel schoss und ich Blut an den Fingern hatte, packte uns der heilige Zorn, wir stürzten vom Baum und nahmen mit Knüppeln bewaffnet die Verfolgung auf; nachdem wir die Bande heulend und um uns schlagend in die Flucht gejagt hatten, musste ich mich von der Oma meines Freundes am Kopf verarzten lassen. "Ist nur ein Kratzer" war die Diagnose. Sie hatte schon Schlimmeres gesehen. Meiner Mutter erzählten wir, ich sei vom Baum gefallen.
Nach einer Blinddarmoperation ging die Mutter meiner Prinzessin zum Lehrer und beschwerte sich über mich; es gab ein Gespräch, ich solle sie in Ruhe lassen, sie sei frisch operiert. Der Lehrer hoffe auf meine Einsicht. Klar. Ich wollte ja ihr nichts Böses. Nach der Grundschulzeit verlor ich sie aus den Augen. Erst kurz vor dem Abitur trafen wir uns wieder und fuhren in meinem VW-Käfer nach Stuttgart Eis essen. Es war ein netter Abend. Aber eines stand fest: verliebt waren wir ineinander nicht.
In der Grundschule hatte ich einen Freund, dem ich auf dem Heimweg von der Schule immer eine erfundene Geschichte erzählt habe, worin die Mädchen vorkamen, in die wir uns verknallt glaubten (es waren auch zwei Freundinnen) und natürlich wir. Mein Freund machte Einwürfe, wie und wo er die Geschichte anders haben wollte und was noch darin passieren und vorkommen könnte, und ich baute diese Einwürfe in die Erzählung passend ein, fügte hinzu, was in meiner Phantasie herumspukte und erzählte die Geschichte immer weiter.
Wir wurden auch von einer gefährlichen Jugendbande bedroht, sie hieß in unserer Terminologie die "Bombenleger-Bande", weil sie mit China-Böllern um sich warf und Mopeds fuhr. Ihre Mitglieder waren schon Teenies und wir noch keine 10. In der Siedlung, in der die Mädchen wohnten, war auch eine andere Gruppe von etwas älteren Kindern, die auch das Bauland mit einigen Obstbäumen in Beschlag nahm, wovon aus man das Haus unserer Prinzessinnen beobachten konnte. Sie hatten sogar auf einem Baum ein paar Bretter zusammengenagelt und ein kleines Baumlager für sich aufgebaut, das wir als Beobachtungsstation nutzten. Außerdem vermuteten wir dass die Bombemleger mit der anderen Gruppe verbündet waren. Und einmal, als wir uns heimlich auf dem Baumlager zur Observation der Gegend aufhielten, kam die Gruppe angerückt und bewarf uns mit Steinen und Lehmklumpen, als jemand mir ein Loch in den Schädel schoss und ich Blut an den Fingern hatte, packte uns der heilige Zorn, wir stürzten vom Baum und nahmen mit Knüppeln bewaffnet die Verfolgung auf; nachdem wir die Bande heulend und um uns schlagend in die Flucht gejagt hatten, musste ich mich von der Oma meines Freundes am Kopf verarzten lassen. "Ist nur ein Kratzer" war die Diagnose. Sie hatte schon Schlimmeres gesehen. Meiner Mutter erzählten wir, ich sei vom Baum gefallen.
Nach einer Blinddarmoperation ging die Mutter meiner Prinzessin zum Lehrer und beschwerte sich über mich; es gab ein Gespräch, ich solle sie in Ruhe lassen, sie sei frisch operiert. Der Lehrer hoffe auf meine Einsicht. Klar. Ich wollte ja ihr nichts Böses. Nach der Grundschulzeit verlor ich sie aus den Augen. Erst kurz vor dem Abitur trafen wir uns wieder und fuhren in meinem VW-Käfer nach Stuttgart Eis essen. Es war ein netter Abend. Aber eines stand fest: verliebt waren wir ineinander nicht.