Ich mag, dass du so sehr auf mich referenzierst, dass es beinahe wie eine sarkastische Imitation wirkt - aber eben nur "beinahe", sodass es immernoch sympathisch bleibt. Uri - bester Mann.
Ich danke dir. Denn in der Tat liegt mir nichts ferner, als dir zu Nahe zu treten. Ich widme dir spontan die 159. Folge des SOKRATES-Romans :)
Jetzt erst bemerkte Lara, dass der weiße Felsen einen Eingang hatte, der mit Moos, Sträuchern und Efeu verdeckt war. «Ich habe ihn gerufen. Er muss mich doch gehört haben!» klagte sie. «Das glaube ich nicht. Man kann dort ganz schön weit in die Tiefe gehen. Der Felsenbunker ist der Eingang zu einem unterirdischen Höhlensystem, das sehr groß und weitläufig ist. Der Bassin, den du siehst, ist in etwa das Dach des Höhlensystems.» Lara staunte: «Wer hat das angelegt? Und wer wohnt nun dort? Was ist, wenn sich Basti darin verläuft und nicht wieder heraus findet?» Der Himmel färbte sich langsam rosa. Das Licht drückte Lara auf die Brust. «Hier wohnt außer mir niemand. Ich bewohne das Eckhaus dort. Das genügt mir vollauf – ist mir sogar ein bißchen zu groß. Ihr könnt bei mir wohnen, wenn ihr wollt.» Lara sah die Frau mit gemischten Gefühlen an. Sicher war das Angebot nett gemeint. Aber der Gedanke, dass sie hier länger verweilen sollten, mißfiel ihr sehr.
Antonio war ein Bilderbuchitaliener aus der Klischeekiste eines Deutschen aus den 50er Jahren; Anfang der 70er aber in Tat und Wahrheit mit seinen Eltern und drei Geschwistern nach Deutschland als Sohn eines Fabrikarbeiters eingewandert, hatte er einfach nie Lust entwickeln können, die Dinge des Lebens so anzugehen und zu gestalten, wie Papa das wollte. Seine Schwester ging brav zur Schule, hatte mal eine etwas länger andauernde Affäre mit einem Jungen aus ihrer Schule, was Papa gewaltig und gewalttätig zur Weißglut trieb, so dass sie mit ihrem Köfferchen verschwand. Antonio und seine Mutter versorgten die Schwester von Zuhause aus mit dem Nötigsten und unterstützten sie dabei, sich in Berlin durchs Leben zu schlagen. Antonios Bruder zeichnete für sein Leben gern: Karikaturen, Skizzen mit Bleistift, später auch Aquarelle. Seinem Vater gefiel das alles überhaupt nicht. Als Antonio mit ihm ihre Schwester besuchte, blieb er in Berlin. Und Antonio musste sich einiges deswegen anhören. Es war ihm egal. Später heiratete seine Schwester einen Angestellten der Vatikan-Bank, der geschäftlich aus Rom nach Berlin gereist war. Papa war wieder stolz auf seine Tochter. Antonios Bruder versackte in Berlin und wurde kein berühmter, bekannter oder sonst wie interessanter Maler. Antonio selbst brach irgendwann eine Bäckerlehre ab, heiratete und wurde Vater von zwei Töchtern, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Emalia ließ sich tätowieren, machte sich die seltsamsten Frisuren, benahm sich unmöglich und spielte Gitarre auf der Straße. Antonio musste an seinen Bruder denken und machte sich Sorgen um Emalia, der es aber nicht schlecht zu gehen schien. Maria, seine zweite Tochter, war ganz anders: still, brav, gut in der Schule und permanent am Lesen.
Jetzt erst bemerkte Lara, dass der weiße Felsen einen Eingang hatte, der mit Moos, Sträuchern und Efeu verdeckt war. «Ich habe ihn gerufen. Er muss mich doch gehört haben!» klagte sie. «Das glaube ich nicht. Man kann dort ganz schön weit in die Tiefe gehen. Der Felsenbunker ist der Eingang zu einem unterirdischen Höhlensystem, das sehr groß und weitläufig ist. Der Bassin, den du siehst, ist in etwa das Dach des Höhlensystems.» Lara staunte: «Wer hat das angelegt? Und wer wohnt nun dort? Was ist, wenn sich Basti darin verläuft und nicht wieder heraus findet?» Der Himmel färbte sich langsam rosa. Das Licht drückte Lara auf die Brust. «Hier wohnt außer mir niemand. Ich bewohne das Eckhaus dort. Das genügt mir vollauf – ist mir sogar ein bißchen zu groß. Ihr könnt bei mir wohnen, wenn ihr wollt.» Lara sah die Frau mit gemischten Gefühlen an. Sicher war das Angebot nett gemeint. Aber der Gedanke, dass sie hier länger verweilen sollten, mißfiel ihr sehr.
Antonio war ein Bilderbuchitaliener aus der Klischeekiste eines Deutschen aus den 50er Jahren; Anfang der 70er aber in Tat und Wahrheit mit seinen Eltern und drei Geschwistern nach Deutschland als Sohn eines Fabrikarbeiters eingewandert, hatte er einfach nie Lust entwickeln können, die Dinge des Lebens so anzugehen und zu gestalten, wie Papa das wollte. Seine Schwester ging brav zur Schule, hatte mal eine etwas länger andauernde Affäre mit einem Jungen aus ihrer Schule, was Papa gewaltig und gewalttätig zur Weißglut trieb, so dass sie mit ihrem Köfferchen verschwand. Antonio und seine Mutter versorgten die Schwester von Zuhause aus mit dem Nötigsten und unterstützten sie dabei, sich in Berlin durchs Leben zu schlagen. Antonios Bruder zeichnete für sein Leben gern: Karikaturen, Skizzen mit Bleistift, später auch Aquarelle. Seinem Vater gefiel das alles überhaupt nicht. Als Antonio mit ihm ihre Schwester besuchte, blieb er in Berlin. Und Antonio musste sich einiges deswegen anhören. Es war ihm egal. Später heiratete seine Schwester einen Angestellten der Vatikan-Bank, der geschäftlich aus Rom nach Berlin gereist war. Papa war wieder stolz auf seine Tochter. Antonios Bruder versackte in Berlin und wurde kein berühmter, bekannter oder sonst wie interessanter Maler. Antonio selbst brach irgendwann eine Bäckerlehre ab, heiratete und wurde Vater von zwei Töchtern, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Emalia ließ sich tätowieren, machte sich die seltsamsten Frisuren, benahm sich unmöglich und spielte Gitarre auf der Straße. Antonio musste an seinen Bruder denken und machte sich Sorgen um Emalia, der es aber nicht schlecht zu gehen schien. Maria, seine zweite Tochter, war ganz anders: still, brav, gut in der Schule und permanent am Lesen.
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Dinofino ~ O-Reh Gano